1. September 2023Peter Pionke
Bergischer HC: Platzt in Erlangen endlich der Knoten?
Den Partien gegen die beiden Aufsteiger folgt für die Löwen damit nun auf ein Match bei einem gestandenen Bundesligisten. „Nach den beiden Niederlagen ist es völlig egal, wer als Nächstes kommt“, meint Naji, der natürlich in Nürnberg gewinnen will, vor allem aber die aktuell schwierige Phase überstehen möchte.
Denn ein Grund für den Auftakt mit 0:4-Punkten ist auch die personelle Situation. Gegen Balingen fehlten Elias Scholtes (Fußbruch), Eloy Morante Maldonado (Fußverletzung), Aron Seesing (Muskelfaserriss) und Tom Kare Nikolaisen (Rückenprobleme). Tomas Babak kam nur für einige Minuten infrage, Frederik Ladefoged hat große Teile der Vorbereitung verpasst und ist deshalb auch noch nicht bei 100 Prozent.
„Das hat dazu geführt, dass Lukas Stutzke in der Deckung durchspielen musste und wir insgesamt viel improvisieren mussten“, sagt Naji. „Trotzdem hätten wir das Spiel nach der 21:16- Führung nach Hause bringen müssen – und vor allem hätten wir mit ein bisschen mehr Fortune beide Spiele zum Auftakt gewinnen können. Das macht es ärgerlich.“
Auch Erlangen hat zweimal verloren
Die Stimmung war entsprechend gedämpft. In der Videoanalyse war schonungslose Aufarbeitung gefragt. „Da geht es vor allem darum, dass die Spieler in der Lage sein müssen, für sich selbst zu erkennen, was gut lief und was nicht, anstatt mit dem Finger auf andere zu zeigen.“
Eigentlich hatte der BHC das Spiel bei einer Fünf-Tore-Führung in der zweiten Halbzeit unter Kontrolle. „Aber dann fehlten uns die Lösungen im Angriff, während Balingen sehr mutig und brutal effektiv angegriffen hat“, erläutert der Trainer, der in diesem Zusammenhang betont: „Ich kann niemandem vorwerfen, in dem Spiel nicht alles gegeben zu haben.“
100prozentigen Einsatz erwartet der 37jährige selbstverständlich auch am Mittwoch beim HC Erlangen. Die Gastgeber haben im Ergebnis einen ähnlichen Saisonstart wie der BHC hingelegt. Sowohl zu Hause gegen die TSV Hannover-Burgdorf als auch beim TBV Lemgo Lippe waren die Erlanger kurz vor dem Punktgewinn, blieben nach dem 25:27 und 27:28 aber komplett ohne zählbaren Erfolg.
„Im Gegensatz zu uns tritt Erlangen komplett an und hat dadurch viele Rotationsmöglichkeiten“, sagt Naji, der dem Kader eine hohe Qualität bescheinigt. „Mit Simon Jeppsson haben sie einen sehr guten Schützen, Nico Büdel hat große Zweikampfstärken.“ Letztendlich handele sich um viele bekannte und etablierte Spieler. „Und sie haben in Klemen Ferlin einen der besten Torhüter in der Bundesliga.“
Im eigenen Kader hofft Naji auf baldige Entspannung. Elias Scholtes wird noch etwas länger fehlen, bei allen anderen dürfte es schneller gehen. Wer in Nürnberg dabei ist, entscheidet sich kurzfristig. Dass Ivo Santos aus der zweiten Mannschaft erneut aushilft, steht bereits fest. „Er war gegen Balingen ein belebendes Element“, lobt Naji den kapverdischen Nationalspieler.
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