20. September 2024

„FRAGILE 2024“: Tanz & Performance für das Klima

Vom 24. September bis 6. Oktober 2024 findet das internationale Festival für Nachhaltigkeit und Kunst „FRAGILE 2024 - Pina Bausch Zentrum under construction #6" in Wuppertal statt. Es ist bundesweit und auch international das erste und einzige Festival, das sich mit Tanz und Performance ausschließlich den Klimawandel und die soziale Nachhaltigkeit thematisiert. Das erklärte Ziel: Tänzerische den Mut zum Handeln wecken.

Tanz und Perfomance für die Rettung des Klimas und für soziale Nachhaltigkeit – © Rene Loefler

Am Dienstag (24.09.) um 18:00 Uhr zeigt die belgische Kompanie Reckless Sleepers die Performance „ A STRING SECTION“ auf dem Vorplatz des Schauspielhauses Wuppertal, gemeinsam mit Tänzerinnen des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch und Studierenden der Folkwang Universität der Künste (Eintritt frei).

Danach wird das Festival eröffnet mit Ansprachen von Dr. Carolin Baedeker vom Wuppertal Institut, Matthias Nocke, Stadtdirektor und Kulturdezernent der Stadt Wuppertal, Tobias Staab, Sprecher für die Jury und künstlerischer Leiter von Dance München, und Bettina Milz, Leitung und inhaltliche Koordination der Vorlaufphase Pina Bausch Zentrum.

Ein Vorgeschmack auf die Performances bei FRAGILE 24 in Elberfeld – © Siegfried Jähne

Eröffnungsproduktion ist um 19:30 Uhr die partizipativen Performance „LAKE LIFE“ der neuseeländischen Künstlerin Kate McIntosh. Gemeinsam mit den Performern geht das Publikum auf eine Entdeckungsreise durch den Raum. „LAKE LIFE“ kontrastiert die Zerbrechlichkeit und Unsicherheit der heutigen Zeit mit der (Wieder-) Entdeckung von Vertrauen, Spaß und freier Vorstellungskraft. Was verbindet alle?

Vielleicht ist es die Möglichkeit, sich eine neue Welt vorzustellen, in der man die  Wege von Grund auf neu erfinden kann. „LAKE LIFE“ ist ein gemeinschaftliches Spiel, ein Puzzle und ein Fest – man kann mit zwei Füßen hineingehen und vielleicht mit drei wieder herauskommen. Wie wandelbar und fließend ist man? Wie geht man  miteinander und mit der Welt um? Das Spiel ist transformativ, imaginär und real.

FRAGILE 2024 © Bea Borger

„Wissenschaft und Kunst sind wichtige Partnerinnen in Phasen des gesellschaftlichen Umbruchs. Sie waren dies über Jahrhunderte, so etwa in der Renaissance. Deshalb freue ich mich sehr über FRAGILE, das Tanz und Performance verbindet, Nachhaltigkeit und Schönheit, Wissen und Stimmungen, Bilder und Erzählungen – das braucht die Große Transformation. Wuppertal ist ein besonderer Experimentierort, mit ebenso großen Chancen wie Herausforderungen bei den gesellschaftlichen Veränderungsprozessen“, erklärt Oberbürgermeister Uwe Schneidewind.

In der Eröffnungswoche folgt ab Freitag (27.09.) die kolumbianische Choreografin Martha Hincapié Charry mit ihrer Solo-Performance“ AMAZONIA 2040“. Das Stück reflektiert die Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft des Amazonas-Regenwaldes, das Verschwinden der Artenvielfalt inmitten der Klimakrise.

Die performative Installation „MESOKOSMOS“ von Anja Plonka und Rasmus Nordholt-Frieling verstrickt Stimmen und Materialien aus dem Wattenmeer zu einer Kosmologie zwischen Pflanzen, Tieren, Bakterien, Menschen und Planeten. Auch die „HÖHLE“ kommt ins Pina Bausch Zentrum, ein Musikabenteuer für Kinder von 3 bis 5 Jahren. Gemeinsam mit Freundinnen, Freunden, Eltern, Großeltern, mit Geschwistern und kleineren Kindern sind sie eingeladen, die wunderbare Welt der Musik zu entdecken!

