5. November 2022

Schüler Mika (12) im Windschatten von Sebastian Vettel

Mika Höckendorf ist ein schneller Junge! Der 12jährige Wuppertaler fährt als Kartrennfahrer die Konkurrenz in Grund und Boden. Der Schüler der 6. Klasse der Gesamtschule Ronsdorf gibt inzwischen in der Juniorenklasse (125 ccm - 22 PS - Höchstgeschwindigkeit 125 km/h) Gas. Und da hat er bereits drei Rennen gewonnen.

Mika Höckendorf (12) vor dem Start noch ohne Helm © – Dagmar Gärtner

Besonders stolz ist Mika auf den seinen ersten Platz der Gesamtwertung beim „Graf Berghe von Trips Memorial“ on diesem Jahr. Sogar der WDR hat das bergische Rennfahrer-Talent bereits in einem Fernseh-Beitrag vorgestellt.

Mika Höckendorf stammt aus einer motorsportverrückten Familie. Vater Denis fuhr selbst früher Kartrennen und ging mit 18 Jahren sogar in einem Rennwagen beim Langstreckenpokal an den Start. Der Apfel fällt bekanntlich nicht weit vom Stamm. Das große Talent wurde Söhnchen Mika quasi in die Wiege gelegt. Er konnte gerade sprechen, da kannte er schon sämtliche Automarken.

Und kurz darauf brauste der kleine Kerl stolz wie Oskar mit seinem Akku betriebenen roten Kinder-Renn-Ferrari durch die Gegend. Mit neun Jahren bekam Mika seinen ersten Rennkart und startete in der Bambiniklasse (60 ccm – 10 PS – Höchstgeschwindigkeit 90 km/h).

Das Talent ist ihm in die Wiege gelegt

„Man konnte schon auf den ersten Runden sehen, dass er ein außergwöhnliches Talent besitzt“, schwärmt Denis Höckendorf, der als Dachdecker im Betrieb seines Vaters arbeitet.

Jedes Wochenende fährt Familie Höckendorf 80 Kilometer nach Kerpen – zum Training auf der Michael Schumacher Kartbahn Erftlandring. Hier begann nicht nur Schumis große Karriere, sondern auch die von Sebastian Vettel. Beide Formel-1-Weltmeister sind auch Mikas Idole. 

So fing alles an: Der kleine Mika in seinem Kinder-Ferrari – © Mika Motorsport

Das Hobby ihres Sohnes, das bei optimalen Verlauf einmal zu seinem Beruf werden soll, ist weiß Gott kein preiswertes Vergnügen. Rund 30.000 mussten die Höckendorfs bislang pro Jahr für die Rennleidenschaft ihres Sohnes aufbringen.

Vater Denis rechnet vor: „Pro Saison benötigt man ein bis zwei neue Karts und die entsprechenden Ersatzteile. Ein Rennkart kostet ohne Motor rund 4.000 €. Dazu kommen ca. 3.000 € für den Motor. Dieser muss nach jeweils fünf Betriebsstunden zur Revision, was je nach Verschleiß auch wiederum einige hundert Euro kostet. Dazu kommen Trainingsgebühren, Spesen etc.“

Kartrennsport – ein teurer Spaß

Kartrennsport – unterm Strich also ein teurer Spaß! Aber das ist bei weitem noch nicht das Ende der Fahnenstange: „Damit Mika in der neuen Saison vorne mitfahren kann, benötigen wir rund 50.000 €. Auch wenn uns mein Vater weiter finanziell unter die Arme greift, ist das für uns dann nicht mehr machbar. Wir brauchen dringend Sponsoren, damit Mika seinen großen Traum weiterleben kann „, erklärt Denis Höckendorf.

Wer Riesentalent Mika Höckendorf unterstützen will, kann sich gern unter mika-motorsport@mail.de melden.

Seit Anfang 2020 ist Kart-Riesentalent Mika Teil des Rennsportteams von AT-Motorsport. Dort erhält er profesionelle Unterstützung: Fahrer-Coaching, Datenauswertungen, GoPro-Analysen und Motorensetups. Mika schwärmt: „Ohne die Profis von AT-Motorsport wäre ich ganz sicher nicht so erfolgreich.“

Letzte Tipps von Vater Denis: Mika am am Start – © Dagmar Gärtner

Obwohl er rasend schnell Karriere macht, bleibt Mika mit beiden Beinen auf dem Boden und fühlt sich nicht etwa als Star. Als seine Klassenlehrerin während des Unterrichts den TV-Beitrag zeigte, den der WDR über ihn produziert hatte, war es ihm fast ein wenig peinlich.

Am Ende hat sich Mika aber dann doch über den wohlwollenden, ehrlichen Beifall seiner Klassenkameradinnen und Klassenkameraden gefreut.

Bis auf ein paar Schrammen ist der schnelle Mika, der teilweise mit Tempo 120 km/h über die Kartstrecken donnert, bislang von Verletzungen verschont geblieben. Nur einnal stockte seiner Mutter Anja der Atem. Bei einem Training überschlug er sich mit seinem Kart und wurde von seinem Fahrzeug begraben. Doch Mika hatte einen guten Schutzengel und blieb unverletzt. 

Siegertyp Mika führt das Feld an – © Dagmar Gärtner

Seinen Schutzengel kann er sicher auch in Zukunft gut gebrauchen. Außerhalb der Rennstrecken führt der sympathische 12jährige ein beschaulicheres Leben. Dann ist er gern mit Freunden in der freien Natur, fährt Fahrrad oder Scooter. Großen Spaß macht es ihm auch, Bobbycars zu tunen oder zu restaurieren.

Doch wenn er am Wochenende in Kerpen seinen Rennhelm auf dem Kopf hat, und doe Motoren aufheulen, dann ist Mika nicht mehr zu bremsen. „Ich freue mich jetzt schon riesig auf den Beginn der neuen Rennsaison im März 2023. Dann werde ich wieder alles geben und hoffentlich einige Siege einfahren“, wünscht sich der rasende Teenager aus Wuppertal.

Sein nächstes großes Ziel hat Mika bereits vor Augen: Spätestens 2024, in dem Jahr, in dem er 14 Jahre alt wird, will er in die Seniorenklasse umsteigen und dann in seinem Rennkart mit 125 ccm-Motor und 30 PS im Rücken mit 130 km/h und mehr über die Rennstrecken „fliegen“. 

Text: Peter Pionke

 

Mika am Ziel seiner Träume auf dem höchsten Treppchen – © Dagmar Gärtner

Weitere Infos über Mika finden Sie hier:

Instagram: mika.motorsport

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Mika startklar mit geschlossenem Visier – © Dagmar Gärtner

 

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