5. September 2023

Ali Polat ist tot: Er war Opfer eines brutalen Überfalls

Trauer um Ali Polat! Der Rentner, der im Mai 2019 von zwei Jugendlichen (15 - 14) im Hausflur eines Mietshauses in Heckinghhausen brutal zusammengeschlagen wurde, ist jetzt im Alter von 73 Jahren im Kreise seiner Familie gestorben. Ali Polat war seit dem Überfall ein Schwerstpflegefall und hat sich von den Folgen der unfassbaren Gewalttat nie mehr erholt.

Ali Polat (im Rollstuhl) mit Ehefrau Vida beim Einzug in die behindertengerechten Wohnung in Barmen. Mit dabei MdB Helge Lindh (2.v.r.) – © Rosi Gundelbacher

Das türkischstämmige Opfer ist inzwischen in seiner Heimatstadt Dersim (Türkei) beigesetzt worden.

Zuletzt hatte Ali Polat mit seiner Ehefrau Vida in einer behindertengerechten Wohnung in Barmen am Rott gewohnt. Er war auf einen 24-Stunden-Rund-um-die-Uhr-Pflege angewiesen.

Das ebenerdige neue Zuhause hatten die Polats mit Unterstützung der Ex-Stadtverordneten Rosemarie Gundelbacher (CDU) und des Bundestagsabgeordneten Helge Lindh (SPD) gefunden.

Rosemarie Gundelbacher ist erschüttert über den Tod von Ali Polat: „Ich bin so traurig. Der arme Mann hat soviel Leid erfahren müssen. Sein Leben und das seiner Frau ist durch die brutale Attacke zerstört worden. Möge er in Frieden ruhen.“

Der tragische Fall des Ali Polat 

Die Tat sorgte im Mai 2019 für Entsetzen! Zwei Jugendliche überfielen im Flur eines Wohnhauses auf Heckinghauser Strasse den damals 70 Jahre alten Ali Polat. 

Ohne Vorwarnung schlugen sie auf den Rentner ein, stießen ihn brutal mit dem Kopf gegen die Wand und prügelten sogar noch auf den wehrlosen Mann ein, als er schon am Boden lag. 

Mädchen, die die beide Jugendlichen begeleiteten, schritten nicht ein, sondern feuerten Calvin-Jeremias (14) und Hendrik-Christo (15) sogar noch an.

Ali Polat erlitt eine schwere Hirnblutung und lag wochenlang im Koma. Er erholte sich von brutalen Attacken nie wieder und war seitdem ein Pflegefall. 

Mildes Urteil für die jugendlichen Täter

Ein Wuppertaler Gericht verurteilte die jugendlichen Täter zu zwei Jahren und vier Monaten Gefängnis wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung. Für viele Prozeßbeobachter – auch für Ecevit Polat, Sohn des Opfers – ein viel zu mildes Urteil. 

Die Verteidigung hatte sogar gefordert, die beiden Mitglieder der berüchtigten „Gucci-Jugendbande“ nur zu einer Haftstrafe von eineinhalb Jahren auf Bewährung zu verurteilen, wie Carsten Rebber, Anwalt von Ali Polat berichtete.

Es dauerte Monate, bis Ali Polat überhaupt Schadenersatz zugesprochen wurde. Die Gegenseite zweifelte an, dass die brutalen Schläge überhaupt die Ursache für die Hirnblutung und das Koma von Ali Polat waren. 

Am Ende bekam er doch noch Recht. Aber mit der Schadenersatzzahlung konnte sich Ali Polat leider nicht die für immer verlorene Lebensqualität zurückkaufen. 

Text Peter Pionke

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