12. Mai 2023Peter Pionke
Tanz auf der Strasse: Sonnborn wird zum WUNDERTAL
Mal unter uns! So könnte man es formulieren: Am Sonntag (21.05.) im sonnigen Sonnborn wird der Brunnen zur Quelle, die Kreativität und Anmut sprudeln lässt.
Um 15 Uhr beginnt das Happening WUNDERTAL mit 200 Mitwirkenden. Profis und Laien tanzen, versprühen Leichtigkeit und Lebendigkeit auf der Sonnborner Strasse. Das Konzept stammt von Boris Charmatz, Intendant des Tanztheaters Pina Bausch.
Drei Stunden dauert das spektakuläre Tanz-Event und endet mitten auf der Sonnborner Straße mit einer großen Party.
Boris Charmatz hat ganz bewusst die Sonnborner Strasse für sein Tanz-Happenng ausgewählt. Eine Strasse mit Macken, keine Prachtallee, feiert ein Comeback
Im Jahr 874 wird erstmals in einer Chronik die „Basilica puae est in Sunnebrunno“ mit dem Sonnenbrunnen erwähnt – hier steht heute die alte Hauptkirche Sonnborn. Also eine Art Kultstätte.
Ich hatte die Gelegenheit, einer Probe in der Bayer-Halle beizuwohnen und durfte dabei auch Tanztheater-Intendant Boris Charmatz kennenlernen. Irgendwie hat mich das alles an Else Lasker-Schülers Gedicht „Mein Tanzlied“ erinnert.
Um mehr über die Hintergründe des Tanz-Spektakels zu erfahren, habe ich mit Ursula Popp, Pressereferentin des Tanztheaters Wuppertal Pina Bausch, gesprochen.
Lore Duwe: Sonnborn ist eine belebte Wohngegend. Wie schwer war es, die Anwohner von dem Tanz-Happening zu überzeugen, für das die Sonnborner Strasse gesperrt werden muss?
Ursula Popp: „Wir sind auf eine Welle der Begeisterung gestoßen, mit der wir so überhaupt nicht gerechnet hätten. Die Anhwohnerinnen und Anwohner vor Ort sowie der Bürgerverein und die Interessengemeinschaft Sonnborn haben uns wunderbar unterstützt in der Vorbereitung.“
Lore Duwe: Wie kompliziert waren die Vorarbeiten, schließlich wurden auch zahlreiche Genehmigungen z,B. von der Stadtverwaltung benötigt?
Ursula Popp: „Die Sonnborner Straße ist eine der wenigen Straßen in Wuppertal, die sich für drei Tage komplett sperren lässt. Wir haben jedoch im Sinne der Anwohnerinnen und Anwohner nach Möglichkeiten gesucht, nicht drei Tage durchzusperren. Aber auch hier haben wie viel Support von der Stadt erhalten. Die vielen Genehmigungen waren vor allem durch die Zusammenarbeit mit Michael Thöne, seit 30 Jahren in Wuppertal durch seine Firma „Thöne & Partner“ u.a. beim Schwebebahnlauf bekannt, gut zu machen. Die Stadt hat uns z.B. durch einen kostenfreien Wasserwagen am Veranstaltungstag (WSW), die kostenfreie Nutzung einer Sporthalle als Probenort oder das kostenneutrale Reinigen der Sonnborner Straße an allen drei Probentagen wunderbar unterstützt.“
Lore Duwe: Nach welchen Kriterien wurden die Darsteller ausgesucht?
Ursula Popp: „Bei den 649 Bewerbungen aus der ganzen Welt war das sehr schwer. Wir haben zwei Tage lang alle Bewerbungen gesichtet. Zunächst auf Wuppertal und Umfeld eingegrenzt und versucht aus Alter, Geschlecht, Fitness eine gute Mischung zusammenzustellen.“
Lore Duwe: Pina suchte für ihre Werke Menschen ohne Vorbehalte aus. Nationalität, Aussehen oder Alter waren bedeutungslos. Setzt Boris Charmatz hier auch dieselben Akzente?
Ursula Popp: „Ja! Boris ist ebenso vorbehaltslos an die Auswahl herangegangen. Nachdem alle Anmeldungen eingegangen waren, hätte er am liebsten das Projekt auf 649 Teilnehmende ausgeweitet.“
Soweit mein interessantes und informatives Gesräch mit Ursula Popp.
Den Zuschauern wünsche ich viel Spass, den Darstellern viel Erfgolg. Ein herzliches Toi Toi Toi!
Ihre Lore Duwe / Euer Lörken
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