3. Mai 2023Peter Pionke
„Papiertheater“: Die große Welt auf kleiner Bühne
Da gibt es einen Vorhang, raffiniert ausgeleuchtete Bühnenbilder, (Papp-) Schauspieler, eine Schwebebahn, die sich bewegt, eine Wupper von der Quelle bis zur Mündung – und jede Menge Tricks und Technik.
Wenn das Licht im Aufführungsraum erlischt und sich der Vorhang hebt, blicken die Zuschauer in eine zauberhafte, kleine Welt in Farbe und 3D.
Es beflügelt die Phantasie so sehr, dass die flachen Pappfiguren, die auf der Bühne hin- und hergeschoben werden und denen die Spieler ihre Stimme leihen, plötzlich lebendig erscheinen. Und am Ende oder auch zwischendurch wird geklatscht, was die Finger hergeben.
Davon können sich Remscheider, Solinger oder Wuppertaler höchstselbst überzeugen oder auch Menschen, die tatsächlich aus ganz Nordrhein-Westfalen oder von noch weiter weg kommen.
Auf der Homepage kann man den Spielplan einsehen. Derzeit stehen die Stücke „Typisch Bergisch – Humorvolle Geschichten über Menschen unserer Heimat“, „Ein Herz aus Papier“ und „Sherlock Holmes – Das Familienritual“, einer der spannendsten Fälle des Meisterdetektiv“, auf dem Spielplan.
Das Repertoire kann sich sehen lassen: Gespielt werden Stücke aus dem Bergischen Land, Krimis, Abenteuer („Titanic“, „Die Reise zum Mond“), Parodien auf die James-Bond-Filme, auf Agatha Christies Miss Marple oder die Wildwestserie „Bonanza“, ein Stück über van Gogh („Die Farben des Südens“) sowie Märchen und Kinderstücke.
Doch die Haases spielen nicht nur, sondern haben auch etliche Schätze zusammengetragen – von Farb-Lithographien bis hin zu alten Papiertheatern. Und so entstand in drei bisher ungenutzten Räumen neben dem barrierefrei zu erreichenden Theaterraum ein kleines Museum.
Bei einem Antiquitätenhändler kauften sie alte Vitrinen und präsentieren die Sammlung nun stilecht in Möbeln des 19. Jahrhunderts, nostalgisch dekoriert mit allerlei Vasen und feinen Spitzendeckchen.
Die Bühnen, Figurinen und Modelle werden beleuchtet und effektvoll in Szene gesetzt. Besondere Hingucker sind beleuchtete Papiertheater aus ganz Europa, ein Litho-Stein mit dazu gehöriger Lithografie und ein altes Polyphon mit Blechplatten, das bezaubernde Melodien spielt.
Hier spürt man noch den Charme des 19. Jahrhunderts, als das Papiertheater noch in vielen Wohnzimmern der gehobenen Gesellschaftsschicht zu Hause war und im Familienkreis gespielt wurde. Der Eintrittspreis ist mit acht Euro pro Person moderat.
Text: Dr. Matthias Dohmen
Link zur Homepage des „Papiertheaters Haase“:
http://www.haases-papiertheater.de/
Papiertheater Haase – Ackerstraße 14 – 42857 Remscheid.
Eintritt: 8 €
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