14. November 2023Peter Pionke
WSV verlor gegen Bocholt Pytlik und das Spiel
WSV-Cheftrainer Hüzeyfe Dogan sorgte bereits vor dem Abpfiff für eine große Überraschung: Statt Stammtorhüter Sebastian Patzler stand Paul Grave im Tor. Außerdem liefen mit Marceta, Göckan, Korzuschek und Itter vier weitere neue Spieler gegenüber der Partie in Ahlen in der Startelf auf. Torjäger Charlison Benschop fehlte wegen einer Verletzung.
Bei Bocholt stand mit Akritidis ein Ex-Wuppertaler auf dem Rasen. Die Gäste zeigten von Beginn an, warum sie derzeit an der Tabellenspitze stehen. Fahhro (7.) und Lorch (9.) arbeiteten sich Halbchancen heraus. In der 18. Minute hatten die Gastgeber Glück, als Frenkert mit einem Kopfball nur die Latte traf.
Nur drei Minuten später gingen die Bocholter dann auch in Führung – ausgerechnet durch Akritidis. Er nahm einen abgefälschten Ball per Dropkick und knallte ihn unhaltbar für Paul Grave unter die Latte des Wuppertaler Tores: 0:1 (21.).
Bis zu diesem Zeitpunkt konnte sich der WSV noch keine einzige Torchance herausspielen. Hoffnung keimte erstmals in der 23. Minute auf, als Terrazzino voll abzog, Bocholts Torwart Fox die Kugel aber noch abwehren konnte. Auch Marceta (41.), Hagemann (45.) und Korzuschek (45.+4) ließen ihre Möglichkeiten ungenutzt.
Mit einem 0:1 für den WSV ging es in die Halbzeitpause. Die letzten Minuten vor der Halbzeit machten den Wuppertalern aber offensichtlich Mut. Engagiert starteten sie in die zweiten 45 Minuten. Kotzuschek scheiterte knapp mit einem Freistoß (48.).
Doch dann die eiskalte Dusche bei regnerischem, unfreundlichem Wetter: Kevin Pytlik kam in der 55. Minute als letzter Mann gegen Lorch zu spät und hielt den Gegner leicht. Schiedsrichter Kabalakli zeigte dem Wuppertaler Kapitän glatt Rot (55.). Das machte die Aufgabe für den zurückliegenden WSV nicht leichter.
Dennoch hatte Marceta in der 68. Minute den Ausgleich auf dem Fuß. Nach einem Freistoß stand er völlig frei, traf aber aus fünf Metern das Bocholter Tor nicht. Die Gäste schalteten nun wieder einen Gang höher und intensivierten ihre Offensivbemühungen. Holldack vergab gleich zwei Chancen (72. + 75.), um die Führung auszubauen. In der 83. Spielminute fiel dann doch die vermeintliche Vorentscheidung. Loch erzielte nach Pass von Atmaca das 2:0 für den Tabellenführer.
Mit zwei Treffern hinten und dann auch noch einen Mann weniger – niemand im Stadion glaubte noch daran, dass der WSV die drohende Niederlage noch verhindern könnte. Doch dann traf Marceta nach Vorarbeit von Bulut per Kopfball zum 1:2 (89.). Hoffnung machte sich breit. Und es sollte noch besser kommen.
Kevin Hagemann wurde in der Nachspielzeit im Strafraum gefoult. Schiedsrichter Kabalakli zeigte auf den Punkt! Foulelfmeter. Jubel im Stadion. Eine Riesenchance, doch noch einen wichtigen Punkt an der Wupper zu halten. Marceta schnappte sich die Kugel und lief an. Doch Bocholts Keeper Fox konnte seinen Flachschuss abwehren (90+6). Abpfiff – 1:2-Niederlage für den WSV. Der Bocholter Torhüter war der gefeierte Held. Für den WSV ein Fehlschuss, der teuer werden kann.
Mit 27 Punkten belegt der Wuppertaler SV jetzt den 6. Tabellenplatz, bereits neun Zähler hinter Spitzenreiter Bocholt (36 Punkte). Viele fragen sich jetzt, ob die Veranstwortlichen des ambitionierten Regionalligisten jetzt die Ruhe behalten werden und Cheftrainer Hüzeyfe Dogan trotz 5 Niederlagen in 16 Spielen (bei 8 Siegen + 3 Unentschieden) doch weiter den Rücken stärken oder schon jetzt die Reißleine ziehen? Wir bleiben für Sie am Ball.
Am nächsten Samstag (25.11.) um 14 Uhr muss der WSV beim 1. FC Düren antreten. (pc)
Wuppertaler SV – 1. FC Bocholt 1:2 (0:1)
Aufstellung des WSV:
Grave – Itter (64. Bulut) – Pytlik – Demming (84. Beckhoff) – Dams – Göckan – Korzuschek (58. Schweers) – Terrazzino (84. Saric) – Tunga (58. Ercan) – Hagemann – Marceta
Tore: 0:1 Akritidis (21.) – 0:2 Lorch (83.) – 1:2 Marceta (89.)
Rote Karte: Kevin Pytlik (55.)
Schiedsrichter: Cengiz Kabalakli
Stadionsprecher Carsten Kulawik hat den WSV verlassen
Der beliebte Stadionsprecher Carsten Kulawik hat den Wuppertaler SV nach elf Jahren mit einem weinenden und einem lachenden Auge verlassen. Er ist zur TV-Senderfamile RTL-ntv gewechselt und war für den Nachrichten-Kanal „ntv“ auch bereits diese Woche als eloquenter, kompetenter Live-Reporter beim Deutschland-Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in seiner neuen Heimatstadt Berlin im Einsatz.
Carsten Kulawik wird jetzt durch den Germanistik-Studenten Sebastian Wauer und durch Urgesstein Thomas Bielefeld, der schon 11 Jahre lang sein Stellvertreter war, als Stadionsprecher ersetzt.
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