30. Oktober 2024Peter Pionke
Karin Brehm, das warme Herz der Parkinson-Gruppe
Manche Protagonisten kennt man gut, andere weniger. Ob bekannt oder weniger bekannt: Wer ihre Portraits liest, möchte vermutlich die eine oder den anderen persönlich kennenlernen. Bisher hat der Journalist und Autor Dr. Matthias Dohmen an gleicher Stelle Uwe Blass, Dorothea Brandt, Klaus Burandt, Christine Flunkert, Uwe Flunkert, Peter Klassen, Heidemarie Koch, Werner Kleine, Johannes Nattland, Josa Oehme, Willfried Penner, Reiner Rhefus, Klaus Saalmann, Erika Schneider, Ingrid Schuh, Hermann Schulz, Klaus Schumann, Klaus Waller Michael Walter und Wolf von Wedel Parlow vorgestellt.
Eine Menschenkennerin: Mit Kindern hat sie ihr ganzes berufliches Leben zu tun gehabt, und in der Parkinson-Selbsthilfegruppe sind die älteren Jahrgänge mehr oder weniger unter sich. Karin Brehm geborene Krause befindet sich seit kurzem in Rente, aber ihr Leben verläuft eigentlich kaum weniger turbulent wie bisher, wenn man davon absieht, dass Reisen und Urlaube schon rein zeitlich nicht beschränkt sind und in aller Ruhe geplant werden können.
Geboren wurde sie am 28. März 1960 in Wuppertal. Sie besuchte die Grundschulen Tescher Straße und Gebhardtstraße sowie die Hauptschule Wuppertal Mitte, die sie mit einem „Abschlusszeugnis mit Qualifikationsvermerk“ abschloss.
Die Fachoberschulreife erwarb sie auf der Berufsfachschule Kohlstraße. Zum Abschluss des Besuchs der Hauswirtschaftlichen und sozialpädagogischen Schule der Stadt Wuppertal beziehungsweise am Ende des „Anerkennungsjahrs“ darf sie sich staatlich anerkannte Erzieherin nennen.
44 Jahre war sie als Erzieherin in der ganzen Stadt unterwegs, hauptsächlich als Leiterin einer Gruppe oder als sogenannte Springerin, die letzten Jahre im Kindergarten am Giebel. Zu Beginn der 1980er-Jahre lernte sie das Gitarrespielen, was ihr nicht nur bei der Arbeit mit den „Kleinen“ oder „Kurzen“, wie sie auch genannt werden, sehr zustatten kommt, sondern auch bei den nachmittäglichen Treffen der Selbsthilfegruppe zweimal im Monat.
In diesen Tagen ist viel zu erledigen, trennt sich doch die Gruppe von der Deutschen Parkinson-Vereinigung (abgekürzt dPV), die in schwere Wasser geraten ist und den Verlust zahlreicher Mitglieder und sogar ganzer Gruppen zu verschmerzen hat. In Wuppertal hat sich zum 2. Oktober ein neuer Verein gegründet, für den wie für den bisherigen Karin Brehm und ihr Mann Uwe stehen.
Das Programm läuft wie gewohnt: Reisen, die Erholung und Urlaub, und Touren, die dem Kennenlernen von Fachkliniken oder Sanitätshäusern gelten. Erklärtes Ziel ist es, sich mit der Krankheit, die nicht heilbar ist, auseinanderzusetzen und der Isolation oder Vereinsamung, aber auch Vorurteilen entgegenzuwirken, Selbstvertrauen zu vermitteln, Selbstständigkeit zu fördern, um trotz der Krankheit ein aktives Leben führen zu können. So steht es auf der Homepage www.wuppertal-parkinson.de geschrieben, auf der das Programm der in Wuppertal und dem Ennepe-Ruhr-Kreis tätigen Gruppe dargestellt wird.
Uwe und Karin Brehm, die „Zugpferde“ der Parkinson-Gruppe, sind gesellige und aufgeschlossene Menschen, die über einen großen Rückhalt im Verein verfügen. „Ohne dieses Zusammengehörigkeitsgefühl wären wir nie so groß geworden, wie wir derzeit mit rund 80 eingeschriebenen Mitgliedern sind“, sagt Karin Brehm. Sie selbst ist über ihren an der „Zitterkrankheit“, wie sie auch genannt wird, erkrankten Vater erstmalig mit Parkinson in Berührung gekommen.
Der Vater, Rudolf mit Namen, verstarb Anfang 2009 mit 80 Jahren. Karins Mutter Waltraut war bis vor kurzem im Vorstand der damals noch zum Bundesverband gehörigen Gruppe. Wer sich einen Eindruck von der Vielfältigkeit des Gruppenlebens machen will, der tut gut daran, auf der bereits genannten Homepage das Kapitel „Presse“ aufzurufen, in der regelmäßig Beiträge über die Arbeit der Selbsthilfegruppe erscheinen. Karin Brehm ist das Herz der Gruppe, wie Uwe Brehm deren Motor ist.
Dr. Matthias Dohmen
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