9. August 2023Peter Pionke
„Pechpfoten e.V.“: Tierschutz in Deutschland droht der Kollaps!
Der Vorwurf: Weiterhin würden Tiere auf Kleinanzeigenportalen im Internet als Ware gehandelt und zu tausenden aus dem Ausland importiert, Jahr für Jahr, Monat für Monat, Woche für Woche. Die Mehrzahl der deutschen Tierheime hat für Abgabetiere längst einen Aufnahmestopp verhängt.
Es gibt inzwischen Menschen – so „Pechpfoten e.V.“ – die sich mit ihrem Hund überfordert fühlen, keinenTierheimplatz mehr finden und deshalb einen Tierarzt bitten, ihren Vierbeiner einzuschläfern. „Das sind längst keine Einzelfälle mehr. Die Missstände müssen endlich öffentlich werden” mahnt Anke Süper, 1. Vorsitzende des Wuppertaler Verein „Pechpfoten e.V.“.
Die engagierte Tierschützerin ist überzeugt: “Ursache sind weder ausgesetzte Tiere in der Urlaubszeit noch die vielzitierten Corona-Hunde. Denn Corona hat keinen einzigen Hund geboren, vermehrt, verkauft. Die echten Ursachen müssen angegangen und nicht weiter verschleiert werden. Und die liegen in der regelrechten Produktion der Tiere – auf Kosten der Tiere.”
Selbst Fundtiere und Beschlagnahmungen können in den Tierheimen kaum mehr untergebracht werden. Gerade erst hat der Hamburger Tierschutz einen kompletten Aufnamestopp ausgerufen und die Bürger mit den Tieren an die örtlichen Polizeidienststellen verwiesen, ein unhaltbarer aber unvermeidbarer Zustand. Am Freitag (11.08.) geht der Hamburger Verein auf die Straße und fordert Unterstützung durch einen Zehn-Punkte-Plan.
Derweil haben sich in einer bundesweiten Protestwelle unzählige Vereine zusammengeschlossen und täglich werden neue Videos der einzelnen Tierheime über die sozialen Medien veröffentlicht, in denen auf Not und Missstände hingewiesen wird. „Zu viele Schnauzen für zu wenig Hände, die Tierheime sind am Ende“, ist der gemeinsame Slogan.
Die zeitgleich gestartete Petition, mit der auch die Politik in die Pflicht genommen werden soll, hat mittlerweile weit über 60.000 Unterzeichner unter https://innn.it/brandbrieftierschutz.
Auch der Wuppertaler Verein Pechpfoten bleibt von der Entwicklung nicht verschont. “Auch wir gehen in einer Flut von Tieren unter, die über unseren Verein ein neues Zuhause finden sollen. Wir können längst nicht mehr allen helfen, tun aber weiterhin was wir können. Und um besser aufgestellt zu sein, arbeiten wir mit Hochdruck an der Entstehung des „Tierschutzzentrums Wuppertal“ neben der Bergischen Diakonie Aprath und sind hier auf jede Unterstützung dringend angewiesen“, berichtet Anke Süper über die lokale Situation im Tal.
Am Freitag (11.08.) um 11 Uhr soll bei vielen Tierheimen in den sozialen Medien symbolisch das Licht ausgehen. Bleibt für Mensch und Tier einzig die große Hoffnung , dass endlich die überfällige Wende im Tierschutz eingeleitet wird!
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