15. April 2024Peter Pionke
Phaedra: Ein Drama, das mit dem Körper erzählt wird
Bereits seit einigen Jahren arbeitet das Schauspiel Wuppertal mit Thusnelda Mercy und Pascal Merighi zusammen, um gemeinsam neue, körperliche Ansätze zum Umgang mit Sprache auf der Bühne zu entwickeln.
Seit der Spielzeit 2023 /24 sind das Schauspiel Wuppertal und die Tanz Station – Barmer Bahnhof, die von Thusnelda Mercy und Pascal Merighi, beide ehemalige Ensemble-Mitglieder des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, betrieben wird, offiziell Kooperationspartner. Die Produktion „Phaedra“ ist ein weiterer Meilenstein.
„Bewegung und Text, Körper und Sprache gehören für mich unabdingbar zusammen, daraus kann im Theater eine völlig neue Form entstehen, in der bestimmte Dinge gar nicht mehr mit Sprache, sondern mit dem Körper erzählt werden“, erklärt Thomas Braus, Intendant des Wuppertaler Schauspiels und selbst ein begnadeter Darsteller.
Die Story von „Phaedra“, einem Drama des römischen Philosophen und Dramatikers Seneca (geboren: ca. im Jahr 1 n. Chr. – gestorben 65 n. Chr.): Phaedra begehrt Hippolyt. Dabei ist sie die Frau des Königs Theseus von Athen. Und Hippolyt des Königs Sohn und Phaedras Stiefsohn. Da ist die Tragödie programmiert. König Theseus ist in der Unterwelt verschwunden. Phaedra hat den Glauben an die Rückkehr des Königs verloren. Ihre Einsamkeit wandelt sich in unkontrollierbare Begierde: Hippolyt soll den Platz des Königs einnehmen.
Doch der macht sich nichts daraus. Das Einzige, das er liebt, ist die Natur. Die Zurückweisung treibt Phaedra in den Wahnsinn. Mithilfe ihrer Amme schmiedet sie einen Plan: Als wider Erwarten König Theseus im Palast erscheint, droht Phaedra sich umzubringen und beschuldigt Hippolyt der Vergewaltigung. Theseus beschwört daraufhin seinen Vater Neptun, Hippolyt umzubringen. Als Phaedra ihren leblosen Stiefsohn sieht, legt sie ihre Lüge offen und stürzt sich vor Unglück und Gewissensbissen in ihr Schwert.
Das Ensemble aus Tänzerinnen und Tänzern sowie und Schauspielerinnen und Schauspielern hinterfragt mit starken physischen wie sprachlichen Bildern die Konsequenzen die Taten der Menschen und richtet den Fokus insbesondere auf den Naturaspekt – ein Versuch, die Antike als lebendiges Laboratorium erlebbar zu machen.
Termin:
PHAEDRA
frei nach Seneca
Theater am Engelsgarten – Engelsstr. 18 – 42283 Wuppertal
Premiere: Samstag – 27. April 2024 – 19:30 Uhr
Mit: Thomas Braus – Clémentine Deluy – Silvia Muzón López – Kenji Takagi
Inszenierung: Pascal Merighi – Thusnelda Mercy
Bühne & Kostüme: Chloé Wasselin-Dandre
Sounddesign: Julio César Iglesias Ungo;
Videodesign: Tal Rosner
Weitere Termine:
Sonntag – 28.04.2024 – 18:00 Uhr
Donnerstag – 02.05.2024 – 19:30 Uhr
Freitag – 31.05.2024 – 19:30 Uhr
Samstag – 01.06.2024 – 19:30 Uhr
Sonntag – 16.06.2024 – 18:00 Uhr
Freitag – 05.07.2024 – 19:30 Uhr
Weitere Infos unter http://schauspiel-wuppertal.de/phaedra
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