13. Januar 2024Peter Pionke
Dorothea Brandt: Die Sopranistin, die gerne radelt
Manche Protagonisten kennt man gut, andere weniger. Ob bekannt oder weniger bekannt: Wer ihre Portraits liest, möchte vermutlich die eine oder den anderen persönlich kennenlernen. Bisher hat Dr. Matthias Dohmen an gleicher Stelle Klaus Burandt, Heidemarie Koch, Josa Oehme, Erika Schneider, Klaus Schumann und Michael Walter vorgestellt.
Der tägliche Blick auf die Friedhofskirche ist inklusive. Es war einer der Pluspunkte, der dafür sprach, gerade dieses Objekt zu erwerben, als die Familie 2013 das Haus an der Hochstraße erwarb. Vier Personen leben und arbeiten beziehungsweise unterrichten in dem von der Familie meist in Eigenarbeit renovierten Haus. Das Quartett besteht aus dem Ehepaar und zwei neun und 15 Jahre alten Jungen.
Die Brandts – eine Künstlerfamilie
Die Frucht fällt nicht weit vom Stamm. Der Vater ist Pianist und demnächst pensionierter Leiter einer Musikschule, die Mutter Geigerin.
Dorothea Brandt unterrichtet an der Hochschule für Musik und Tanz, Abteilung Wuppertal, also am Sedansberg, und hat dort sechs Studierende, denen sie in Theorie und Praxis Gesang beibringt. Der große Pluspunkt für die Kirchengemeinde Elberfeld Nord: Sie leitet die Kolibris, das sind die etwa Fünf- bis Siebenjährigen der Mädchenkurrende – die beiden anderen Gruppen sind die Lerchen (sieben bis neun Jahre jung) und die Finken (neun bis zwölf). Einmal die Woche ist Chorprobe.
Sie liest gern, auch wenn ihr oft die Zeit fehlt, um mal wieder in einem Krimi von Agatha Christie einen Fall zu lösen oder in einem Roman von Haruki Murakami dem Schicksal eines Menschen nachzuspüren. Mehr Empathie wünscht sie sich von ihren Zeitgenossen.
Vielleicht hat man nicht immer das passende Zwei-Euro-Stück für den Menschen, der mit vor ihm liegender Kappe um eine Spende anhält, aber ein Lächeln ist doch immer drin. Nächstenliebe. Gerade in Zeiten von Kriegen müsse man Menschen aufnehmen, ihnen zuhören, spenden.
Spaß am Basteln und Radeln
Nicht nur die Musik, die Familie, den Spaß am Basteln und am Renovieren hat sie mit ihrem Mann gemeinsam, sondern auch das Radeln. Beim Rennradfahren über die nebenan liegende Nordbahntrasse kann man optimal entspannen und „herunterkommen“. In die Pedale treten die Brandts auch im Urlaub, wo es gern in die Provence geht, in die Nähe von Avignon.
Wo und wie sie sich in die Gemeinde einbringt? Mit einer Arie oder einem ausgestalteten Lied, in der Corona-Zeit in einem Videogottesdienst. Und, siehe weiter oben, in der Mädchenkurrende, die am 4. und 5. Mai (vormerken!) das Singspiel „Wassermusik“ von Daniel Stickan aufführen wird, eine „Kantate über die Schöpfung, Aggregatzustände und das Mysterium der Trinität“.
Aufregend: Die Mädchen führen ein Stück auf, in dem sie Wasser in all seinen Formen und Facetten in Musik übersetzen. Musik und Text, heißt es in der Vorankündigung, „sind für Kinder und Erwachsene gleichermaßen faszinierend und schaffen eine Verbindung zwischen den drei Aggregatzuständen des Wassers und der Trinität Gottes“.
Gesang studiert hat sie acht Semester an der Hochschule für Musik Saar in Saarbrücken, wo sie auch im Studentenparlament mitwirkte: Dorothea hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter beim Landes- und Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“, und ist Singleiterin bei der Singpause Düsseldorf und der Singpause Wuppertal.
Sprachlich ist sie auf Italienisch, Französisch und Englisch unterwegs. An Musik mag sie Jazz in allen Facetten und Popsongs der 1980er Jahre. Selbst spielt sie Klavier und – das weist schon in die Vergangenheit Querflöte oder, noch länger zurückliegend, Blockflöte, die zu spielen, sie von der Großmutter gelernt hat.
Auf http://www.dorotheabrandt.de kann man mehr über sie erfahren.
Text Dr. Matthias Dohmen
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