26. September 2024Peter Pionke
Insolvenzantrag der WKW Gruppe ist ein Weckruf
Johannes Slawig weiter: „Die konjunkturelle Stagnation reicht als Erklärung ebenso wenig aus wie unternehmensinterne Probleme. Denn die gesamte deutsche Autoindustrie steckt in der Krise. Die hohen Energiekosten führen in dieser wie auch in anderen Branchen – beispielsweise der Chemie – dazu, dass Standorte in Deutschland geschlossen und Produktion ins Ausland verlagert werden. Hier schlagen jetzt die Folgen einer verfehlten Energiepolitik der Ampel zu, die aus der Kernenergie, der Kohle und dem Gas gleichzeitig aussteigen wollte, ohne dass hinreichend verlässliche und bezahlbare Alternativen zur Verfügung standen: Hinzu kommt das von Sozialdemokraten und Grünen in Brüssel vorangetriebene Verbot des Verbrenner-Motors ab 2035: Damit wird eine Technologie, in der die deutsche Automobilindustrie führend ist, abgeschafft, während die als Alternative angepriesene E-Mobilität von den Käufern nicht akzeptiert wird und die staatliche Förderung dafür von der Berliner Ampel auch noch eingestellt wird.“
Weitere Insolvenzen in der Region befürchtet
Dies sei das Gegenteil von berechenbarer und verlässlicher Wirtschaftspolitik. Hier müsse die Ampel endlich einlenken, denn mit der Automobilindustrie stehe eine Schlüsselbranche der deutschen Wirtschaft in der Krise, so der ehemalige Stadtkämmerer.
Aber auch für die Wirtschaftspolitik in Stadt und Region müsse dieser Insolvenzantrag ein Weckruf sein. Johannes Slawig: „Jetzt erreicht die Krise der deutschen Automobilindustrie auch unsere Stadt. Weitere Einschläge sind zu befürchten. Was bei VW droht, wird auch massive Folgen für unsere Region haben; denn das Bergische Land ist ein Zentrum der Automobilzulieferer. Wenn auch die Handlungsmöglichkeiten kommunaler Wirtschaftspolitik begrenzt sein mögen: Angesichts der drohenden Folgen für Arbeitsplätze und Steuereinnahmen sollten diese Warnsignale ernst genommen werden. Ich schlage einen „Autogipfel“ für die Bergische Region vor. Dort sollten Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, IHK, Wirtschaftsförderung und Rathaus gemeinsam mit den wichtigsten Unternehmen beraten, was getan werden kann.“
Weiter mit:
„…muss die Politik endlich Konsequenzen ziehen.“
Besser, wir, die Wähler, ziehen die Konsequenzen und entziehen diesen inkompetenten Möchtegernpolitikern in Berlin die Verantwortung für die deutsche Politik; hier besonders für die Wirtschaftspolitik.