26. September 2024

Insolvenzantrag der WKW Gruppe ist ein Weckruf  

Der Insolvenzantrag der WKW Gruppe müsse ein Weckruf sein für die Wirtschaftspolitik in Berlin und auch in Wuppertal. So sieht es Dr. Johannes Slawig, Vorsitzender der CDU Wuppertal – und nicht nur er. „Wenn 3.800 Arbeitsplätze in Gefahr sind, muss die Politik endlich Konsequenzen ziehen. Bekundungen des Mitgefühls reichen nicht aus; Taten sind gefragt“, so der Kommunalpolitker.

Dr. Johannes Slawig bei seiner Verabschiedung als Dezernent im Wuppertaler Stadtrat. ImHintergrund Oberbürgermeister Dr. Uwe Schneidewind (l.) und Kulturdezernent Matthias Nocke – © Stadt Wuppertal

Johannes Slawig weiter: „Die konjunkturelle Stagnation reicht als Erklärung ebenso wenig aus wie unternehmensinterne Probleme. Denn die gesamte deutsche Autoindustrie steckt in der Krise. Die hohen Energiekosten führen in dieser wie auch in anderen Branchen – beispielsweise der Chemie – dazu, dass Standorte in Deutschland geschlossen und Produktion ins Ausland verlagert werden. Hier schlagen jetzt die Folgen einer verfehlten Energiepolitik der Ampel zu, die aus der Kernenergie, der Kohle und dem Gas gleichzeitig aussteigen wollte, ohne dass hinreichend verlässliche und bezahlbare Alternativen zur Verfügung standen: Hinzu kommt das von Sozialdemokraten und Grünen in Brüssel vorangetriebene Verbot des Verbrenner-Motors ab 2035: Damit wird eine Technologie, in der die deutsche Automobilindustrie führend ist, abgeschafft, während die als Alternative angepriesene E-Mobilität von den Käufern nicht akzeptiert wird und die staatliche Förderung dafür von der Berliner Ampel auch noch eingestellt wird.“

Weitere Insolvenzen in der Region befürchtet

Dies sei das Gegenteil von berechenbarer und verlässlicher Wirtschaftspolitik. Hier müsse die Ampel endlich einlenken, denn mit der Automobilindustrie stehe eine Schlüsselbranche der deutschen Wirtschaft in der Krise, so der ehemalige Stadtkämmerer.

Die Automotive-Branche hat viele Probleme – © Pixabay

Aber auch für die Wirtschaftspolitik in Stadt und Region müsse dieser Insolvenzantrag ein Weckruf sein. Johannes Slawig: „Jetzt erreicht die Krise der deutschen Automobilindustrie auch unsere Stadt. Weitere Einschläge sind zu befürchten. Was bei VW droht, wird auch massive Folgen für unsere Region haben; denn das Bergische Land  ist ein Zentrum der Automobilzulieferer. Wenn auch die Handlungsmöglichkeiten kommunaler Wirtschaftspolitik begrenzt sein mögen: Angesichts der drohenden Folgen für Arbeitsplätze und Steuereinnahmen sollten diese Warnsignale ernst genommen werden. Ich schlage einen „Autogipfel“ für die Bergische Region vor. Dort sollten Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, IHK, Wirtschaftsförderung und Rathaus gemeinsam mit den wichtigsten Unternehmen beraten, was getan werden kann.“

 

 

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