1. Oktober 2024Peter Pionke
René Klingbeil: ‚Wir können jeden Gegner schlagen‘
Von einem Schlüsselspiel mochte WSV-Cheftrainer René Klingbeil indessen nicht sprechen: “Bocholt verkauft sich aktuell unter Wert“. Und zu seinem, nur um einen Punkt besser dastehenden Team, sagt er: „Wir hatten am Anfang Probleme konkurrenzfähig zu sein und bekamen ordentlich einen auf die Rübe, jetzt sind wir auf einem guten Weg. Du kannst aber mit 20 neuen Spielern keine Wunder erwarten. Aber wir wissen jetzt, dass wir jeden Gegner schlagen können.“
Interims-Trainer Schorch war eins bei Real Madrid
Der nächste Gegner kommt nach der Freistellung von Björn Mehnert, der von 2020 bis 2022 den WSV trainiert hat, vermutlich ohne offiziellen Coach nach Wuppertal. Jetzt fungiert Christopher Schorch (35) als Interimstrainer und als Geschäftsführer. Eine Lizenz hat der 25fache ehemalige Jugendnationalspieler aus Halle (Saale) nicht, dafür aber jede Menge Erfahrung und natürlich Lizenztrainer an seiner Seite.
Christopher Schorch ist kein Unbekannter im deutschen Fußball. Damals noch bei Hertha BSC, unterschrieb im Juli 2007 einen bis 2012 laufenden Vertrag bei Real Madrid. Die Ablösesumme soll sich auf eine Million Euro belaufen haben. Bei den Spaniern agierte er dann in der zweiten Garnitur, der Durchbruch nach oben gelang ihm nicht. In Bocholt aber ist er inzwischen ein gefragter Mann.
Nach sieben Spieltagen lag Bocholt mit nur sieben Punkten auf einem enttäuschenden Platz zwölf und entließ überraschend Trainer Mehnert. Unter Schorch gab es zwar zunächst einen glücklichen 5:4-Sieg gegen Köln II U23, aber zuletzt in seinem zweiten Spiel als Interims-Trainer auch eine bittere 2:4-Heim-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach U23. Dass Ergebnis, man steht nur noch Rang 13. Klar, dass Bocholt in Wuppertal jetzt unbedingt punkten will.
Sehe den WSV auf jeden Fall in der „Top 10“
Der WSV ist gut beraten, wenn er am Samstag gegen die Bocholter insbesondere auf die torgefährlichen Abdul Moursalim Fesenmeyer, Raphael Assibey-Mensah sowie Marvin Lorch achtet, die bei 20 Gegentoren für acht der 17 geschossenen Tore verantwortlich zeichnen.
Am Torverhältnis von dürftigen 9:17 könnte man auch die aktuelle Position des WSV festmachen. Doch neben Trainer Klingbeil wehrt auch der von Lokomotive Leipzig gewechselte Mittelfeld-Akteur Riccardo Grym Vergleiche dieser Art ab: „Unser Torverhältnis sieht nicht gut aus, aber am Anfang gab es die bekannten Start-Probleme. Es ist noch Luft nach oben. Jetzt läuft es besser.“
Für Bocholt sagt er einen 2:0-Erfolg voraus, so der Tipp des in Leverkusenern geborenen und beheimateten 25jährigen, der schon in der polnischen Jugend-Nationalmannschaft stand. Und weiter: „Ich sehe uns auf jeden Fall in der Top 10“.
Trainer Klingbeil kann sich glücklich schätzen, aus 22 Spieler wählen zu können, die „volle Kapelle, mit vielen Variationsmöglichkeiten“, wie er sagt. Einzig hinter dem mit drei Treffern erfolgreichsten Wuppertaler Torschützen Timo Bornemann steht noch ein Fragezeichen. Zuletzt gab es aber auch hier positive Signale.
Gefragt: Rot-blaues Blut in den Ader
Im Niederrhein-Pokal konnte der WSV mit seinem nächsten Gegner, den Landesligisten FC Kray, einen Wechsel des Spielortes vereinbaren. Das Achtelfinale findet jetzt am Mittwoch (30.10.) um 19:30 Uhr im Wuppertaler Stadion am Zoo statt. Das WSV-Management hat inzwischen eine neue Homepage (www.wsv1954.de/aktuelles) eingerichtet, auf der sich die Fans immer aktuell unterrichten können.
Im Umfeld gibt es zudem einen neuen „Freundes-und Förderkreis“, der sich am nächsten Dienstag schon zum zweiten Male trifft. Und am 29.Oktober wird im Stadion ein „WSV-Senioren-Kreis“ für alle Senioren eingerichtet, die rot-blaues Blut in den Ader haben und sich in geselliger Runde über den WSV unterhalten wollen. Anmeldungen erbitten die Veranstalter unter Telefon 0202-9746213.
Text: Siegfried Jähne
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