5. Juni 2024

BHC: Arnor Thor Gunnarsson und Markus Pütz bleiben Trainer

Mit dem seit Sonntag feststehenden sportlichen Abstieg bleiben zahlreiche sportliche und administrative Fragen. Mit der Besetzung von Fabian Gutbrod als sportlichen Leiter und der gleichberechtigten Besetzung von Arnor Thor Gunnarsson und Markus Pütz auf der Trainerposition kann der Bergische HC erste Fragen konkret beantworten.

BHC-Geschäftsführer Jörg Föste (M.) und Philip Tychy (Geschäftsführer Marketing) gaben heute auf einer Pressekonferenz erste Antworten auf Fragen über die nahe Zukunft des Bergischen HC – © Archivfoto Jochen Classen

Hingegen ist das anstehende Schiedsgerichtverfahren und sein Ergebnis noch offen und auch im Kader der Löwen bleiben einige Fragezeichen.

Jörg Föste zur Trainerfrage: „Der für uns tagesaktuell wichtigste Punkt war die Trainerfrage, die wir am heutigen Vormittag mit den Zweijahresverträgen für Arnor Thor Gunnarsson und Markus Pütz klären konnten. Beide werden als echtes, gleichberechtigtes Trainerduo unsere sportlichen Geschicke leiten. Wir müssen wieder zu unserer Identität zurück, die wir in der vergangenen Spielzeit verloren haben und hatten das Glück, dass wir in den vergangenen Wochen die Wirkung ihrer Arbeit beobachten konnten. So war es die leichteste Entscheidung, Arnor und Markus als die für uns nun beste Lösung anzusehen.“

Markus Pütz erklärte: „Ich bin sehr froh, darüber, dass Arnor und ich das Vertrauen vom Verein bekommen haben und unsere Arbeit weiterführen können. Für uns war es sofort klar, dass wir dem Verein, dem wir Beide seit mehr als zehn Jahren angehören, sofort und auch in Zukunft helfen können. Es gilt wieder Einiges zurückzugewinnen, was wir in letzter Zeit haben vermissen lassen. Unsere knallharte Analyse hat bereits begonnen und wir haben schon erste Themen auf den Prüfstand gestellt. Wir sind uns sicher, dass der Weg des BHC zukünftig wieder nach oben führen wird. Dafür werden wir alles investieren.“

Arnor Thor Gunnarsson ergänzte: „Markus hat eigentlich schon alles gesagt. Wir haben in den letzten sieben Wochen absolut harmonisch – auch mit der Mannschaft – zusammengearbeitet und freuen uns auf die nächsten Jahre mit dem Bergischen HC.“

Fabian Gutbrod wird Sportlicher Leiter

Jörg Föste zur sportlichen Leitung: „Die Position des sportlichen Leiters wird neu besetzt durch Fabian Gutbrod. Wir haben da bereits zu Jahresbeginn gesprochen und die Staffelübergabe geplant und geschaut, was zum Rüstzeug gehört. Jetzt war es in den letzten sechs Wochen eher ein Crashkurs für Fabian, was aber auch sein Gutes hatte, er schnell lernen konnte und musste und so bereits voll eingetaucht ist. Er hat sich bereits fachlich bewiesen und was viel Wichtiger ist, tut dies allles mit einem BHC-Herz.“

Fabian Gutbrod: „Ich habe mich wahnsinnig gefreut, als Jörg und Philipp mit der Idee zu mir kamen, da ich viele Jahre hier als Spieler war und viel miterleben durfte. Natürlich habe ich auch schon in dieser Saison wahrgenommen, dass einige Dinge nicht so laufen, wie sie hätten laufen sollen. Gemeinsam, wie wir hier alle sitzen, werden wir uns der Aufgabe annehmen, um zu der BHC-Identität wieder zurückzukommen. Ich selbst versuche so gut es geht die Spieler zu identifizieren, die ein Stück dazu beitragen können.“

Sind für die sportlichen Belange des BHC veranstwortlich: (v..) Markus Pütz (Trainer), Arnor Thor Gunnarsson (Trainer) und Fabian Gudbrot (Sportlicher Leiter) – © BHC 06

Jörg Föste zur Kadersituation: „In der aktuellen Situation planen wir noch mit einer zweigleisigen Konstellation, die folgende Kaderzusammenstellung für die Teilnahme in der ersten Liga gilt: Rudeck, Diedrich, Beyer, Massoud, Stutzke, Andersen, Granlund, Servos, Babak, Morante, Ladefoged, Seesing, Gislason, M’Bengue, Scholtes, Wasielewski, Fraatz, Persson. Hier bliebe einzig die Frage der Besetzung mit einem dritten Torhüter offen. Zu den beiden Neuzugängen Sören Servos und Robin Granlund wird Fabian noch ausführen. In der zweiten Liga sähe der Kader gleich aus, mit der Ausnahme, dass hier noch Gespräche und Entscheidungen mit Christopher Rudeck, Lukas Stutzke, Frederik Ladefoged, Mads Andersen und Isak Persson ausstünden. Wir haben also bereits einen 13-Mann-Kader zur Verfügung und wir stehen im tagesaktuellen Abgleich wie wir das Aufgebot nach und nach füllen. Dies werden wir in den kommenden Wochen abarbeiten.“

