25. November 2022

Bergsche Löwen: Bärenstarke Ausbeute im November

"Goldener" November für den Bergische HC! Der Handball-Bundesligist blieb in diesem Monat unbesiegt und holte 7:1 Punkte. Der 28:26 (15:10)-Erfolg am Wochenende gegen Frisch Auf Göppingen war auf dem erfolgreichen Weg der letzten Wochen ein wichtiger Meilenstein. Doch am Ende hatten die bergischen Löwen mehr Mühe, als ihnen lieb war.

Linus Arnesson (M.) wird durch ein Foul gestoppt – © Jochen Classen

Hatten die Gastgeber in der Klingenhalle zunächst wie die klaren Sieger ausgesehen, kamen die Schwaben zurück und führten sogar mit zwei Toren gut sieben Minuten vor Schluss. Die Löwen besannen sich aber auf ihre Stärken und drehten das Match erneut.

In der ersten Halbzeit war nach einem etwas holprigen Start nahezu alles für den BHC gelaufen. Zahlreiche freie Gelegenheiten arbeitete sich die Mannschaft heraus und war dabei fast immer erfolgreich. Frederik Ladefoged bewies vom Kreis Treffsicherheit, Linus Arnesson verteilte die Bälle hervorragend, zeigte aber auch bei eigenen Würfen aus dem Rückraum Durchschlagskraft.

Weil die Abwehr kompakt stand und Torhüter Peter Johannesson einige Bälle fischte, führten die Löwen zur Pause bereits klar. Nach einem versenkten Siebenmeter und acht Sekunden auf der Uhr gelang sogar noch ein letzter schneller Angriff, den Fabian Gutbrod im Göppinger Tor zum 15:10 unterbrachte.

Aufholjagd der Gäste nach der Pause

Nach der Pause aber nutzten die Gäste die zweite Hinausstellung gegen Ladefoged, um mit zwei schnellen Treffern wieder Anschluss herzustellen. Tomas Babak und Tom Kare Nikolaisen antworteten zwar umgehend, doch fortan mühten sich die Schwaben längst nicht mehr so wie vorher, um Tore zu erzielen. In einer Phase, in der sich die Bergischen technische Fehler erlaubten, verkürzte Göppingen weiter.

Und plötzlich schien die Partie komplett zu kippen. Daniel Rebmann parierte nun auch einige Großchancen, der für den Siebenmeter eingewechselte Marin Sego entschärfte den Versuch von Arnesson, den nächsten Strafwurf setzte Noah Beyer an den Pfosten. Beeindrucken ließ sich der BHC davon nicht, obwohl mit den vergebenen Würfen ein 21:23-Rückstand verbunden war. Die Mannschaft stabilisierte sich defensiv, bekam durch den eingewechselten Christopher Rudeck ein paar wichtige Paraden und fing an, die Bälle wieder zu versenken.

Dynamisch ohne Ende: Frederik Ladefoged – © Jochen Classen

Frederik Ladefoged schraubte sein Torkonto auf acht Treffer bei neun Versuchen herauf, Arnesson erhöhte seine Bilanz auf sechs Vorlagen. Der Schwede war es auch, der in der kritischen Phase wieder die Verantwortung an der Siebenmeter-Linie übernahm.

Seine Versuche zum 23:23 und 26:25 landeten in den Maschen. Als nach einem Ballgewinn Noah Beyer den Gegenstoß zum 27:25 versenkte, war die Stimmung in der mit 1821 Fans gefüllten Klingenhalle herausragend.

Kresimir Kozina brachte Göppingen noch einmal heran, doch den letzten Angriff spielten die Löwen völlig souverän herunter. Fünf Sekunden vor dem Ende besiegelte Arnor Gunnarsson mit seinem einzigen Tor des gesamten Spiels den 28:26-Erfolg.

Stimmen zum Spiel

Hartmut Mayerhoffer: „Für uns ist das eine sehr bittere Niederlage. Die erste Halbzeit war nicht gut. Wir gehen mit einem zu großen Rückstand in die Halbzeit und kommen aber dann mit einem ganz veränderten Gesicht raus. Wir spielen im zweiten Abschnitt anfangs eine sehr gute und aggressive Abwehr, haben vorne gute Angriffsaktionen und schaffen es so, schnell den Ausgleich zu schaffen und tatsächlich auch in Führung zu gehen. In der Phase danach hatten wir dann allerdings mit dem Zusammenspiel Mittelspieler und Kreisläufer große Probleme. So haben wir dem BHC viel zu viele einfache Gegentore und vor allem Sieben-Meter-Tore gegeben. Jetzt fahren wir nach der Niederlage mit einem ganz schlechten Gefühl nach Hause.“

Linus Arnesson traf gegen Göppingen sieben Mal – © Jochen Classen

Jamal Naji: „Die Geschichte des Spiels ist, glaube ich, relativ schnell erzählt. Nach den ersten wirklich nicht guten fünf Angriffsminuten zu Beginn spielen wir eine sehr gute erste Halbzeit – sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. Mit den zwei Mal Zwei-Minuten von Frederik Ladefoged, der bis dato gut verteidigte, hat dann auch bei mir als Trainer so ein wenig das Nachdenken angefangen. Am Ende des Tages muss ich sagen, dass da auch ein, zwei Sachen nicht gut gewechselt waren von mir. Das rächt sich in der Phase auch. Göppingen zeigt eine tolle Moral, geht sogar in Führung und dann komme ich zudem, was ich heute einfach mit nach Hause nehme und auch die Mannschaft mit nach Hause nehmen sollte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir in den ersten fünf Spielen in dieser Saison so eine Partie nicht gewonnen hätten. Heute war es zum Beispiel nicht so, dass die Aktionen von Thomas Babak jederzeit geklappt haben und dennoch schaffen wir es in so einer Phase, wo wir vier glasklare Bälle in Folge verwerfen, wieder rauszukommen und das Spiel erfolgreich zu gestalten. Die Mannschaft hat zu jedem Zeitpunkt dran geglaubt. Das macht mich für heute sehr glücklich und ich bin sehr stolz auf die Mannschaft.“

Bergischer HC – Frisch Auf! Göppingen 28:26 (15:10)

Bergischer HC: Johannesson, Rudeck – Beyer (5), Schmitz, Gutbrod (1), Stutzke, Weck, Arnesson (7/4), Babak (2), Szücs, Bergner, Ladefoged (8), Nikolaisen (1), M ́Bengue (2), Gunnarsson (1), Persson (1). Trainer: Jamal Naji

Frisch Auf! Göppingen: Rebmann, Sego – Kneule (4), Duarte, Andersen, Sarac (3), Ellebaek (2), Blagotinsek (1), Goller (4/3), Gulliksen (1), Hermann (3), Kozina (6), Malus, Schmidt (2). Trainer: Hartmut Mayerhoffer

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