16. Juni 2023

Tanztheater: Liebesclub & Freiheits-Kathedrale

Es wird die erste Spielzeit unter der Leitung von Boris Charmatz, dem neuen Intendanten des Tanztheaters Wuppertal Pina Bausch.Außerdem feiert die Compagnie ihr 50jähriges Bestehen. Diese beiden Themen prägen auch die kommende Spielzeit.Zu sehen sein werden neben Klassikern der Tanzpionierin Pina Bausch Kreationen von Boris Charmatz und auch  neues Stück.

Boris Charmatz, Intendant des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, beim Tanz-Happening „WUNDERTAL“ in Sinnbirn – © Ralf Silberkuhl

Boris Charmatz, Intendant des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, hat jetzt den Spielplan der Saison 2023-2024 präsentiert. Mit dabei: Matthias Nocke, Kulturdezernent der Stadt Wuppertal, Dr. Rolf-Jürgen Köster, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Tanztheater Wuppertal Pina Bausch GmbH, Daniel Siekhaus, Geschäftsführer ab August 2023 und Roger Christmann Geschäftsführer bis August 2023.

Neue Wege mit Wundertal

Kulturdezernent Nocke betonte die Bedeutung der Arbeit von Boris Charmatz für die Tanzstadt Wuppertal und das Tanzland Nordrhein-Westfalen. „Mit dem großartigen, mehrtägigen Projekt Wundertal im Mai 2023 beschritt das Ensemble des Tanztheaters ganz neue Wege, gemeinsam mit Terrain, der französischen Struktur von Boris Charmatz, und in Kooperation mit dem Pina Bausch Zentrum und der Pina Bausch Foundation.“

Nocke weiter: „Wundertal/Sonnborner Straße steht für mich für eine intensive Verankerung des Ensembles in der Stadt bei einer stärkeren Fokussierung auf partizipative Projekte für alle! Für Laien und Profis unterschiedlicher Altersgruppen und kultureller Kontexte – drinnen und draußen. Ich freue mich sehr über den gelungenen Aufschlag und die enorme Publikums- und Presseresonanz. Boris Charmatz bringt die Stadt in Bewegung, eröffnet ganz neue Horizonte auch im Hinblick auf das, was das kommende Pina Bausch Zentrum sein könnte. Ich bin sehr gespannt auf zukünftige Projekte.“

Vorschau auf die kommende Spielzeit

Nach einer Saison des Übergangs 2022/2023 ist die Spielzeit 2023/2024 die erste von Boris Charmatz entwickelte Saison, mit neuen Formaten, die das künstlerische Erbe des Ensembles verbinden mit dem Repertoire von Boris Charmatz sowie mit Neukreationen unter seiner künstlerischen Leitung. 

Impressionen der Probe zum Tanz-Happening WUNDERTAL auf der Sonnborner Strasse – © Tanztheater Wuppertal Pina Bausch

2023/2024 feiert das Tanztheater Wuppertal auch einen runden Geburtstag. Projekte sind derzeit in Planung. „50 Jahre! Wir werden dieses Ereignis ausgiebig feiern – auf unsere Art!“, erklärt Boris Charmatz. „Die Kerzen werden wir sehr langsam, aber mit viel Emotion ausblasen.“

Zudem  präsentiert sich das Tanztheater Wuppertal mit einer neuen Website und Corporate Identity, entwickelt von der Berliner Agentur Mor-design und programmiert von Convoy Interactive, Hamburg.

Liberté Cathédrale: Premiere am 8. September

Im September präsentiert das Ensemble des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch zusammen mit Terrain die erste Neukreation von Boris Charmatz im Mariendom in Neviges. „Liberté Cathédrale“ ist ein Stück in fünf Teilen (Opus – Geläut – Berühren  –  For whom the bell tolls – Stille), mit von Phill Niblock orchestrierten Orgelklängen, Glockengeläut, mit Gesang, Momenten der Stille von großer Intimität, hervorbrechenden Bewegungen und skulpturalen Körper- und Bewegungsbildern. Sakral und profan.

„Wir lauschen den Klängen der Orgel und der Stille in der Kirche, wir geraten in Trance beim Geläut der Glocken aus ganz Europa, wir singen Beethoven, mit angehaltenem Atem, in einem Atemzug vereint, und ich glaube, dass die Inszenierung des Stücks auf dem rohen Betonboden des Mariendoms eine ganz besondere Resonanz entfalten wird“, sagt Boris Charmatz.

Impressionen des spektakulären Tanz-Happenings „WUNDERTAL“ – © Ralf Silberkuhl

„Liberté Cathédrale“, konzipiert in einer Kirche, kann überall stattfinden, im Theater, in Opernhäusern, in Industriehallen, im Freien. Im Herbst 2023 wird das Stück im Rahmen der Biennale de la Danse in Lyon, später an der Oper in Lille und in Paris gezeigt. Weitere Tourneen sind geplant.

Club Amour

Für November 2023 entwickelt Boris Charmatz unter dem Titel „Club Amour“ einen dreiteiligen Abend und verbindet „Café Müller“ von Pina Bausch mit zwei seiner Choreographien: „Aatt enen tionon“ und „herses, duo“. 

Alle drei Stücke berühren Themen wie Begehren, Sexualität, Nacktheit, Intimität, Sehnsucht, Scheitern. „Club Amour“ wird im März 2024 im Haus der Berliner Festspiele und infolge in Amiens und Valenciennes (Frankreich) zu sehen sein.

Neueinstudierungen und Tourneen

Neueinstudierungen in Wuppertal sind geplant für „Nelken“, zuletzt gespielt 2019 in Charleroi (Belgien), und „Viktor“, zuletzt gespielt 2018 in London (England). Darüber hinaus tourt das Ensemble mit „Café Müller“ nach Istanbul(Türkei) , mit „Vollmond“ nach Mulhouse (Frankreich), mit „Sweet Mambo“ nach Paris und mit „Nelken“ nach London und Luxemburg.

Weitere Tourneen sind mit Stücken von Boris Charmatz geplant nach Metz, Rom, New York, Saint-Omer, Brive-Tulle, Paris, Poitiers, Luxemburg und Straßburg.

Zu sehen sein werden „Somnole“, „étrangler le temps + boléro 2“ und „10000 gestes“.

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