11. August 2023Peter Pionke
Jan Filipzik: Es fühlt sich an wie Urlaub
Tja, mit der Überschrift ist das Wesentliche dieses Artikels eigentlich schon gesagt, denn das tut es wirklich. Wir sind nach wie vor in Indonesien, sind nach dem Meditations-Retreat auf die Insel Gili Trawangan gefahren, auf der wir knapp eine Woche in einer wunderschönen Anlage mit Pool verbringen.
Die Insel selbst ist klein, in gut zwei Stunden kann man sie zu Fuß umrunden. Autos gibt es nicht, stattdessen jede Menge Fahrräder und Pferdekutschen, wobei letztere vor allem die vielen Touristen mit ihren Koffern durch die Gegend fahren.
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Denn Touristen sind hier wirklich eine Menge, gerade im Zentrum und am Fähranleger platzt die Insel geradezu aus allen Nähten. Es ist Hochsaison und das merkt man auch. Doch die vielen Menschen stören uns nicht – nach der Woche Einsamkeit im Retreat ist es eher schön, wieder mitten im Geschehen zu sein. Und wenn wir davon genug haben, ziehen wir uns einfach in unsere kleine Anlage zurück und entspannen am Pool.
Auf Gili Trawangan machen wir das, was die meisten anderen Touristen wohl auch tun: Wir schlafen aus, gehen ins Gym, trinken zu viel Bier, sitzen in schönen und überteuerten Cafés, lesen viel, spazieren, schauen den Sonnenuntergängen zu, machen eine Schnorcheltour und sehen riesige Schildkröten unter Wasser sowie ganz kleine in einer Aufzuchtstation, die bald ins Meer entlassen werden.
Also noch eine Runde Cocktails, dazu ein malerischer Sonnenuntergang mit Blick auf den Mount Agung auf Bali, einem rund 3.000 Meter hohen Vulkan auf Bali, der in ein malerisches Licht getaucht wird. Als es schließlich dunkel wird, laufen wir die letzten Kilometer zurück zu unserer Unterkunft, nicht ohne noch einen ausgiebigen Halt bei einer kleinen Katzenfamilie zu machen, die gerade Nachwuchs bekommen hat, der sich von uns bereitwillig streicheln und kuscheln lässt.
Ein Highlight ist unsere Tour rund um die Insel. Wir gehen früh los und laufen mit dem Uhrzeigersinn, den ersten Stopp machen wir um die Mittagszeit in einer kleinen Bar am Strand, in der es das erste Bier gibt.
Von dort aus laufen wir weiter, immer von Strand zu Strand, machen den nächsten Halt in einer Bar, die gerade die Happy Hour für Cocktails eingeläutet hat, und gönnen uns jeder zwei Cocktails. Kurze Zeit später gibt es bei unserem nächsten Stopp eine Bloody Mary und eine erfrischende Abkühlung im riesigen Pool, den wir als Gäste kostenlos nutzen können.
Eigentlich sind wir ab da auch schon auf dem Weg nach Hause, doch dann sehen wir ein schönes Restaurant direkt am Meer, noch dazu geht die Sonne so langsam unter, und wir beschließen, den Rest des Abends einfach hier ausklingen zu lassen.
Insgesamt fühlt sich das alles viel mehr nach Urlaub als nach Weltreise an, was sich auch nicht ändert, als wir nach sechs Nächten die Unterkunft wechseln und mit der Fähre auf die nur wenige Kilometer entfernte Insel Lombok fahren.
Lombok ist ungleich größer als Gili Trawangan, mit dem Taxi fahren wir etwa eine Stunde, bis wir unsere neue Unterkunft erreichen. Und die ist wirklich perfekt. Von einer liebenswerten und etwas älteren, britischen Auswanderin geführt, gehört sie zu den schönsten, die wir auf unserer Reise bislang hatten.
Die kleine Anlage ist sehr gepflegt, liegt etwas oberhalb mit einem malerischen Blick auf die Insel und das Meer. Der Pool ist schön, das Frühstück superlecker, das Personal freundlich, die kleinen Bungalows liebevoll eingerichtet. Da die nächsten Restaurants und Supermärkte zu Fuß zu weit entfernt sind, leihen wir uns einen Roller, mit dem wir in den kommenden Tagen auch die Insel erkunden.
Schon nach der ersten Fahrt, die uns zu drei großen Wasserfällen und durch endlose, grüne Reisfelder führt, kann ich verstehen, warum uns vor allem die Einheimischen die Tage zuvor immer wieder gesagt haben, Lombok sei so viel schöner als Gili Trawangan.
Denn das ist die Insel tatsächlich, vor allem das Hinterland. Bei strahlendem Sonnenschein und unter blauem Himmel über die kleinen Straßen zu brausen, den kühlen Fahrtwind im Gesicht, hinter jeder Kurve ein neuer, noch schönerer Ausblick, die unendlich vielen Versionen von Grün, das Lachen und Winken der Kinder in den Dörfern – es gibt kaum ein Gefühl von größerer Freiheit und Glück, das man spüren könnte.
Am liebsten würde ich diese Momente festhalten, ich machen viele Fotos, doch schon nach wenigen Augenblicken zurück in der Stadt ist das Gefühl verschwunden. Zurück bleiben ein wenig Wehmut und die Erkenntnis, dass nichts für immer ist und manchmal noch nicht einmal für ein paar Minuten. Doch auch das ist etwas, was man auf so einer Reise sehr gut lernt: loslassen.
Weil wir es auch auf Lombok sehr ruhig angehen lassen, bleibt uns genug Zeit, um uns um die weitere Reise zu kümmern. Denn den Urlaubsmodus, in den wir derzeit geschaltet haben, werden wir bald wieder verlassen.
Dass wir von Bali für ein paar Nächte nach Hongkong fliegen und von dort weiter nach Südkorea, stand bereits fest – jetzt haben wir Zeit uns Gedanken zu machen, was genau danach kommen soll. Und so buchen wir die Fähre von Südkorea nach Japan und den Weiterflug von Japan nach Los Angeles. Für beide Länder planen wir jeweils einen Monat ein. Die Idee, eine Woche Station auf Hawaii zu machen, verwerfen wir hingegen aus Kostengründen.
Stattdessen stellen wir uns die Frage, wie wir von Los Angeles nach Miami kommen, von wo aus wir nach Kuba fliegen möchten. Klar, wir könnten auch diese Strecke einfach fliegen, aber wenn wir schon mal in den USA sind, dann sollten wir das auch nutzen.
Mit dieser Überlegung im Hinterkopf recherchieren wir ein wenig und entscheiden uns schließlich, einen echten Roadtrip zu machen: Wir buchen den Flug von Miami nach Kuba knapp vier Wochen nach unserer Ankunft in Los Angeles und dazu einen Mietwagen.
Das muss reichen. Damit bleiben uns insgesamt 25 Tage, um Amerika einmal komplett von West nach Ost zu durchqueren. Wie genau, das steht noch nicht fest, das wollen wir auch noch gar nicht planen. Stattdessen haben wir vor, einfach spontan zu entscheiden, welche Route wir nehmen, was wir machen und wie lange wir an den einzelnen Orten bleiben.
Ich bin schon sehr gespannt, wie das wird. Jetzt aber muss ich dringend Schluss machen, der Pool sieht einfach zu verlockend aus und mir ist wirklich warm. Zeit also, wieder in den Urlaubsmodus zu schalten.
Jan Filipzik
13. August 202
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