19. März 2023Peter Pionke
Nacht der Bibliotheken: Lesungen für Groß & Klein
Nachmittags begeisterte Jacqueline V. Droullier die junge Zuhörerschaft mit Ihrem Buch „Grünschuppe und der Schnee“ und der zauberhaften Kindergeschichte um den kleinen Drachen Grünschuppe. Dieser möchte so gerne mit seinen tierischen Freunden im Schnee toben, doch die Wärme seines Feuers lässt den Schnee schmelzen und keine Idee seiner Gefährten kann Abhilfe schaffen. Doch dann droht die kleine Maus durch die Eischicht des Teichs zu brechen. Jetzt ist Grünschuppe gefragt.
Die Kinder freuten sich mit dem feuerspeienden Gesellen darüber, dass die Wärme und die Flugkraft des Drachens Rettung bedeutete und feststand: Wärme ist manchmal eben doch wichtiger als Kälte.
Nach einer Mal-, Rätsel-, Spiel- und Unterhaltungsphase wollten die Erwachsenen im Publikum schließlich wissen, was es mit dem Geheimnis des an einer Überdosis Heroin im Visiodrom des Gaskessels Heckinghausen gestorbenen Wuppertaler Staranwalts Arne Baum auf sich hat, und Tanja Heinze nahm auf dem Lesesessel Platz.
„Mathilde Krähenfuß“ auf Mörderjagd
Abends entführte Tanja Heinze die interessierten und zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer mit ihrem Roman „Traumfänger“ in die Welt der Träume, des Zirkus, der Native Americans und der Mode. Die bergische Miss Marple „Mathilde Krähenfuß“ konnte das Publikum in ihren Bann ziehen und dazu anregen, das Rätsel um den mysteriösen Todesfall lösen zu wollen.
„Mütterherzen“ – ein berührender Roman
Nach einer Pause mit anregenden Gesprächen war klar, dass Tanja Heinze aus einem für die Gemeinde ganz besonderem Buch lesen sollte. Die wahre Begebenheit „Mütterherzen“ erzählt die Geschichte von Gitte, deren Mutter sie nach dem Zweiten Weltkrieg auf Druck ihres Ehemanns zur Adoption freigeben musste. Dieser berührende Roman wurde von Gedichten des Lyrikers Claus Wallbaum bereichert: ein Gemeindemitglied, der diese auf dem Sterbebett schrieb:
Unter Zwang
Abgeschnitten, weggenommen –
das Kostbarste, was je bekommen,
wurde mit Gewalt entrissen.
Oh, wie schwer wiegt mein Gewissen.
Ein kurzes „Ja“, die Unterschrift;
der Schmerz mich wie ein Messer trifft.
Durch Zwang ich Dich einst weggegeben.
Die Dunkelheit musst‘ ich durchleben.
Vielleicht, mein Kind, verzeihst Du mir.
All mein Fühlen ist bei Dir.
Claus Wallbaum 2019
Am Ende des Abends waren sich alle einig: Diese lange Nacht der Bibliotheken war in jeder Hinsicht grenzenlos! Auch der verstorbene Dichter war in diesem besonderen Moment anwesend.
Weiter mit:
Kommentare
Neuen Kommentar verfassen