8. Januar 2023Peter Pionke
Lena & Jan: Endlich in Kuala Lumpur angekommen
Und dann ist der Moment endlich da. Wir laufen in der schwülen Hitze durch Kuala Lumpur, schwitzen an den unmöglichsten Stellen, sind müde und platt vom Jetlag, kämpfen uns über vollgestopfte, unübersichtliche Kreuzungen, verlaufen uns, weil die Stadt nun wirklich nicht für Fußgänger gemacht ist, atmen tief ein und es riecht nach fremden Gewürzen, Abgasen und Staub – und alles daran ist einfach nur wunderbar.
Auch wenn es sich in diesen ersten Tagen unserer Weltreise eher anfühlt wie ein klassischer Urlaub, genießen wir es so sehr, endlich unterwegs zu sein.Was jetzt schon anders ist: Zeit zu haben. Obwohl wir uns viel anschauen, machen wir das entspannter als bei anderen Reisen. Einfach mal lange schlafen, auf dem Zimmer noch ein bisschen trödeln, am Nachmittag früh zurück sein, um noch zu lesen – und nie haben wir das Gefühl, wir könnten etwas verpassen.
In Lenas & Jans Reiseblog „reisen-ist.jetzt – Unterwegs ist da, wo wir sind“ finden Sie noch viel mehr Fotos, Infos und Impressionen:
Denn da gibt es ja noch den Tag danach. Und den danach. Und den danach. Inzwischen haben wir uns auch mit dem Land auseinandergesetzt, wissen, was wir gerne sehen würden, haben kurz mit dem Gedanken gespielt, uns Borneo oder Singapur anzuschauen, und uns am Ende dafür entschieden, am Mittwoch zunächst nach Melaka weiterzufahren.
Zweieinhalb Stunden entspannte Busfahrt in einen Küstenort etwas südlich von uns, der zumindest der Beschreibung nach, sehr spannend klingt. Davor aber haben wir noch ein paar Tage in Kuala Lumpur – und ich kann nur sagen, dass uns die Stadt begeistert. Viele Kulturen leben hier friedlich neben- und miteinander, entsprechend gibt es unterschiedliche Einflüsse zu erleben, verschiedene Viertel und kulinarische Gerichte zu entdecken.
Da ist Downtown mit seinen riesigen Wolkenkratzern, neben denen man sich winzig fühlt, allen voran den beiden Petronas Türmen, immerhin noch bis 2004 die höchsten Gebäude der Welt, dahinter ein kleiner Park mit großen Wasserflächen.
Ein Besuch auf dem Fernsehturm lohnt sich, denn von hier hat man einen tollen Blick über die Stadt, auf das chinesische Viertel, das indische Viertel, die riesigen Wohnanlagen mit ihren 30, 40 und mehr Stockwerken und die grün bewaldeten Dschungelhänge im Hinterg
In den nächsten Tagen werden wir noch tiefer in diese Stadt eintauchen, fremde Gerichte entdecken, definitiv einmal indisch essen gehen – etwas, das wir schon sehr lange vorhaben – ein paar Tempel und Pagoden besichtigen und durch das Viertel Kampung Baru streifen, eines der wenigen, die noch so geblieben sind wie Kuala Lumpur vor 100 Jahren war; mehrfach schon sollte es abgerissen werden, um Platz für moderne Gebäude zu machen, doch bislang haben sich die Bewohner immer erfolgreich dagegen gewehrt. Zum Glück.
Abends sitzen wir dann in unserer Rooftop-Poolbar und spielen Karten, während sich die schwüle Hitze des Tages in einem eindrucksvollen Gewitter entlädt. Denn Kuala Lumpur gilt als Asiens Gewitter-Hauptstadt und steht an fünfter Stelle der Blitzdichte weltweit. Mit Gewittern an durchschnittlich 200 Tagen im Jahr, hat sie diesen Titel aber auch verdient, finde ich.
Ich bin sehr gespannt, wie sich unsere Art zu Reisen und unser Reise-Erlebnis in den kommenden Wochen und Monaten verändern wird. Werden wir uns weiterhin so viel anschauen wollen? Oder auch einfach mal ein paar Tage an einem schönen Ort bleiben und nichts tun? Welche Länder werden wir noch bereisen, wo wird es uns hinziehen? Was werden wir erleben und was wird uns überraschen?
Denn ganz ehrlich, so wirklich fassbar ist diese Weltreise noch nicht. Nur ganz selten gibt es plötzlich dieses Gefühl, unvermittelt trifft es mich und ein Lächeln breitet sich in meinem Gesicht aus: Das hier ist kein normaler Urlaub. Es ist nichts, was in einigen Tagen oder Wochen wieder vorbei wäre. Das hier ist die Art, wie wir jetzt leben.
Jan Filipzik
08. Januar 2023
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