24. September 2023Peter Pionke
Verspätete Wiedereröffnung der Komödie mit „Sex oder Ex“
Am kommenden Samstag (30.09.) steht die Premiere der gefeierten Satire „Sex oder Ex“ auf dem Programm. Mit Sex auf der Bühne vor den Augen des Publikums will ein Paar seine Langzeitbeziehung retten: Was wie ein kalkulierter Skandal klingt, ist die Ausgangssituation der Satire „Sex oder Ex“. Das Theater Kammerspielchen zeigt diese ab kommenden Samstag an insgesamt drei Terminen.
Die Story: Jimmy und Jessica finden sich noch immer attraktiv, sie langweilen sich nicht miteinander, und es ist auch nicht ihr verflixtes siebtes Jahr – trotzdem haben sie schon seit über 14 Monaten keinen Sex. Im Zuge ihrer Paartherapie wollen sie das nun ändern, und zwar vor Publikum auf der Theaterbühne. Beiden ist klar: Wenn es heute Abend nicht passiert, ist die Beziehung vorbei! Sie müssen also unbedingt liefern – und kämpfen mit Erwartungsdruck, unsicher gewordenen Geschlechterrollen und sogar Walgesängen auf der Bühne.
Beeinflusst durch die 2017 entstandene „Me too“-Bewegung hat der schottische Autor Anthony Neilson mit „Sex oder Ex“ eine ebenso witzige wie ungewöhnliche Satire über Lust und Beziehungen im gegenwärtigen Gesellschaftsklima geschaffen. Darin stehen vor allem die Verunsicherungen des feministisch-aufgeklärten Mannes im Vordergrund: Wo verläuft die Grenze zwischen Leidenschaft und Grobheit? Sollte man in Beziehungen wirklich über alles reden? Dürfen Verkleidungen im Schlafzimmer nur noch dann von Frauen getragen werden, wenn sie Berufsgruppen mit einem hohen sozialen Status repräsentieren?
Und wonach suchen Männer eigentlich, wenn sie Pornos schauen? Neilson gilt als einer der führenden Dramatiker der in den 90er Jahren entstandenen britischen „In-Yer-Face“-Theaterströmung, die das Publikum auch bei vermeintlich heiklen Themen durch intelligente Unterhaltung gleichermaßen zum Lachen und Nachdenken anregen möchte. Entsprechend geradlinig ist auch „Sex oder Ex“ in Inhalt und Sprache, dabei aber niemals provokant oder vulgär.
Bereits im Frühjahr hatte das Theater „Kammerspielchen“ die Inszenierung von Marc Ossenbrink mit Julia Karl und Marcus Michael Mies in den Hauptrollen in seiner Solinger Spielstätte gezeigt. Trotz oder gerade wegen des pikanten Inhalts wurde sie dort zu einem echten Überraschungserfolg. Alle Aufführungen waren ausverkauft.
Kurzfristig ersetzt sie nun die ursprünglich angesetzte Komödie „Die Terasse“ mit Claus Wilcke, die aufgrund eines technischen Defektes auf unbestimmte Zeit verschoben werden musste
In Wuppertal zu sehen ist die Inszenierung an folgenden drei Terminen:
Samstag – 30. September – 20 Uhr
Samstag – 07. Oktober – 20 Uhr
Sonntag – 08. Oktober – 17 Uhr
Karten sind zum Preis von 25 Euro an allen Vorverkaufsstellen erhältlich, im Internet unter www.wuppertal-live.de sowie telefonisch beim Theater Kammerspielchen unter der Nummer 0174-9072995
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