16. Oktober 2024

Fünf neue Pina-Bausch-Murals verschönern die Stadt

Vier neue großartige Tanztransformationen aus Tokio, Palermo, Sao Paulo und Lissabon können Bürger und Touristen jetzt an Wuppertaler Fassaden und im öffentlichen Raum der Stadt bestaunen. Zusätzlich gibt es ein Pina Bausch Portrait aus dem Tanzstück „Cafe Müller“ zuzusagen als Zugabe obendrauf.

Die weltberühmte Choreographin Pina Bausch in dem Stück „Cafe Müller“ – geschaffen vom StreetArt-Künstler Case Maclaim (Frankfurt) – © WupperOne929 UrbanArt e.V.

Das 5. Werk von „El Mac“ aus Los Angeles im Bezirk Oberbarmen, der sich dem Pina Tanzstück „NUR DU“ gewidmet hätte, muss leider auf das nächste Jahr verschoben werden.

Fazit  von Valentina Manojlov, Head of Project des Vereins „WupperOne929 UrbanArt e.V.“: „Schöne Tanz-Mural sind entstanden, Pina Tänzerinnen wie Tsai-Chin Yu und Ophelia Young sind fassadentechnisch im öffentlichen Raum verewigt worden. Fast hätte es auch Julie Shanahan vom Tanztheater Wuppertal an die Fassade der Kasinostraße 27 geschafft, jedoch hatte sie unsere Anfrage nicht erreicht. So ein Pech aber auch.“

Der Theaterverlag www.der-theaterverlag.de aus Berlin hat die Pina Bausch Gallery mit einem Artikel gewürdigt und überhaupt erfreuen sich viele Bewohner wie auch Besucher an den neu entstandenen Pina Murals.

Szene aus dem Pina-Bausch-Stück „Masurca Fogo“ – geschaffen von Tamara Alves (Lissabon) – © WupperOne929 UrbanArt e.V.

Ein großer Dank geht an unsere lokalen Unterstützer: Stadt-Sparkasse Wuppertal, Sparda-Bank West und an die  „renaissance ag“.

Die Pina Bausch Gallery wird außerdem von Bundesministerium für Kultur und Medien gefördert – so Valentina Manojlov – dank der Unterstützung vom Bundestagsabgeordneten Helge Lindh.

PINA BAUSCH GALLERY „WUPPERTAL TANZT“ – EDITION 2024 IST VOLLBRACHT

Art meets Art – Tanzkunst meets Wandkunst – Wuppertal meets Tokio, Palermo, Frankfurt, Sao Paulo und Lissabon.

5 internationale Street Art Künstler und 5 internationale Pina Tanzwerke – von einer weltberühmten Choreographin, die auszog um Städte zu vertanzen. Und jetzt vermalen Street Art Künstler aus diesen Städten ihre Tanzkunst auf riesigen Fassaden.

Ob Pina City Identities oder Pina Portraits – ein Hoch auf Wuppertal und die Menschen, auf Kunst, gemalt und getanzt, und auf Pina Bausch, die zu diesem Projekt inspirierte und deren Inspiration „WupperOne929 UrbanArt e.V.“ in den  öffentlichen Raum gebracht und so für alle Menschen zugänglich gemacht hat.

Szene aus dem Pina-Bausch-Stück „Palermo Palermo“ – geschaffen von Andrea Buglisi (Palermo) – © WupperOne929 UrbanArt e.V.

Hier ein kleiner Überblick über die Pina Mural Edition 2024:

Mural 1 – Pina Piece TEN CHI (2004) / Bezirk Uellendahl-Katernberg – Domagkweg 46

Das Pina Bausch Tanzstück TEN CHI aus dem Jahr 2004, auf einer Reise nach Tokio und in Koproduktion mit der Saitama Prefecture, Saitama Arts Foundation und dem Nippon Cultural Center entstanden, traf auf Juuri, deren lebhafte Werke von traditionell japanischen Motiven und Maltechniken inspiriert sind.

Juuri aka Julie Robertson, die nicht nur zwischen Oklahoma City und Tokio hin und her pendelt, sondern ebenso zwischen den Welten und vor allem zwischen Tradition und Moderne ihrer Heimatstadt Tokio, hat sich genau diesem Thema gewidmet: Der Widersprüchlichkeit ihrer eigenen Kultur.

Mural 2 – Pina Piece PALERMO PALERMO (1989) / Bezirk Barmen – Elberfelder Str. 23

Das Pina Bausch Tanzstück PALERMO PALERMO aus dem Jahr 1989, auf einer Reise nach Palermo und in Koproduktion mit dem Teatro Biondo Stabile, Palermo, und Andres Neumann International entstanden, trifft auf Andrea Buglisis ganz eigenen, collageartigen Pop-Art-Stil.

Szene aus dem Pina-Bausch-Stück „Agua“ – geschaffen von L7Matrix (Sao Paulo, Paris) – © WupperOne929 UrbanArt e.V.

„Palermo Palermo“ beleuchtet Themen wie Sehnsucht, Verlust, Schönheit und Gewalt. Andrea Buglisi konzentrierte sich auf ein Foto des Berliner Fotografen Oliver Look, extrahierte daraus die beiden Pina Bausch Tänzerinnen Ophelia Young und Tsai-Chin Yu und verwandelte diese in seinem unverkennbaren Pop-Art-Stil.

Mural 3 – Factor X Special Pina Portrait CAFÉ MÜLLER (1978) / Bundesallee 221

Das Pina Portrait CAFE MÜLLER von CASE MACLAIM ist ein Werk außerhalb der internationalen Tanz-Reihe und innerhalb unserer Faktor X Pina Portrait Reihe. Als Inspirationsquelle diente das Foto der französischen Pressefotografin Anne-Christine Poujoulat, während einer Aufführung von „Cafe Muller“ in Südfrankreich von 1995.

Case kreierte an der Bundesallee 221 auf 1.000 qm eine Anamorphose, die aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet werden muss, um ihre wahre Form zu erkennen. Genauso wie man die Bewegungen und Interaktionen der Tänzer aus verschiedenem Blickwinkel betrachten könnte, um die zugrunde liegenden Themen von Einsamkeit, Verlust und Sehnsucht zu erkennen.

Das Tanzstück „Café Müller“, das 1978 uraufgeführt wurde, thematisiert die Komplexität menschlicher Beziehungen und die Einsamkeit des Individuums.

Szene aus dem Pina-Bausch-Stück „Ten Chi“ – geschaffen von Juuri (Tokio, Oklahoma City) – © WupperOne929 UrbanArt e.V.

Mural 4 – Pina Piece AGUA (2001) / Bezirk Elberfeld-West – Friedrich-Ebert-Str. 153

Das Pina Bausch Tanzstück AGUA, 2001 auf einer Reise nach Sao Paulo und in Koproduktion mit Brasilien, dem Goethe Institut São Paulo und Emilio Kalil entstanden, trifft auf L7Matrix’ farbenfrohe und kontrastreiche Werke, die die Grenze zwischen Abstraktion und Fotorealismus auflösen.

L7Matrix ist bewegt von der Bewegung und seine Exponate entstehen auch mit viel Bewegung. Ein Virtuose an der Sprühdose und an Technik kaum zu überbieten – Wasser ist sein Element.

Wasser hat auch eine kulturelle Bedeutung für die Bewohner von São Paulo. Es ist ein Symbol für Leben und Erneuerung. Pina Bausch nutzt Wasser als Metapher für verschiedene Lebensaspekte: das Fließen der Zeit, die Schwierigkeiten im Leben oder die Suche nach Identität und Zugehörigkeit.

Mural 5 – Pina Piece MASURCA FOGO (1998) / Bezirk Elberfeld – Kasinostr. 27

Das Pina Bausch Tanzstück MASURCA FOGO aus dem Jahr 1998 ist auf einer Reise nach Lissabon und in Koproduktion mit der EXPO 98 Lissabon und dem Goethe-Institut Lissabon entstanden, trifft auf Street Artist Tamara Alves an der Kasinostr. 27, die in einer von der urbanen Ästhetik inspirierten plastischen Sprache von roher Leidenschaft statt rationaler Überlegung erzählt.

Vor dem Barmenia Parkhaus: (v.l.) Ministerin Ina Scharrenberg, Street Art-Künstlerin IOTA (aka Elisa Morlet) und Initiatorin Valentina Manojlov – © NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung

Julie Shanahan, die seit 1988 Teil des Tanztheaters Wuppertal ist, prägte in ihrem Ballon-Outfit das Stück ikonenhaft. Daher widmet sich Tamara Alves eben genau dieser Figur.

Das Stück spiegelt die innere Zerrissenheit und die Suche nach Zugehörigkeit wider. Eine Bewegung im Spannungsfeld zwischen Anziehung und Abstoßung, was die Dynamik zwischen den Charakteren verdeutlicht.

Valentina Manojlov: „Es war eine großartige Pina Bausch Edition 2024 und es sind tolle Transformationen entstanden, die eindeutig die Fingerabdrücke der eingeladenen Künstler tragen. Pina auf Spuren von Städten und ihre Bedeutung für die Menschen, die darin leben. Künstler aus diesen Städten auf den Spuren von Pina Bausch und ihre Sicht auf ihre Heimatstädte.“

http://www.urbaner-kunstraum.de/

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