10. August 2024Peter Pionke
Türkei: Neues Gesetz ist Todesurteil für unzählige Hunde
Vor Tierschützer vor Ort berichten von einer beispiellosen Welle der Gewalt: Hunde werden auf grausamste Weise gefoltert und getötet. Auf den Straßen liegen vergiftete oder erschossene Hunde, unter ihnen auch zahlreiche Welpen. In den Regionen Niğde und Altındağ wurden Massengräber entdeckt, während in Uzunköprü ganze Säcke voller toter Hunde gefunden wurden.
Es wird vermutet, dass diese Tötungen sowohl von Behörden als auch illegal von Privatpersonen durchgeführt werden, die die Tiere aus welchen Gründen auch immer von den Straßen beseitigen wollen. Für Tierhasser sind die armen Hunden offensichtlich zu Freiwild geworden.
Für die Tierschützerinnen und Tierschützer bestätigt sich damit ihre größte Sorge: Das neue Gesetz, das Präsident Erdogan & Co. gegen die Mehrheit der türkischen Bevölkerung durchgeboxt haben, scheint ein Freifahrtschein für unvorstellbare Gewalt gegenüber herrenlosen Hunden zu sein.
Die Tierschutzorganisarionen prangern an, dass die Tötungen illegal seien und fordern Nachweise, warum die Tiere getötet wurden. Die Gemeinden schweigen oder wehren sich gegen diese schweren Vorwürfe – Die Stimmung im Land ist angespannt, die Nation gespalten. Die meisten Türkinnen und Türken gelten als große Tierfreunde.
Unterstützung von der Oppositionspartei CHP
Zum Glück bekommen die Tierschützer innerhalb des Landes zum Glück Unterstützung: Die größte türkische Oppositionspartei CHP und der Tierrechtsverband HayTap haben angekündigt, rechtliche Schritte einzuleiten, um dieses grausame Gesetz zu stoppen. Doch in der Zwischenzeit leiden die Tiere weiter, werden weitere Hunde getötet. Sie brauchen dringend Hilfe!
In einer Pressemitteilung von VETO heißt es: „Gemeinsam können wir etwas verändern. Gemeinsam bewegen wir Tierschutz Dank der unglaublichen, anhaltenden Unterstützung der VETO-Community können wir schnell und gezielt da helfen, wo Hilfe dringend benötigt wird. Bereits jetzt haben wir mehr als 100.000 Euro an sieben Vereine, die in der Türkei aktiv sind, für den Bau sicherer Unterkünfte zur Verfügung gestellt. Diese Not-Shelter sind lebensrettend, denn sie bieten den Hunden Schutz vor der allgegenwärtigen Gefahr.“
Eine Sprecherin von Taro Germany e.V., der deutsche Ableger der türkischen Tierschutz-Organisation „Türkish Animal Rescue Organsisation“ (TARO), erklärte: „Ich finde keine Worte, die meine Dankbarkeit auszudrücken. So viele Tränen und schlaflose Nächte. Danke von ganzem Herzen. Der Bagger, der die Fläche vorbereiten soll, wurde heute schon bestellt. Jetzt schaffen wir Plätze, danach geht es los mit kastrieren und versorgen.“
Das bereits vielen Tieren geholfen werden kann, macht Hoffnung – und jeder erste Erfolg bewirkt eine Menge für die Hunde in der Türkei, aber der Weg ist noch lang. Doch eines ist klar: Hilfe wird auch weiterhin benötigt!
Wer für den Stopp des Tötens der türkischen Straßenhunde einsetzen möchte, kann unter diesem Link eine Petition unterschreiben:
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