GR20-Wandern auf Korsika ©pexels.com

Perfekte Balance: aktiv am Berg, erholt am Strand

Kein Wunder, sind doch die Vorstellungen vom perfekten Urlaub so unterschiedlich wie die Urlaubenden selbst. Wenn der eigene Traumurlaub die für einen persönlich am besten geeignete Balance aus Bewegung und Erholung zwischen den Extremen Abenteuer und Nichtstun beinhaltet, wird er meist als gelungen empfunden. Auch, wenn man zu zweit unterwegs ist, wird man sich auf die unterschiedlichen Vorlieben einstellen müssen. Das wird erst dann schwierig, wenn der eine wirklich nur faul am Strand liegen will, während der andere jede Attraktion in Reichweite erkunden möchte. Ansonsten lassen sich zumeist Kompromisse finden, die sich im Rückblick als ideal erweisen. Im Grunde aber gilt für fast alle modernen Menschen: Sie haben zu wenig Kontakt zur Natur und leiden unter Bewegungsmangel, sodass ein aktiver Urlaub im Naturparadies nahezu jedem guttut.

Wer nicht das Glück hat, sich monatelang auf große Weltreise begeben zu können, um von der quirligen Metropole bis zu ländlicher Abgeschiedenheit, vor allem aber immer neu faszinierende Landschaften und Naturschauspiele für sich entdecken zu können, findet im GR-Fernwanderwegenetz Routen, die innerhalb weniger Tage Abwechslung pur und somit etwas für jeden etwas bieten – vor allem aber wunderbare Naturerlebnisse. So etwa auf dem GR20. Dieser auch „Fra li Monti“ genannte Abschnitt des europäischen Fernwanderweges durchquert die Mittelmeerinsel Korsika über etwa 1801 Kilometer von Nord nach Süd, wofür ungefähr 15 Tage zu veranschlagen sind. Belohnt wird der ausdauernde Langstreckenwanderer sowohl mit dem Blick auf den mit 2706 Metern höchsten Gipfel der Insel, den Monte Cinto, als auch mit reichlich Erholung am Sandstrand.

Anspruchsvolle Teilstrecken – Sicherheit geht vor

Allerdings ist für den GR20 Korsika grundlegende Erfahrung im Bergsport zu empfehlen, erfordern einzelne Etappen der Wanderung durch das korsische Gebirge doch einen sicheren Schritt auf Bergkämmen, gelegentliches Kraxeln sowie den abschnittsweisen Gebrauch von Kletterhilfen wie Leitern und Ketten. Letztere wurden mittlerweile für en allgemeinen Gebrauch wieder entfernt, sodass die entsprechende Etappe nur noch mit lokalen Führern in Angriff genommen werden sollte. Für diejenigen, die weder die Berge unter- noch die eigenen Kräfte überschätzen, ist Wandern im GR 20 Korsika ein wunderbarer Ausgleich zum Alltag, wird hier doch Ausdauersport mit seinen positiven Auswirkungen auf Körper und Geist kombiniert mit einem überwältigenden Naturerleben wie etwa dem Anblick von atemberaubenden Gletscherseen oder spektakulären Klippen. Vorausgesetzt, man lässt sich genügend Zeit und wählt lieber langsamere Routen bzw. weniger Etappen, die mit einem Mehr an Sicherheit und Genuss belohnen.

Korsika Wandern GR20 – nur umfassend informiert starten

Allein die Frage, ob man den Korsika GR20 von Norden oder von Süden beginnen soll, hängt von der individuellen körperlichen Verfassung ab. Generell gilt der nördliche Teil der Gesamtroute als der schwierigere, denn hier herrschen steile und felsige Wege vor. Andererseits wird dieser in Calenzana beginnende und in Vizzavona endende Teil von Kennern auch als der schönere erachtet. Der südliche GR20-Teil, der vom Gebirgspass Vizzavona in die Gemeinde Conca mit ihrer traumhaften Strandbucht führt, ist leichter zu bewältigen. Für welche der GR20 Etappen man sich auch entscheidet, immer wird verlässliche Ausrüstung, worunter auch umfassender Sonnenschutz fällt, benötigt, kann diese im Extremfall doch den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Eine gründliche Recherche ist für alle unerlässlich, die eine oder mehrere Etappen des GR20 auf Korsika in Angriff nehmen wollen.