Fabian Gutbrod: „Sören Servos kam vor einem Jahr aus der Jugend des TSV Bayer Dormagen, hat bislang sehr gut in unserer A-Jugend gespielt und in dieser Spielzeit auch bereits eine große Rolle in der U23 eingenommen. Mit dem Trainerwechsel ist er in den Profikader aufgerückt. Sören ist charakterlich sehr weit, unglaublich ehrgeizig und wir haben die Hoffnung, dass er bei uns zu einem Bundesligaspieler reifen wird. Robin Granlund, 25 Jahre alt aus Finnland, der aktuell beim schwedischen Erstligisten Eskilstuna GUIF nominell im linken Rückraum spielt, wird uns mit dem Profil eines Innenblockspielers verstärken, der seine Qualität im Tempospiel hat. Er wird uns vor allem zu Beginn extrem im Deckungszentrum helfen können, weil wir den Fokus auf Abwehr und Tempospiel legen. Er unterscheibt einen Vertrag für die kommenden zwei Jahre.“

5,2 Millionen Euro Umsatz im abgelaufenen Jahr

Jörg Föste zur Kooperation und Ausleihe Dormagen: „Unabhängig davon in welcher Liga wir spielen werden, werden wir Louis Obersoler und Sören Steinhaus im Rahmen der Ausleihe in Dormagen belassen. Ein Zweitspielrecht gibt es in der Form nicht. Wir tun dies, weil wir nicht beim leisesten Gegenwind umfallen und stehen dazu den Weg der Kooperation auch weiter mitgehen, selbst wenn wir sportliche Konkurrenten sein sollten. Natürlich wäre es verlockend Beide in unseren Kader zu nehmen, aber dies gehört sich nicht, da sie Teil der sportlichen Planung in Dormagen sind.“

Kapitän Linus Arnesson (M.) werden die BHC-Fans in der neuen Saison vermissen. Links der neue Sportliche Leiter Fabian Gudbrot – © Jochen Classen

Philipp Tychy zur Wirtschaftlichkeit: „Zunächst einmal ein großes Dankeschön an die Fans und Partner für die großartige Begleitung in dieser Spielzeit. Wir haben in den letzten Wochen viele persönliche Gespräche geführt und stellen bei aller Enttäuschung auch fest, dass wir aus unserem Netzwerk eine hohe Stabilität, Verlässlichkeit und Stärkung für die Zukunft erfahren. Dies macht uns sehr stolz und wir sehen es als unsere Verpflichtung an, unsere Entwicklung ungebremst weiter voranzutreiben, unabhängig von der Ligazugehörigkeit. Aufgrund der individuellen Ausgestaltung der Partnerschaften ist eine pauschale Aussage zu Auswirkungen noch nicht möglich, zumal wir zu den Vertragsinhalten öffentlich Stillschweigen bewahren.“

Jörg Föste: „Wir können sagen, dass wir im abgelaufenen Jahr voraussichtlich bei einem Umsatz von 5,2 Millionen Euro landen werden. Genaue Zahlen geben wir wie gewohnt in der Bilanzpressekonferenz im August, bei der wir dann auch etwas zu einer möglichen Ausgestaltung in der 1. oder 2. Liga sagen können.“

Klingenhalle ist nur im DHB-Pokal Spielstätte

Jörg Föste zu den Spielstätten: „In Liga Eins agieren wir wie gehabt. Der Schwerpunkt ist die Unihalle in Wuppertal, einige Spiele in der Mitsubishi Electric HALLE und ein bis zwei Spiele im PSD BANK DOME in Düsseldorf. Ähnlich wäre es in Liga Zwei, wobei dann die Spiele im PSD BANK DOME entfallen. Eine Hinzunahme der Klingenhalle in Solingen macht mit dem Blick auf die Kostenstruktur und Logistik keinen Sinn mehr, dies wieder aufzublähen – vor allem nicht bei einem Abstieg. Was bleibt: wenn wir Heimrecht im DHB-Pokal haben, dann spielen wir in Solingen, egal wer der Gegner ist.“

Jörg Föste zur Schiedsgerichtsklage: „Unsere Einschätzung von Mitte April hat sich durch die Ereignisse der letzten Wochen tagtäglich bestätigt. Es war also richtig, das zu platzieren und den Finger mit Beharrungsvermögen in die Wunde zu legen. Wir haben jetzt unser Schiedsgericht. Der Termin am Freitag, 14. Juni um 12 Uhr steht fest, die Örtlichkeit ist noch nicht geklärt. Das Schiedsgericht setzt sich aus dem Vorsitzenden Dr. Stephan Tholund aus Kiel, Professor Dr. Martin Schinke aus Düsseldorf als Nominierter der HBL und Professor Dr. Jan Orth aus Köln als Nominierter des Bergischen HC zusammen. Dies ist nun der letztmögliche Schritt in der Angelegenheit im Bereich der Sportsgerichtbarkeit. Es geht bei unserem Vortrag darum, mögliche Kompensationen für den BHC als Geschädigten auszuloten. Was dies im Einzelnen sein kann, muss sich vor Ort erweisen.Es muss unter dem Strich festgestellt werden, ob und wie der von uns vorgetragenen Schädigung beigeholfen werden kann. Von daher blicken wir gespannt auf den 14. Juni.“

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