9. Oktober 2024

Beyer rettete dem BHC in Hüttenberg einen Punkt

Beim TV Hüttenberg hat der Bergische HC zwar seinen ersten Punkt in dieser Zweitliga-Saison abgegeben. Doch die Löwen gingen nicht als Verlierer von der Platte, weil Djibril M'Bengue in letzter Sekunde einen Siebenmeter herausholte, den Noah Beyer eiskalt zum 31:31 (16:15) verwandelte. Bereits am Dienstag (15.10.) muss der BHC in einem vorgezogenen Spiel bei den Eulen Ludwigshafen - mit 8:6 Punkten Tabellenachter der 2. HBL - antreten. Anwurf: 19:30 Uhr.

„Löwe“ Djibril M’Bengue (blaues Trikot) zeigte in Hüttenberg eine bärenstarke Leistung – © Archivfoto Jochen Classen

Der BHC ist daher mit 11:1-Punkten weiterhin Tabellenführer. Dass es schwierig werden würde, den TV Hüttenberg zu Hause in die Knie zu zwingen, hatte sich schon zu Beginn angedeutet. Die Gäste leisteten sich sehr viele Fehler und gerieten folgerichtig mit 1:4 in Rückstand. Für eine Verunsicherung sorgte die Anfangsphase allerdings nicht.

Torhüter Christopher Rudeck entschärfte ein paar Bälle, und vorne präsentierten sich die Bergischen nun zunehmend sicherer. Vier Treffer in Serie (zwei Mal Johannes Wasielewksi, Noah Beyer und Julian Fuchs) bedeuteten die erste Führung, die allerdings nicht lange Bestand hatte. Die Mannschaften wechselten sich
regelmäßig mit guten und etwas schlechteren Phasen ab.

Bergische Löwen bewiesen wieder einmal Kampfgeist

So gelang auch dem TVH ein 4:0- Torelauf, während dem sie auch eine zweiminütige Überzahl nahezu optimal nutzten. In die Halbzeitpause gingen die Gäste mit einem 16:15-Vorsprung, weil Djibril M’Bengue den letzten
Angriff in Unterzahl zum Treffer nutzte. Dieses Tor tat aus Hüttenberger Sicht bereits weh – sie sollten 30 Nettominuten später ein Déjà-vu erleben.

Zunächst aber wiederholten sich – zumindest im Ergebnis – die Abläufe der ersten Hälfte auch für den BHC. Die Mittelhessen legten nach der Pause mit 4:1 vor und führten entsprechend mit 19:17. Wenn auch in diesem Spiel im Angriff, aber auch in der Abwehr vieles nicht zuverlässig beim BHC funktionierte, musste sich die Mannschaft ihren Kampfgeist nicht absprechen lassen.

Spielmacher Eloy Morante Maldonado war mit sieben Treffern und guten Zuspielen Garant dafür, dass der BHC auch in Hüttenberg ungeschlagen blieb – © Archivfoto Jochen Classen

Sie ließ sich von dem neuerlichen Rückstand nicht beeindrucken und hatte in Eloy Morante Maldonado einen Spielmacher, der durchgängig Selbstvertrauen ausstrahlte und voranging. Morante traf zum 20:20 und 21:20. Gerdas Babarskas erzielte das 22:21. Der Litauer war in der ersten Halbzeit unglücklich gestürzt und auf die Bank gegangen. Es gab aber schnell Entwarnung, so dass es bei einem Rückraum-Ausfall blieb: Tomas Babak konnte mit einer Muskelverletzung noch nicht wieder ins Geschehen eingreifen.

Dramatische letzte Viertelstunde

In der letzten Viertelstunde schienen erneut die Hüttenberger am Drücker zu sein. Nach vergebenen Großchancen des BHC führten sie 26:23 und hatten den Ball. Sie gaben ihn wieder aus der Hand, und Morante verkürzte auf 24:26. Erneut blieben die Gäste nervenstark und schafften mit Unterstützung von Christopher Rudeck zwischen
den Pfosten den nächsten 4:0-Lauf.

