16. September 2022

„Der Faust“: Pina Bausch-Tänzer Richard Siegal ist nominiert

Im Rahmen der Verleihung des Deutschen Theaterpreises DER FAUST 2022 werden zum 17. Mal herausragende künstlerische Leistungen geehrt. Die Preisvergabe findet am 26. November 2022 im Düsseldorfer Schauspielhaus statt. Neu ist die Differenzierung und Erweiterung einzelner Kategorien, um unterschiedliche künstlerische Leistungen an Theatern deutlich sichtbar zu machen und individueller zu würdigen.

Für den Theaterpreis „Der Faust“ nominiert: Richard Siegal vom Tanztheater Pina Bausch – © Evangelos Rodoulis

Hierzu gehören die Kategorien „Darsteller:in Theater für junges Publikum“ sowie „Ton und Medien“. Außerdem wird die Kategorie „Bühne/Kostüm“ in die Einzelkategorien „Raum“ und „Kostüm“ unterteilt. Neu hinzu kommt die Kategorie „Genrespringer“, über welche tradierte Muster sprengende Ästhetiken abgebildet werden.

Über die Nominierungen entscheidet eine Jury aus Kultur- und Theaterexperten, Mitgliedern der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste sowie des Künstlerischen Ausschusses des Deutschen Bühnenvereins, bestehend aus Intendantinnen und Intendanten, Ballettdirektorinnen, Regisseuren, Dramaturgen und Kulturpolitikern.

Dr. Carsten Brosda, Präsident des Deutschen Bühnenvereins: „Nach den schweren Jahren der Corona-Einschränkungen feiern wir derzeit wieder im ganzen Land den Spielzeitstart der Häuser und die Kraft der Bühnen. Auch die Verleihung des deutschen Theaterpreises DER FAUST kann endlich wieder live vor Publikum stattfinden. Mit der Erweiterung der Kategorien würdigen wir die Vielfalt und Qualität der Theaterlandschaft. So können wir die herausragende Arbeit, die in den unterschiedlichen Bereichen der Bühnen geleistet wird, noch besser sichtbar machen. DER FAUST ist ein Fest für das Theater und ein Dank an die vielen Künstlerinnen und Künstler, die Abend für Abend die Bühnen mit Leben füllen.“

„Mit dem Theaterpreis DER FAUST 2022 nehmen wir die Darstellenden Künste in Krisenzeiten in den Fokus. Es sind besondere künstlerische Leistungen und Momente, die uns bewegen, emotional ergreifen, die uns innehalten und neu denken lassen. Ihnen ist der Preis und die Veranstaltung am 26. November gewidmet. Gerade in Zeiten der gesellschaftlichen Unsicherheit brauchen wir die Künstlerinnen und Künstler, die uns diese Momente schenken“, sagte die Geschäftsführende Direktorin des Deutschen Bühnenvereins, Claudia Schmitz.

Richard Siegal vom Tanztheater Pina Bausch – © Evangelos Rodoulis

Die Nominierungen in zwölf Kategorien

Inszenierung Theater für junges Publikum

Liesbeth Coltof mit ihrem Inszenierungsteam sowie dem Ensemble für „Miroloi“ – Junges DT Berlin

Frank Hörner und Christian Eggert für „Trial & Error – Die Lust am Scheitern“ – eine Kooperation von Theaterkohlenpott Herne und URBANATIX Bochum

Nis Søgaard für die Inszenierung „Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute“, tjg. theater junge generation Dresden / Puppentheater

Darstellerinnen Theater für junges Publikum

Judith Goldberg als Sammy in „Wutschweiger“, Junges Theater Bremen – Moks Eidin Jalali als A. für „Die Leiden des jungen Azzlack“, Schauspiel Leipzig – Viktoria Miknevich als Eva Gruber für „Vater unser“ – Staatstheater Hannover

Raum

Christoph Ernst für „White Passing“ – Schauspiel Leipzig in Koproduktion mit Deutsches Theater Berlin

Katja Haß für „Die Träume der Abwesenden“ – Residenztheater München – Sarah-Katharina Karl für „Le Grand Macabre“ – Mecklenburgisches Staatstheater

Kostüm

Adriana Braga Peretzki für „Molière“ – Schauspiel Köln

Moran Sanderovich für „Wounds Are Forever (Selbstportrait als Nationaldichterin)“, Nationaltheater Mannheim in Koproduktion mit Theater Rampe Stuttgart

Sibylle Wallum für „Pippi Langstrumpf“ – Thalia Theater Hamburg

Inszenierung Musiktheater

Florian Lutz für „Wozzeck“ – Staatstheater Kassel

Julia Lwowski/Franziska Kronfoth (Kollektiv ‚Hauen und Stechen‘) für „Die Verurteilung des Lukullus“ – Staatsoper Stuttgart

