6. September 2022Peter Pionke
Lisa & Lilly wollen Gastro-Szene mit neuer App aufpäppeln
In zahlreichen Restaurants, Cafés und Bars in Dortmund, Bochum, Essen, Düsseldorf, Köln, Mülheim, Witten und Hagen sind die Leute schon auf den Geschmack gekommen und nutzen bereits die „Neotaste“-App.
Demnächst soll auch der Gastro-Szene in Wuppertal und der bergischen Regionen Appetit auf die Innovation machen, von der Gast wie Gastronom profitieren.
Wie das funktioniert, erklären Lisa Piewek und Leandra „Lilly“ Ogbodo: „Im September 2021 haben Hendrik Sander und Tobias Düser das Start-up ‚Neotaste‘ gegründet. Lilly und ich sind zwei der ersten Mitarbeiter“, erklärt Lisa, die ebenso wie Lilly 23 Jahre alt ist.
Lisa weiter: „Unser Ziel ist, die Gastronomie nach der Corona-Pandemie zu stärken und die Menschen wieder runter von der Couch zu kriegen. Sie sollen neue Restaurants in ihrer Stadt entdecken – und auch nicht immer nur in die gleichen drei Lokale gehen.“ Dafür sei die App „Neotaste“ entwickelt worden. „Darin gibt es Infos über alle teilnehmenden Gastronomien.“
Das Grundkonzept ist ganz einfach: Jede Gastronomin und jeder Gastronom muss mindestens einen Gutschein zur Verfügung stellen, der dann im jeweiligen Restaurant unter gewissen Voraussetzungen eingelöst werden kann.
Ein Beispiel: „Ab einem gewissen Warenwert gibt es zehn Euro geschenkt“, so Lisa. Oder: „Bei Bestellung von zwei Hauptgerichten gibt es das günstigere umsonst. Das Ziel der Aktion ist, dass mehr Leute zu zweit in die Lokale kommen.“
Wie genau die Angebote aussehen, könnten die Gastronomen selbst festlegen. Meist gebe es zwei solcher „Deals“ pro Restaurants – einen größeren, um die Kunden anzulocken (zum Beispiel das zweite Hauptgericht) und ein kleineren dazu.
Lilly: „Wenn die Gastronomen zum Beispiel ein tolles Dessert auf der Speisekarten haben, das nur selten bestellt wird, könnten sie es bei einem App-Deal verschenken, damit die Kunden auf auf die köstliche Nachspeise überhaupt aufmerksam werden.“
Für die Gastronomen ist der Service von „Neotaste“ kostenlos. Für die Nutzer beträgt der Monatsbeitrag 3,99 €. Das Prinzip sie also ein wenig so wie beim „Luups-Gutscheinbuch“, das dieses Jahr aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt wurde.
Sparen und Entdecken
Allerdings, betont Lisa: „Uns ist wichtig, dass es weniger ums Sparen, sondern mehr ums Entdecken geht. Deshalb können die Restaurants die Deals auch nicht ständig anbieten, sondern nur alle 30, 90, 180 oder 360 Tage.“
Gegründet wurde das Start-up von den beiden Firmengründern in Niedersachsen. Lisa und Lilly, die im Vertrieb arbeiten, haben die innovative Geschäftsidee dann ins Ruhrgebiet gebracht.
Den Anfang machten sie in Bochum. In Dortmund nehmen inzwischen über 70 Restaurants, Cafés und Bars an dem App-Service teil. Gespräche mit weiteren Interessenten laufen.
Fast alle Gastronomen mussten Lisa und Lilly persönlich von dem Konzept überzeugen. Lisa Piewek: „Die gastronomischen Netzwerke in den Städten sind sehr verschieden. Die Gastronomen in Dortmund haben das super angenommen und hatten fast gar keine Skepsis.”
Ganz viele in der Gastro-Szene hätten sich darüber beklagt, dass sie seit Beginn der Pandemie zwanzig bis dreißig Prozent weniger Kunden hätten und der Umsatz entsprechend gesunken sei.
Lisa Piewek zieht eine Zwischenbilanz: „In Dortmund gibt es sehr viele junge Gastronomen mit neuen Konzepten. Die waren auch leichter von unserer zu überzeugen als in manchen anderen Städten, in denen die Gastro-Szene doch deutlich älter eingesessen ist.“
Das war erst der Anfang! Lilly und Lisa sind fest davon überzeugt, dass noch viele Gastronominnen und Gastronomen in NRW auf den Geschmack der „Neotaste“-App kommen werden.
Text: Joscha F. Westerkamp / Ruhr Nachrichten Dortmund
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