Mindestens 80 mitgereiste BHC-Fans witterten nun doch noch den Sieg. Es blieb aber nun bis zur letzten Minute unheimlich eng. Nach M’Bengues Ausgleich zog Paul Kompenhans einen Siebenmeter. Tristan Kirschner verwandelte und brachte Hüttenberg 30 Sekunden vor Schluss mit 31:30 in Front. Eine letzte Chance hatte der BHC noch. Wieder war es M’Bengue, der es erzwang, nur durch den Kreis verteidigt werden konnte und damit den Strafwurf rausholte. Nach Beyers Vollstreckung jubelten die Löwen über einen Punkt, den man so auch erst einmal holen muss.

Stimmen zum Spiel

Markus Pütz: „Ich denke, beide können mit dem Unentschieden zufrieden sein. Mit unserer Leistung hätten wir heute auch nicht mehr verdient gehabt. Es war hart umkämpft, womit wir gerechnet hatten. Wir hatten zwei, drei Mal die Situation, mit drei Toren hinten zu liegen. Da hatten wir eine gute Moral und das Momentum hätte kippen können. In Summe nehmen wir den Punkt mit nach Hause. Solche Spiele gehören zu unserer Entwicklung dazu. Es war eine schöne Stimmung hier in der Halle, zu der beide Fanlager beigetragen haben.“

Stefan Kneer: „Hätte mir vorher jemand ein Unentschieden gegen den BHC angeboten, hätte ich es genommen. Nach dem Spielverlauf ist es ein bisschen ärgerlich, aber eben auch gerecht. Wir haben die Chance verpasst auf plus vier zu stellen, hatten dann aber auch wieder minus eins. Da kann es auch kippen. Wir sind weiter zu Hause ungeschlagen und wollen jetzt auch mal auswärts gewinnen.“

Fabian Gudbrot, Sportdirektor des BHC, war am Ende mit der Leistung des BHC zufrieden – © Archivfoto Jochen Classen

Fabian Gutbrod: „Wir können und müssen mit dem Punkt leben. Ich bin sehr einverstanden, mit welcher Intensität wir das Spiel bestreiten. Es war aber natürlich nicht unsere Glanzstunde in der Saison – in der Abwehr nicht, und im Angriff nicht. Hüttenberg macht es wirklich überragend vor heimischer Kulisse. Es ist eine gerechte Punkteteilung. Mit Sicherheit wäre für uns mehr drin gewesen, aber das hat unsere Leistung heute nicht hergegeben, und das ist auch völlig in Ordnung. Wir nehmen den Punkt gerne so mit, sind weiter ungeschlagen und fahren am Dienstag nach Friesenheim und holen dort die nächsten zwei.“

TV Hüttenberg – Bergischer HC 31:31 (15:16)

TV Hüttenberg: Böhne, Shamir – Kompenhans (7), Theiß (6), Reichl (6), Kirschner (4/3), P. Ohl (3), Schwarz (2), Kuntcher (2), Haack (1), L. Ohl, Zörb, Spandau, Rüdiger, Klein, Schreiber. Trainer: Stefan Kneer

Bergischer HC: Rudeck (1), Diedrich – Beyer (7/6), Gießelmann, Babarskas (1), Granlund, Servos, Morante Maldonado (7), Gislason, Seesing (1), Thiele, M’Bengue (6), Scholtes (1), Wasielewkski (3), Fraatz (1), Fuchs (3). Trainer: Arnor Gunnarsson und Markus Pütz

Schiedsrichter: Sophia Janz und Rosana Sug

Siebenmeter: 3/3 – 6/7

Zeitstrafen: 1 – 4 (Kuntscher – Beyer, Granlund, Gislason, Seesing)

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