FRAGILE 2024 – © Stefan Fries

Das Forschungslabor für innovative Frühpädagogik in Wuppertal ist eine Kooperation mit dem Kunst- und Kulturzentrum LOCH. „Architects4Future“ gehen bei einem Stadtspaziergang auf die Suche nach abrissbedrohten Gebäuden in Wuppertal und stellen den Abriss-Atlas als digitale interaktive Plattform vor (www.abriss-atlas.de). 

Am Mittwoch (25.09.) ist der Studierendenkongress „Circular Insights Days“ zu Gast im Schauspielhaus und zukünftigen Pina Bausch Zentrum. Die Neue Effizienz lädt Studierende und Unternehmen ein, die zirkuläres Wirtschaften als Chance sehen, sich in ThinkTanks zukunftssicher und innovativ aufzustellen (Anmeldung erforderlich!).

Die „Circular Insight Days“ geben die Möglichkeit, gemeinsam mit „Young Professionals“ die Herausforderungen von Unternehmen anzugehen. Die „Young Professionals“ arbeiten an drei Tagen an relevanten „Cases“, die Unternehmen formulieren. Gearbeitet wird in der Alten Glaserei, im „Living Lab“ und im Pina Bausch Zentrum.

FRAGILE 2024 – © Orstudio

Die Auszeichnungen der Konzepte erfolgt durch den Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Oliver Krischer, und Oberbürgermeister Prof. Dr. Uwe Schneidewind.

Auch in der zweiten Woche folgen spannende Performances mit viel Urban Dance, die HipHop-Produktion „EGO – a Journey of Urban Art“ von „Urban Art Complex“ und „TANZRAUSCHEN“ aus Wuppertal und „ICH KANN’S NICHT LASSEN“ von Janne Gregor, eine künstlerische Arbeit zum Thema Partizipation und Selbstermächtigung.

In Kooperation mit dem Kinder- und Jugendtheater Wuppertal wird  ab dem 3. Oktober „GRÜN“ von der Kölner Choreografin und Tänzerin Barbara Fuchs / tanzfuchs gezeigt. Sie begibt sich auf die Suche nach den Parallelen zwischen Menschen und Pflanzen, erforscht ihre Bewegungen, Entfaltungen und die Klangwelt der Pflanzen.

Am Abschlusswochenende des Festivals treffen die Künstlerinnen und Künstler von „African Loop“ aus dem Senegal den Tänzer und Choreografen Kenji Shinohe aus Wuppertal in einem Triple Bill. Kezia Jonah Zafinoa ist Choreografin und Tänzerin in BELOVED „Oui ou Non“ und Choreografin von KEUR, einer getanzten Geschichte über den Lehmbau als ausbaufähige Klimalösung.

FRAGILE 2024 © Lorenza Daverio

Zudem ermöglicht das Künstlerduo Deufert & Plischke einen Einblick in ihr Projekt „JUST IN TIME/ anarchivTANZ“, mit dem seit acht Jahren Briefe von verschiedenen Menschen an den Tanz gesammelt und archiviert wurden. Ihr kleines, fliegendes Archiv, lädt dazu ein, diese Briefe zu lesen oder eigene zu verfassen.

Das Festival wird innerhalb des Projekts „Das Pina Bausch Zentrum als ganzheitlich nachhaltiger Ansatz“ in Kooperation mit dem Wuppertal Institut realisiert und im Programm  „Zero – Klimaneutrale Kunst- und Kulturprojekte der Kulturstiftung“ des Bundes gefördert. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Weitere Förderer sind das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, die Stadtsparkasse Wuppertal, die Firma Knipex und die WSW Wuppertaler Stadtwerke.

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