22. Juni 2024

„Der Wuppertaler Kaufhof ist ein Traumprojekt“

Die CDU-Fraktion hat die Initiative ergriffen und mit professionellen Projektentwicklern Kontakt aufgenommen. Jetzt stellten sie ihre Pläne vor. „Städte müssen das Gefühl vermitteln, dass sie leben“, sagt Gerd Rainer Scholze, Architekt und Gründer AIP, Architekten und Ingenieure für Projektplanung, in Düsseldorf.

Michael Wessel, Fraktionsvorsitzender der CDU Wuppertal – © W. Sondermann

„Bei unseren Projekten geht es immer um eine Aufwertung des Standortes und des Quartiers. Der Wuppertaler Kaufhof ist ein Traumprojekt.“ Das sieht die CDU-Ratsfraktion genauso. „Wir wollen eine vernünftige Neunutzung des leerstehenden Kaufhofgebäudes, die der gesamten Innenstadt zugutekommt“, erklärt Fraktionsvorsitzender Michael Wessel.

Die Fraktionsspitze hatte die Initiative ergriffen und sich in Recklinghausen das neu gestaltete, ehemalige Karstadtgebäude in der Innenstadt angeschaut. „Dort ist eine sehr gute Mischung aus Wohnen, Hotel, Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie entstanden“, sagt Michael Schulte, baupolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. „Wichtig ist, dass wir schnellstmöglich zu einer sinnvollen Nutzung des Kaufhofgebäudes kommen anstatt ihn als Wuppertaler Experimentierfeld anzusehen“, so Michael Wessel.

Neue Nutzung soll Attraktivität der Innenstadt steigern

Dass AIP bereits selbst Recherchen zum Gebäude aufgenommen hatte, stellte sich bei der ersten Kontaktaufnahme der CDU-Fraktion mit Gerd Rainer Scholze Ende Mai heraus. „Wir sind sehr interessiert, dieses Projekt zu übernehmen“, versichert Gerd Scholze, denn: „Da steckt enormes Potenzial für Elberfeld drin.“ Erste konzeptionelle Ideen haben nicht nur die CDU-Fraktion, sondern auch die Partei sofort überzeugt.

„Wichtig ist, eine Nutzung hinzubekommen, welche die Attraktivität der Innenstadt steigert“, sagt Johannes Slawig, Vorsitzender der CDU Wuppertal. „Jetzt ist Kreativität gefordert. Wir wollen mit neuen Ideen vorangehen, nachdem der Oberbürgermeister mit seiner Idee nur unnötig Verwirrung gestiftet hatte.“ Neue Ideen bedeuten, über den Tellerrand zu schauen, wie es andere Städte machen und vor allem: Professionelle Projektplaner zu Rate zu ziehen. „Die Kaufkraft in der Elberfelder City muss gefördert werden, damit wir für die gesamte Stadt eine positive Entwicklung verzeichnen und dem Leerstand entgegenwirken können“, so Michael Wessel.

Die ehemalige Filiale der Galeria Kaufhof am Neumarkt in Elberfeld – © Achim Otto

Für das Projekt aus dem Hause AIP hofft die CDU nun auf breite Unterstützung. Das sieht beispielsweise Seniorenwohnungen sowie Wohnungen nach dem Konzept des „Boardinghouse“ vor, also möblierter Appartements und Wohnungen, die für einige Monate gemietet werden können. „Das ist besonders interessant für Geschäftsleute, die während der Woche dort wohnen. Aber auch für Studenten oder Lehrkräfte an der Uni“, erläutert Scholze. Einzelhandel, Ärzte und Apotheken sieht der neue Plan ebenso vor wie eine Kita auf dem Dach. All das ist noch so lange Zukunftsmusik, bis Machbarkeitsstudien und Wirtschaftlichkeitsprüfungen vorliegen.

„Bei der Realisierung wird es natürlich darauf hinauslaufen, dass wir interessierte Ankermieter finden“, sagt Fraktionsvorsitzender Hans-Jörg Herhausen. Die CDU ist optimistisch, dass diese bei grünem Licht für das Projekt schnell gefunden werden. Denn auch Neumarkt und Umgebung haben Potential für Neues, Besseres. „Eine Straße des Handwerks und Designs kann ich mir sehr gut in unmittelbarer Nähe vorstellen“, so Scholze. „Die Strahlkraft eines traditionellen Kaufhauses sollte man auch bei einer Neunutzung nicht unterschätzen.“

Kommentare

  1. Norbert Beutel sagt:

    Wie wäre es, das „Kaufhaus“ zu erhalten, aber nicht im üblichen Sinne, sondern als „technisches Second-Hand-Kaufhaus“?
    Gerade in der jetzigen Zeit, wo sich Rentner und Beschäftigte im unteren Lohn-Sektor kaum noch neue Haushaltsgeräte, Werkzeuge, Musikinstrumente für die Kinder u.v.a.m. infolge der inkompetenten Regierung mehr leisten können, wäre dies m.E. nicht nur eine sinnvolle Nutzung des leerstehenden Gebäudes, sondern auch eine soziale Maßnahme für die Menschen aus Wuppertal und Umgebung, ihre Bedürfnisse zu annehmbaren Kosten decken zu können.
    Gleichzeitig könnten auch Flächen für wechselnde Angebote wie beispielsweise Spielzeug-Messen, Antik-Messen und andere Veranstaltungen, die über dem Niveau eines Flohmarktes liegen, sowie für Veranstaltungen mit einer größeren Teilnehmerzahl bereitgehalten werden.

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