10. April 2023itrium - Anzeige
Ausbildung in der Sicherheitsbranche – Pro und Contra
Wer einen zukunftssicheren Job sucht, wird oft in der Security-Branche fündig. Kein Wunder, denn hier ist man auch als Quereinsteiger, Branchenfremder oder Arbeitnehmer mit dem Wunsch nach beruflicher Umorientierung willkommen. Schaut man sich die Kriminalitätsraten der letzten Jahre an, ist unschwer zu erkennen, dass Sicherheitsdienste unabdingbar geworden sind. Das Bedürfnis nach Sicherheit im privaten und gewerblichen Sektor wächst immer weiter. Deshalb werfen wir einen Blick darauf, welche Ausbildungsmöglichkeiten es in der Sicherheitsbranche überhaupt gibt und welche Argumente für bzw. gegen eine Ausbildung in der Security sprechen.
Diese Ausbildungsmöglichkeiten gibt es
Ebenso wie in vielen anderen Jobs, hängt das Gehalt auch in der Sicherheitsbranche unter anderem von den Qualifikationen ab. Man unterscheidet bei Sicherheitsmitarbeitern insgesamt sechs verschiedene Qualifikationsstufen:
- Unterrichtung gemäß §34a GewO
- Sachkundeprüfung gemäß §34a GewO
- IHK-geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft (GSSK)
- Servicekraft für Schutz und Sicherheit
- Fachkraft für Schutz und Sicherheit
- Meister für Schutz und Sicherheit
Für jede Qualifikationsstufe gelten unterschiedliche Voraussetzungen. Außerdem unterscheiden sich die Dauer des Lehrgangs sowie dessen Kosten und der Abschluss voneinander. Wie qualifiziert man ist, entscheidet zudem über das letztendliche Gehalt, wobei es in der Sicherheitsbranche funktionsbedingte Zulagen gibt. Optimal ist die Sachkundeprüfung für Quereinsteiger: Man benötigt keine Vorkenntnisse, kann sich den Weg in ein attraktives, zukunftssicheres Berufsfeld ebnen und den Lehrgang zu 100 % staatlich fördern lassen. Die meisten Arbeitgeber in der Sicherheitsbranche setzen bei ihren Bewerbern eine erfolgreich abgelegte Sachkundeprüfung voraus. Dahingegen hat die Unterrichtung gemäß §34a GewO weitgehend an Bedeutung verloren.
Qualifikation | Voraussetzungen | Dauer des Lehrgangs | Lehrgangskosten | Abschluss | Verdienst |
Unterrichtung gemäß §34a GewO | keine Vorkenntnisse erforderlich | 40 Stunden | Die Unterrichtungsgebühr bei der IHK liegt bei 425 Euro, wobei diese zu 100 % staatlich förderbar ist. | Prüfung durch die IHK | Tariflicher Grundlohn in Berlin und Brandenburg: 13 Euro pro Stunde |
Sachkundeprüfung gemäß §34a GewO
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keine Vorkenntnisse erforderlich | Ca. 1 Monat | Prüfungsgebühren bei der IHK: 170 Euro. Hinzukommen noch Gebühren für eine Kursvorbereitung. Die kompletten Kosten sind zu 100 % staatlich förderbar. | Prüfung durch die IHK | Tariflicher Grundlohn in Berlin und Brandenburg: 13,35 Euro pro Stunde |
IHK-geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft (GSSK)
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Abgeschlossene Berufsausbildung mit mindestens zwei Jahren Berufserfahrung in der privaten Sicherheitswirtschaft oder eine mindestens 5-jährige Berufserfahrung, wovon 3 Jahre in der Security-Branche liegen müssen | 8 Wochen | Die Kosten für Lehrgang und Prüfung liegen bei etwa 1.300 Euro, wobei unter bestimmten Voraussetzungen eine staatliche Förderung möglich ist. | Prüfung durch die IHK | Tariflicher Grundlohn in Berlin und Brandenburg: 14,54 Euro pro Stunde |
Ausbildung zur Servicekraft für Schutz und Sicherheit
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Hauptschulabschluss oder höher | 2 Jahre | klassische Ausbildung | Prüfung durch die IHK | zwischen 2.210 und 2.672 Euro brutto (Quelle: gehalt.de) |
Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit
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Hauptschulabschluss oder höher | 3 Jahre | klassische Ausbildung | Prüfung durch die IHK | zwischen 2.763 und 3.340 Euro brutto (Quelle: gehalt.de) |
Weiterbildung zum Meister für Schutz und Sicherheit | Abgeschlossene Ausbildung in einem sicherheitsrelevanten Beruf bzw. entsprechende Berufspraxis | 7 bis 9 Monate | Die Weiterbildung kann mit dem Aufstiegs-BAföG gefördert werden. | Prüfung durch die IHK | zwischen 3.222 und 6.296 Euro brutto (Quelle: gehalt.de) |
Das spricht für eine Ausbildung in der Sicherheitsbranche
Hat man in der Sicherheitsbranche erst mal Fuß gefasst, lässt sich das Gehalt mit zusätzlichen Qualifikationen beeinflussen. Als Grundstein reicht in der Regel schon die Sachkundeprüfung nach §34a. Diese wird ohnehin von den meisten Arbeitgebern vorausgesetzt. Später kann man noch Zusatzqualifikationen erwerben, zum Beispiel im Brandschutz oder in Erster Hilfe. Außerdem gibt es die Option einer Weiterbildung, etwa zum Meister für Schutz und Sicherheit. Mit jeder zusätzlichen Qualifikation lässt sich der eigene Marktwert steigern.
