7. Juni 2024

Videospiele gegen Demenz

In den vergangenen Jahren haben Videospiele einen immer größeren Stellenwert bekommen. Allerdings sind aktuell nicht mehr nur Jugendliche und junge Erwachsene die treibende Kraft, sondern immer häufiger Senioren. Die sogenannten "Silver Gamer", eine Anspielung auf ihr Hobby sowie ihre Haarfarbe, erobern den Videospielmarkt. Das hat Vorteile nicht nur mit Blick auf den Spaß, sondern ebenfalls für das Gehirn. Denn "Gaming" stärkt die Denkfähigkeit, verbessert das Gedächtnis und trainiert das räumliche Vorstellungsvermögen. Faktoren, die helfen, das Demenz-Risiko zu senken.

Videospiele gegen Demenz ©pexels.com

Videospiel-Boom im Alter

Während immer mehr junge Menschen mit Games, an Konsolen oder dem PC ihre Freizeit gestalten, sind es vor allem Senioren, die sich nicht nur über die Palliativmedizin informieren, sondern der Videospiel-Branche zu einem Boom verhelfen. Sie wirken wie deplatziert, wie die bunten Vögel einer den Jugendlichen gehörenden Welt. Die „Silver Gamer“ sind längst nicht mehr nur in der heimischen Umgebung am „zocken“. So konnten Zuseher beim Dreamhack-Festival staunen, als die „Silver Sniper“ die anderen Counter-Strike-Teams bei dem LAN-Event aufmischten.

Längst sind es nicht mehr nur die Heranwachsenden, die sich für den Ausflug in die virtuellen Welten begeistern. Spieler, die selbst schon in Rente sind, wählen Videospiele immer häufiger als die Nummer eins der Freizeitbeschäftigung. Ego-Shooter, Rollenspiele oder auch Online-Games sowie Online Sportwetten sind vor allem bei Senioren im Aufwind. Ferner gibt es in der Zwischenzeit ebenfalls Spiele, die sich speziell an die älteren Generationen wenden.

Ein Grund für den Boom im Segment von Senioren ist zweifelsohne, dass unter ihnen eine Vielzahl der Videospiel-Pioniere vergangener Tage sind. Hinzu kommt der extrem einfache Zugang. Entsprechend sind PC oder Konsole zwar immer noch die Top-Wahl, um Games optimal zu erleben, aber ebenfalls auf dem Smartphone oder Tablet lässt sich vortrefflich spielen. Mit dem Blick auf den Microsoft Game Pass Ultimate oder ähnliche Angebote stehen AAA-Titel ebenfalls für mobile Endgeräte zur Verfügung. Vorausgesetzt, die Internetleitung liefert ausreichend Leistung für das Cloud-Gaming.

Gaming und Demenz

In Versuchen konnte nachgewiesen werden, dass das Gehirn von älteren Menschen mithilfe von Videospielen trainiert werden kann. Wird der Denkapparat von älteren Menschen mit neuen Reizen stimuliert, wachsen selbst im fortgeschrittenen Alter noch neue Nervenzellen. Insbesondere für Senioren bieten sich in Games besondere Herausforderungen.

Zum einen müssen völlig neue Lösungen für bisher unbekannte Herausforderungen gefunden werden. Zum anderen stellt das Gaming ebenfalls hohe Ansprüche an die Reaktionsfähigkeit sowie an die Augen-Hand-Koordination, die Motorik und die mentale Gesundheit. Vor allem ältere Menschen profitieren von diesem Füllhorn an neuen Einflüssen. Nachgewiesen wurden die positiven Veränderungen im Übrigen mit umfangreichen kognitiven Tests. Ferner wurden Untersuchungen von Gehirnen mithilfe der Kernspintomografie durchgeführt.

Immer mehr Senioren zocken

Welchen Einfluss diese Erkenntnisse haben, zeigen sich in der Zwischenzeit überall in Deutschland. Vornehmlich verzeichnet die Gaming-Branche einen Boom in den höheren Altersgruppen. Das zieht Spielkäufe sowie den Absatz entsprechender Hardware nach sich. Darüber hinaus sind immer mehr Senioren auch auf YouTube oder Twitch aktiv und streamen ihre Spielerlebnisse.

Des Weiteren haben Pflegeeinrichtungen diesen neuen Ansatz für sich entdeckt und bieten Videospiel-gestützte Therapien an. Mehr als einhundert Pflegeeinrichtungen in Deutschland setzen hierzu als Beispiel auf eine Spielkonsole, die vor allem auf eine Klientel abseits des 70. Lebensjahres hin abzielt. Die „MemoreBox“ liefert älteren Menschen ein therapeutisches Spielerlebnis. Mithilfe dieser Spielkonsole sollen Senioren nicht nur beweglicher, sondern ebenfalls lebensfroher werden.

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