5. März 2023Peter Pionke
Jan Filipzik: Abschied aus Thailand
Thailand liegt hinter uns. Unsere Reise: in mehreren Etappen mit zwei Bussen, einer Zwischenübernachtung, wiederum zwei Bussen und einem Taxi, über die Grenze nach Laos, einer weiteren Übernachtung, zwei Tagen auf dem Mekong, noch einer Zwischenübernachtung zu unserem ersten, größeren Ziel in Laos: die Stadt Luang Prabang, auf die ich mich sehr freue. Nicht nur, weil wir dort nach der kleinen Reise-Odyssee ein wenig zur Ruhe kommen werden, sondern auch, weil sie wirklich schön sein soll, mit einer entspannten Atmosphäre und toller Architektur.
Und überhaupt – Laos! Ich bin wahnsinnig neugierig, was das Land zu bieten hat und was wir dort erleben werden – und so steigt meine Vorfreude mit jeder Minute.
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Thailand, das lässt sich an dieser Stelle festhalten, war jedenfalls unglaublich relaxed. Ohnehin würde ich das Land jedem empfehlen, der zum ersten Mal nach Asien reist. Es gibt viele Touristen, entsprechend ist die Infrastruktur in allen Bereichen gut ausgebaut, seien es die Busverbindungen in nahezu alle Städte, das fast schon übergroße Angebot an Hostels und Hotels oder das Essen, bei dem jeder auf seine Kosten kommt, egal ob er vegane Falafel-Burger, Steak mit Pommes, Pizza oder lokale Gerichte und Garküchen bevorzugt.
Wobei wir uns – bis auf wenige Ausnahmen – bislang vor allem an die lokale Küche gehalten und viel ausprobiert haben. Zumindest, solange es fleischlos war. Aber auch hier bieten die meisten Restaurants inzwischen die Möglichkeit, das Gericht wahlweise mit Hühnchen, Schweinefleisch oder eben Tofu und Gemüse zu bestellen.
Insgesamt macht all das Thailand zu einem idealen Reiseland, in dem wir uns einfach permanent und rundum wohlgefühlt haben. Und mit Chiang Mai und Pai standen nach Bangkok auch noch einmal zwei tolle Städte auf unserer Route, die ich wirklich empfehlen kann. Wobei es zwischen ihnen durchaus Parallelen gibt. Pai, das könnte man als so etwas wie die kleine und noch quirligere Schwester von Chiang Mai bezeichnen.
Während Chiang Mai mit seinen vielen Internet-Cafés und Wechselstuben, der vergleichsweise großen Altstadt und den zahlreichen Bars mit Billardtischen ein wenig an das Thailand vergangener Jahre erinnert, ist Pai lauter, gefüllter und touristisch gesehen irgendwie moderner.
In Chiang Mai ist mir vor allem die Tour zum Elephant Sanctuary im Gedächtnis geblieben, eines meiner Highlights unserer bisherigen Reise. Vier Stunden konnten wir in dem Camp mit den teils ehemaligen Arbeits-Elefanten verbringen, die hier ein ruhiges und friedvolles Leben führen. Es ist beeindruckend, so einem Tier direkt gegenüberzustehen, es nicht nur mit Bananen zu füttern und zu streicheln, sondern auch mit ihm im Fluss zu baden und es mit Schlamm einzureiben. Das werde ich so schnell nicht vergessen.
Ansonsten lässt sich ein Großteil von Chiang Mai sehr gut zu Fuß erkunden, am besten treibt man einfach durch die Altstadt, entdeckt Streetart und vor allem jede Menge Tempel. Schön ist auch der kleine Park im Süden der Stadt, wo man im schattigen Gras liegend gut die heiße Mittagszeit verbringen kann.
Oder man leiht sich einen Roller und fährt die Gegend ab, etwas, das wir sowohl in Chiang Mai als auch in Pai gemacht haben, wobei es in Pai insgesamt mehr zu entdecken gibt. Pai hat kleine Bergdörfer, jede Menge Reisfelder, die obligatorischen Tempel, ein paar ganz nette, teils historische Brücken, den Pai Canyon, so etwas wie eine natürlich entstandene Schlucht, und vor allem viele Höhlen, die unbedingt einen Besuch wert sind.
Wir haben uns für die Tham Lod Cave entschieden, der für mich – mit wenig Erwartung ankommend – zu meinem Höhepunkt in Pai geworden ist. Nicht nur, weil die Höhle unglaublich lang und groß ist, mit teils mehr als 20 Meter hohen Decken. Am beeindruckendsten ist, dass es keinerlei Licht gibt und man die Cave nur mit einem Guide betreten darf, der einen mit einer kleinen Lampe in der Hand durch die teils verschlungenen Gänge führt.
Und dann gibt es auch noch eine Fahrt mit einem Bambus-Floß auf dem unterirdischen Fluss, der die Höhle durchquert. Zwar schwer zu fotografieren, eben weil es so dunkel ist, aber die Bilder in meinem Kopf werde ich so schnell nicht vergessen.
Ansonsten ist Pai unglaublich verdichtet. Auf wenigen Metern gibt es alles, was Thailand für Touristen zu bieten hat: Massage-Salons, Fitnessstudios, Boxschulen, Roller-Verleihe, Meditations-Center, Kochschulen, eine lebendige Walking-Street, Tattoo-Studios und natürlich jede Menge Restaurants und Bars.
Das alles ist recht viel und laut und vielleicht ein wenig anstrengend. Muss man halt mögen, zumal gerade in den Bars ab einer gewissen Uhrzeit ordentlich gefeiert wird, vor allem – zumindest meinem Gefühl nach – von jungen und betrunkenen Engländern. Aber irgendwie hat dieses Flair auch ganz gutgetan und spätestens in Laos wird es die nächsten Tage und Wochen deutlich ruhiger. Denke ich zumindest.
Was mich zu den nächsten Punkten und Etappen unserer Reise bringt. Denn in Pai haben wir die Zeit auch genutzt, um zu recherchieren, Möglichkeiten auszuloten und ein wenig zu planen. So steht inzwischen mehr oder weniger fest, dass wir Laos von Nord nach Süd durchqueren und auf dem Landweg nach Kambodscha einreisen werden.
Von Phnom Penh geht es dann mit dem Flugzeug nach Süd-Indien – und von dort aus werden wir uns einmal quer durch das Land bis nach Delhi schlagen. Anschließend sind unsere aktuellen Favoriten Nepal, Kasachstan und Usbekistan. Und dann, schätzungsweise ab Juli oder August, ist es noch etwas nebulös. Das liegt auch daran, dass eine der großen Herausforderungen einer Weltreise ist, Zeit, Budget, Klima und Sicherheit klug miteinander in Einklang zu bringen und zu einer sinnvollen Route zu kombinieren.
Und so tragen wir uns derzeit mit dem Gedanken, von Kasachstan nach China zu reisen, das Land mit dem Zug zu durchqueren und dann einen Abstecher in die Mongolei oder nach Bali zu machen, bevor es nach Südkorea und Japan geht. Irgendwie so könnte es funktionieren. Oder es wird doch alles ganz anders – und genau so soll es sein.
Jan Filipzik
28. Februar 2023
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