Mittlerweile hat der Staat erkannt, wie wichtig der Aufbau von Personal im Security-Bereich ist. Deshalb gibt es einige Fördermöglichkeiten. Zum Beispiel kann man mit einem Bildungsgutschein die Sachkundeprüfung §34a zu 100 % finanzieren lassen. Das gleiche gilt für eine Ausbildung, Umschulung oder Weiterbildung.
Eines wird es im Sicherheitsgewerbe definitiv nie: langweilig. Die Branche hat viele Facetten und bietet vielseitige Tätigkeiten. Man kann zum Beispiel in der Luftsicherheit arbeiten, im Bereich Geld- und Werttransport oder bei Events für die Sicherheit sorgen. Daneben können Security-Mitarbeiter auch zur Bewachung privater und gewerblicher Objekte eingesetzt werden. Dass es hier einen Bedarf gibt, beweist die höhere Anzahl an Wohnungseinbrüchen, die in den letzten Monaten verzeichnet wurde.
Ist man auf der Suche nach einem Beruf mit Zukunft, ist die Sicherheitsbranche eine gute Empfehlung. Ein hohes Sicherheitsbedürfnis existiert sowohl in der breiten Bevölkerung als auch bei Unternehmen. Der Schutz von Personen, Immobilien und Sachwerten ist ebenso gefragt wie der professionelle Schutz der Sicherheit auf Events.
Als Sicherheitsmitarbeiter leistet man einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung. Bestes Beispiel: Das im August 2021 stattgefundene Benefiz-Konzert für Flut-Opfer in Wuppertal. Bei diesem und ähnlichen Veranstaltungen tragen Sicherheitsmitarbeiter eine große Verantwortung. Somit handelt es sich um eine sinnstiftende Tätigkeit, die für die Gesellschaft einen hohen Nutzen hat.
Diese Nachteile hat eine Ausbildung in der Sicherheitsbranche
Sicherlich, die Security-Branche bietet viele Vorteile – nicht zuletzt weil sie als zukunftssicher gilt. Doch man sollte auch die Nachteile nicht außer Acht lassen. Einer davon betrifft die Arbeitszeiten. Man arbeitet häufig im Schichtdienst, auch Feiertags- und Wochenendarbeit sind durchaus üblich. Wobei dies auch abhängig davon ist, in welchem Bereich man arbeitet. Biorhythmus und Privatleben könnten darunter leiden. Dafür wird man allerdings mit Nacht-, Sonn- und Feiertagszuschlägen entschädigt. Ein weiterer Punkt sind Überstunden bzw. Mehrarbeit. Erfahrungsgemäß werden in der Sicherheitsbranche viele Überstunden geschoben.
Außerdem müssen sich Security-Mitarbeiter häufig gegen Vorurteile wehren. Besonders Türsteher bekommen oft zu hören, dass sie rassistisch seien und nach persönlichen Präferenzen entscheiden würden, wer den Club betreten darf. Um solche Vorwürfe nicht an sich ranzulassen, muss man sich ein dickes Fell zulegen.
Zwar kommt es darauf an, wo man als Sicherheitskraft eingesetzt wird, doch in der Regel wird eine gewisse körperliche Fitness vorausgesetzt. Das bedeutet, dass man auch einen Teil seiner Freizeit nutzen muss um sich die notwendige Ausdauer zu bewahren.
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