22. Januar 2024

Happy-end für Ronja – die Polarfüchsin ist gerettet!

Happy-end für Polarfüchsin Ronja! Der zweite Rettungsversuch der Tierschutzorganisation „ANINOVA“ war erfolgreich. 2023 hatte das in einer Undercover-Aktion eine Fuchs-Familie aus einer Pelzfarm in Polen befreit und in sicheres Gehege gebracht.

Zwei glückliche „Ronjas“: Die gerettete Polarfüchsin und eine ihrer Retterinnen – © Screenshot / ANINOVA

Bei dem nächtlichen Einsatz, an dem auch der bekannte YouTuber und Arzt Aljosha Muttardi und die Tierrechts-Aktivistin und Fotografin Ronja beteiligt waren, fiel den Tierrettern eine bemitleidenswerte Polarfüchsin auf, die an einer schweren Augenentzündung litt. Sie tauften sie im Nachhinein auf den Namen Ronja.

Alle Transport-Boxen waren voll besetzt. Schweren Herzens und mit einem schlechten Gewissen musste das ANINOVA-Team das arme Tier damals zurücklassen. Doch das Schicksal der kranken Füchsin ließ den Tierrettern und ihren vielen Unterstützern einfach keine Ruhe.

Tierschützerin  Lisa: „Wir bekamen unheimlich viele Mails und Nachrichten aus der Community, in denen uns Tierfreunde förmlich anflehten, alles zu tun, um auch Ronja zu retten. Der Gedanke war unerträglich, dass die in ihrem schrecklichen Käfig ausharren muss.“

Polarfüchsin Ronja vor ihrer Rettung – © ANINOVA

Entschlossen schmiedeten Lisa, Ronja und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter den Plan, die Füchsin bei einer zweiten Undercover-Aktion zu befreien. Ein freier Platz in einem Freigehege, in dem das Tier den Rest seines Lebens sicher und behütet verbringen könnte, war auch gefunden.

Also machten sich Lisa, Ronja und Co. auf dem Weg nach Polen. Ronjas Rettung fest vor Augen. Zunächst lief auch alles nach Plan. Die Tieretter erreichten die Pelzfarm, klettern mit einer Transportbox für Ronja über den Zaun. Doch dann, als sie nur noch wenige Meter vom Käfig der Füchsin entfernt waren, die große Enttäuschung: Überall hingen Überwachungs-Kamera. Die hatte der Pelzfarmbesitzer offensichtlich nach der ersten ANINOVA-Undercover-Aktion installieren lassen.

Das bedeutete das jähe Aus für die geplante Rettungs-Aktion. Das Risiko, von Pelztierfarm-Personal überrascht und vielleicht attackiert zu werden, konnten Lisa und ihr Team nicht eingehen. Sie zogen sich enttäuscht und traurig zurück.

Endlich in Sicherheit: Ronja ist in ihrem neuen Zuhause angekommen – © Screenshot / ANINOVA

Doch Aufgeben war auch in dieser Situation keine Option für die Tierretter. Sie entschlossen sich, zu einer weiteren polnischen Pelzfarm zu fahren, die eine Autostunde entfernt lag, um dort ein Tier zu retten.

Hier hatten Lisa und ihr Team mehr Glück. Keine Nachtwache, keine Überwachungskamera! Auf der Farm, auf der neben Füchsen auch Nerze in viel zu kleinen, ungepflegten Drahtkäfigen dahin vegetieren, entschlossen sich engagierten Tierschützer, einen Fuchswelpen zu retten. Sie tauften ihn auf den Namen Tomek.

Lisa: „Wir freuen uns natürlich, dass wir dem kleinen Kerl jetzt ein sicheres, unbeschwertes Leben in einem Freigehege ermöglichen. Aber das Gefühl, die Ohnmacht, dass wir die anderen Tiere, die ebenso die Rettung verdient hätten, zurücklassen und sie ihrem traurigen Schicksal überlassen müssen, belastet uns sehr. Man traut sich gar nicht, diesen Tieren in die Augen zu schauen.“

Es dauererte eine ganz Weile, bis sich Ronja aus der Trasportbox heraustraute – © Screenshot / ANINOVA

Ich Ziel, Ronja zu retten, verlor das ANINOVA-Team nie aus den Augen. Die Zeit drängte. Die „Erntezeit“ rückte immer näher. So zynisch und herzlos bezeichnen die Pelztierzüchter den Zeitpunkt, an dem die Füchse aus ihren Käfigen geholt und mit Stromstößen getötet werden.

Um auf Nummer Sicher zu gehen, setzten die Tierschützer diesmal ein Drone mit einer Kamera ein. So konnten sie sich ein Bild davon machen, wo die Überwachungskameras positioniert waren, ob es einen weiteren Zugang zur Pelztierfarm gab und ob Ronja überhaupt noch lebte.

Lisa, Ronja und Co. konnten aufatmen. Die Füchsin Ronja war noch da. Das Team schaffte es auch, die Überwachungskameras zu umgehen. Tierretterin Ronja holte ihre tierische „Namensvetterin“ aus ihrem Drahtkäfig und setzte sie vorsichtig in die mit einer weichen Decke ausgepolsterten Transportbox. Eine ganz neue Erfahrung für das gepeinigte Tier. Inzwischen lebt Ronja sicher, wohlbehütet und artgerecht  in einem wunderschönen Gehege in Deutschland.

Polarfüchsin Ronja geniesst ihre Freiheit – © Screenshot / ANINOVA

Polarfüchsin Ronja hatte großes Glück. Doch jährlich sterben weltweit immer noch rund 100 Millionen Tiere wie Füchse, Nerze, Marderhunde, Chinchillas und Kaninchen für die Pelzindustrie. Sie werden im Alter von sechs bis sieben Monaten nach einem trostlosen Leben in einem engen Drahtkäfig getötet. Allein in der EU gibt es noch rund 5.000 Pelztierfarmen.

Jan Peifer, 1. Vorsitzender von ANINOVA, appelliert an alle, auf das Tragen von Pelz zu verzichten. Nur wenn sich das Geschäft mit den Tierfellen nicht mehr lohnt, werden auch keine Pelztiere mehr gezüchtet. (pp)

LINK zum Video „Ronjas Rettung:

Bewegende Rettung

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