5. Oktober 2024

Für den WSV wieder ein Duell der Enttäuschten

Wieder ein Spiel der „Enttäuschten“. Der WSV muss am Samstag zum 1.FC Düren 99, der letzten Samstag mit einer 5:0-Schlappe aus Mönchengladbach auf die Heimreise geschickt wurde, während die Wuppertaler nach ihrer 1:5 Heimniederlage gegen den 1.FC Bocholt reichlich Wunden zu lecken hatten.

Bei der Pressekonferenz vor dem Spiel in Düren: (vl.) Marco Terrazzino, Pressesprecher Max Schleicher und Trainer René Klingbeil – © Siegfried Jähne

Weit entfernt von einer profunden Analyse trat Trainer René Klingbeil jetzt vor dem Düren Spiel mit seinem Co-Kapitän Marco Terrazzino, eher ausweichend vor die Presse. Man habe alles gründlich analysiert und werde die richtigen Schlüsse aus den letzten Niederlagen ziehen, so der Tenor. Ja, man habe tatsächlich beim 1:5 gegen Bocholt viel zu passiv agiert und den Gegner somit geradezu eingeladen. So etwas dürfe nicht passieren.

Der WSV hat aktuell nach zehn Spieltagen in der Regionalliga West mit ganzen zehn Treffern wie Aufsteiger Tükspüor Dortmund die wenigsten Tore erzielt und mit 22 Gegentreffern als Tabellenvierzehnter die meisten Gegentore bekommen, sieht man einmal vom Abstiegskandidaten Dortmund ab, der bereits 34 Gegentreffer beklagen muss. Wie pflegte doch WSV-Trainer René Klingbeil immer zu sagen: „Fußball ist ein Ergebnis-Sport…“

„Wuppertaler sollten Realitäten akzeptieren“

Unsere Frage, woran es bei den Rot-Blauen aktuell mangelt, wollten wir von dem Mann beantwortet haben, der mit seinem Traumtor am letzten Spieltag für die frühe WSV-Führung gesorgt hatte und sich mit seinen Erfahrungen als langjähriger Profi am ehesten ein Bild machen könnte. Aber auch der 33jährige in Mannheim geboren Deutsch-Italiener und ehemalige deutsche U-20-Nationalspieler antworte eher weitschweifig und kam nicht auf den Punkt.

In trauter Einigkeit stellten beide WSV-Sprecher vielmehr heraus, dass man sich in Wuppertal den Realitäten stellen müsse. Die erfolgreichen Jahre des Traditionsvereines mit Millionen-Etats seien längst vorbei, jetzt gelte es, die Schwierigkeiten eines Neuanfanges zu akzeptieren.

Immerhin war bei dieser Gelegenheit zu erfahren, dass René Klingbeil und Marco Terrazzino sich vor Jahren als Aktive in einem Zweitligaspiel zwischen Erzgebirge Aue und dem Karlsruher SC schon als Spieler gegenüberstanden.

Marco Terrazzino, Spielmacher und Co-Kapitän des WSV – © Siegfried Jähne

WSV-Zahlen nicht selbsterklärend

Durchaus nicht unbedingt selbsterklärend: Zwei deftige WSV-Niederlagen in Folge, 0:3 in Rödinghausen und 1:5 gegen Bocholt, davor allerdings auch ein toller Lauf mit geholten 7:1 Punkten aus drei Begegnungen. Jetzt also in die Dürener Westkampfbahn, wo die Gastgeber auf Rang acht und vier Punkten mehr als der WSV auf dem Konto auf weitere drei Zähler hoffen.

Trainer Kristopher Fetz: „Wir haben die richtigen Schlüsse aus der vergangenen 0:5 verlorenen Partie in Mönchengladbach gezogen und werden das Lehrgeld hoffentlich auf eine bessere Leistung ummünzen. Wir werden sicherlich eine andere Mannschaft sehen, die in der Lage ist, auf Sieg zu spielen.

Fetz, der gerade erst seinen 30. Geburtstag feierte, gilt als großes Trainer-Talent, das mit einem souveränen Auftritt zu überzeugen weiß. Auch eine andere Personalien lässt in Düren aufhorchen. Der frühere Präsident des de FC Uerdingen, Damien Raths, ist seit dem 1. September 2024 neuer kaufmännischer Geschäftsführer des 1. FC Düren.

Sein Einsatz in Düren ist fraglich: Timo Bornemann – © Jochen Classen

Von einem Erfolg der Wuppertaler in Düren geht WSV-Co-Kapitän Terrazzino indessen auch aus. Trainer Klingbeil will, dass seine Mannschaft wieder alles raushaut, weiß aber auch, dass viel von der Tagesform abhängen wird. Ihm stehen voraussichtlich abermals 22 Spieler zur Verfügung.

Allein hinter Stürmer Timo Bornemann steht wieder ein kleines verletzungsbedingtes Fragezeichen. Dagegen sei Terrazzino nach überstandener Erkältung und eigenen Angaben wieder voll einsatzfähig.

„Der René wird es widder hinkriege“

Wie gut er bereits wieder drauf ist, stellte Marco Terrazzino bei der Pressekonferenz unter Beweis, als er auf unserer Bitte hin seinen früheren Freiburger Trainer Christian Streich einmal mehr gekonnt imitierte: „Wir müsse zu unserm Spiel finde, aber ich bin fescht davon überzeucht, dass der René das widder hinkriege wird..“

Text: Siegfried Jähne

Kommentare

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert