24. Oktober 2024

Regionale Perspektiven im globalen Handel: ETFs als Anlageinstrument

Die Investition in ETFs wird in Deutschland immer beliebter, und das aus gutem Grund, denn sie haben viele Vorteile. Welche des sind und wie Sie einen passenden ETF für sich finden, erfahren Sie hier.

Aktienindizes eignen sich hervorragend zur langfristigen Investition. ©pixabay.com

Was ist ein ETF?

Wenn Sie sich schon einmal die Frage gestellt haben „Was ist ein ETF?“, hier die einfache Antwort: Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist ein Aktienfonds, der einen Börsenindex nachbildet, z.B. den DAX oder Nasdaq 100.

In einem Aktienindex sind Aktien von bestimmten Unternehmen vertreten. Im DAX sind das beispielsweise die Aktien der 40 deutschen Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung, z.B. Volkswagen und SAP.

Ein ETF, der einen solchen Börsenindex nachbildet, investiert also in die Aktien der im Index vertretenen Unternehmen. Im Gegensatz zu einem aktiv gemanagten Aktienfonds versucht ein ETF jedoch nicht, den Markt zu übertreffen, sondern zeichnet den tatsächlichen Verlauf eines Indizes nur nach. Steigt der Verlauf des Index, steigt demnach auch der Verlauf des ETF-Kurses und somit sein Wert.

Was sind die Vorteile von ETFs?

Da ETFs Börsenindizes nur nachbilden und nicht versuchen, den Markt zu übertreffen, um eine höhere Rendite zu erzielen, könnte man sich nun fragen, warum man überhaupt in einen ETF investieren sollte. Es gibt zwei Argumente, die für eine Investition in einen ETF anstatt in einen aktiv gemanagten Aktienfonds sprechen:

  1. Da ETFs passiv gemanagt sind, haben sie im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds eine geringere laufende Gebühr.
  2. Vergleicht man langfristig die Ergebnisse von ETFs und vergleichbaren aktiv gemanagten Fonds, ist der Performance-Unterschied nur gering.

Das erste Argument leuchtet sofort ein, denn ein ETF wird ausschließlich von Algorithmen ausbalanciert, da ein Börsenindex nur nachgezeichnet werden muss. Bei aktiv gemanagten Fonds versuchen dagegen Fondsmanager den Markt zu übertreffen, indem sie gezielt je nach aktueller Marktlage Aktienanteile kaufen bzw. verkaufen. Der höhere Aufwand bei aktiv gemanagten Fonds schlägt sich demnach in höheren laufenden Kosten nieder.

Die höheren Kosten, die dem Anleger entstehen, senken dann die Rendite des Fonds. Und hier kommt das zweite Argument ins Spiel: Damit ein aktiv gemanagter Fonds seine höheren Kosten wettmacht und eine höhere Rendite liefert als ein ETF, muss er sehr gut performen.

Diese höhere Performance wird oft nicht erreicht, wie eine Studie des Indexanbieters S&P Dow Jones Incides ergeben hat: Lediglich 5 bis 26 Prozent der aktiv gemanagten Fonds haben im letzten Jahr ihren Vergleichsindex geschlagen. In dieser Rechnung sind die laufenden Kosten noch gar nicht herausgerechnet, weshalb man davon ausgehen kann, dass die Zahl der besser performenden Fonds noch um einige Prozentpunkte niedriger liegt.

Für Anleger bedeutet das, dass die Investition in einen ETF oft die bessere Wahl ist. Bei geringen laufenden Kosten erzielen sie langfristig eine stabile Rendite. Vor allem, wer monatlich einen kleinen Betrag investiert, kann sich so mit der Zeit ein Vermögen ansparen. Sackt der Index aufgrund einer schwierigen Marktlage ab, kann man für denselben Geldbetrag mehr Anteile kaufen. Steigt der Kurs des ETF wieder, hat man mehr Anteile im Portfolio und der Wert steigt stärker an.

Wie kann man in ETFs investieren und was sollte man dabei beachten?

In ETFs kann man mittlerweile bei vielen Online-Brokern investieren. Vergleichen Sie die verschiedenen Angebote miteinander, denn die laufenden Kosten können sich von Anbieter zu Anbieter stark voneinander unterscheiden, selbst wenn es ein und derselbe Fonds ist.

In welche Art von Index Sie investieren, ist Geschmackssache. Ein Dauerbrenner ist der MSCI World, der weltweit in die wertvollsten Unternehmen investiert und dadurch sehr robust gegenüber Marktschwankungen ist. Höhere Renditen lassen sich jedoch oft nur mit kleineren ETFs erzielen, die riskanter investieren, z.B. in Emerging Markets (Investitionen in Unternehmen in Schwellenländern).

Darüber hinaus gibt es auch ETFs, die bestimmte Branchen-, Sektoren- oder Länderindizes nachbilden, z.B. den Nasdaq, TecDAX, DAX oder Euro STOXX. In welche Sie investieren, hängt davon ab, welches Wachstumspotenzial Sie dort abschätzen, wie risikobereit Sie sind und welche Renditeziele Sie haben.

Sie können auch in mehr als nur einen ETF investieren. Achten Sie dabei am besten darauf, dass diese sich nicht zu stark überschneiden, da Sie ansonsten keinen Vorteil haben. Beispielsweise können Sie einen Teil in den stabileren MSCI World investieren und einen Teil in einen ETF, der in Emerging Markets investiert. Der erste hält Ihre Rendite stabil und der zweite sorgt in guten Zeiten für einen Renditeschub.

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