Jakob Peters-Messer für „Fremde Erde“ von Karol Rathaus – Theater Osnabrück

Darstellerinnen und Darsteller Musiktheater

Leigh Melrose als Oedipe in „Œdipe“, Komische Oper Berlin – Marlis Petersen als Emilia Marty in „Die Sache Makropulos“ – Staatsoper Unter den Linden – Milda Tubelytė als Jitsuka Honda in „Hanjo“ – Staatstheater Braunschweig

Genrespringer

Melanie Mohren und Bernhard Herbordt für „Das Schaudepot“, eine Produktion von Herbordt/Mohren in Kooperation mit dem Theater Rampe Stuttgart

Mable Preach für „Emb*race Your Crown**“ – Kampnagel Hamburg

Roman Senkl/Nils Corte für „Pan’s Lab – Ein Trip in den Kaninchenbau des Digitalen“ – Staatstheater Nürnberg

Ton und Medien

Sara Glojnarić (Komposition), Clemens Meyer (Libretto, Hauptdarsteller) und Michael von zur Mühlen (Inszenierung) für „Im Stein“ – Oper Halle. Mit Unterstützung der Ernst-von-Siemens- Musikstiftung.

Jonas Holle für die Musik in „Das neue Leben – where do we go from here?” – Schauspielhaus Bochum

Brigitta Muntendorf für die Komposition in „Archipel“ – Ensemble Garage e. V. und MOUVOIR e. V. in Koproduktion mit Theater der Welt Düsseldorf 2021 – Ruhrtriennale 2020 und ULTIMA – Oslo Contemporary Music Festival

Inszenierung Schauspiel

Marie Bues für „Wounds Are Forever (Selbstportrait als Nationaldichterin)“ – Nationaltheater Mannheim in Koproduktion mit dem Theater Rampe Stuttgart

Georg Schmiedleitner für „Richard III“ – Theater Regensburg
Jette Steckel für „Das mangelnde Licht“ – Thalia Theater Hamburg

Darstellerinnen und Darsteller Schauspiel

Lina Beckmann als Richard, Herzog von Gloucester, später Richard III. in „Richard the Kid & the King“ – Deutsches SchauSpielHaus Hamburg / Koproduktion mit den Salzburger Festspielen 2021

Susanne Wolff als Ismene in „SCHWESTER.VON“, ein Film von Jim Rakete nach der Inszenierung „Ismene, Schwester von“ (Regie: Stephan Kimmig) – Deutsches Theater Berlin

Vincent zur Linden als Junger Mann/Adam/Leo in „Das Vermächtnis (The Inheritance)“ – Residenztheater München

Inszenierung Tanz

Rafaële Giovanola für „Sphynx“ – Staatstheater Mainz

Richard Siegal für „Ectopia“ – Tanztheater Wuppertal/Forum Leverkusen. Aufgeführt mit Shooting Into the Corner (2008-09) von Anish Kapoor und einer Auftragskomposition von Alva Noto

Stephanie Thiersch für „Archipel“ – Ensemble Garage e. V. und MOUVOIR e. V. in Koproduktion mit Theater der Welt Düsseldorf 2021 – Ruhrtriennale 2020 und ULTIMA – Oslo Contemporary Music Festival

Darstellerinnen und Darsteller Tanz

Beatrice Cordua in „A Divine Comedy“ – Ruhrtriennale, Spirit, Something Great und Staatstheater Kassel in Koproduktion mit Tanzquartier Wien – Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, deSingel – Theater Freiburg und Julidans

Sahra Huby in „Über die Wut“ – Münchner Kammerspiele / Anna Konjetzky & Co in Koproduktion mit Münchner Kammerspiele und Festival DANCE München sowie dem LOT- Theater Braunschweig. Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und den Fonds Darstellende Künste. Mit freundlicher Unterstützung der fabrik Potsdam.

Miquel Martínez Pedro in „Baal“ – Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg

Sonderpreise

Auch in diesem Jahr werden wieder der „Preis für das Lebenswerk“ sowie der „Perspektivpreis der Länder“ verliehen. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

Die Jury und die Veranstalter

Die Preisträgeri kürt eine siebenköpfige Jury, die von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste benannt wurde. Die Jury setzt sich zusammen aus folgenden Akademiemitgliedern: Tatjana Gürbaca (Regisseurin) – Sebastian Hannak (Bühnen- und Kostümbildner) – Helgard Haug (Autorin und Regisseurin) – Tim Plegge (Choreograf) – Nathalie Singer (Professorin für Experimentelles Radio an der Bauhaus-Universität Weimar) – Marion Tiedtke (Ausbildungsdirektorin Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main) – Jürgen Zielinski (Regisseur und Intendant a.D.)

Der Deutsche Theaterpreis DER FAUST 2022 wird veranstaltet und gefördert durch die Kulturstiftung der Länder, die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, die Landeshauptstadt Düsseldorf und den Deutschen Bühnenverein.

Veranstaltungspartner 2022 ist das Düsseldorfer Schauspielhaus, Medienpartner sind 3sat und Die Deutsche Bühne.

Außerdem ist der DER FAUST in diesem Jahr auf Instagram und Twitter zu finden und unter www.derfaust-theaterpreis.de

 

Kommentare

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert