15. November 2024

Bergischer HC: Pokal-Aus in Gummersbach

Der Bergische HC hat sich im Achtelfinale des DHB-Pokals bei Erstligist VfL Gummersbach teuer verkauft, hatte zwei sehr starke Phasen und noch einen Ausgleich in der zweiten Halbzeit. Doch letztlich müssen sich die Löwen mit 24:29 (14:17) geschlagen geben und sind damit aus dem Wettbewerb ausgeschieden.

Djibril M’Bengue war mit sechs Treffern bester BHC-Torschütze in Gummersbach – © Archivfoto Jochen Classen

Die Vorzeichen hatten schon nicht so gut gestanden. Spielmacher Tomas Babak fehlte mit einer Zerrung, dazu hat Noah Beyer Oberschenkelprobleme und konnte ebenfalls nicht auflaufen. Deshalb kam Belal Massoud zu seiner Premiere im Löwen-Trikot. Der ägyptische Neuzugang saß erstmals nach einer Schulterverletzung auf der Bank, sollte aber nur im absoluten Notfall zum Einsatz kommen.

Das Vertrauen auf der Linksaußen-Position gehörte Paul Gießelmann. An ihm lag es nicht, dass die Gäste schnell mit 2:6 ins Hintertreffen gerieten. Zahlreiche Fehler und Fehlwürfe verhalfen den Oberbergischen zum frühen Vorsprung, obwohl die BHC-Deckung ordentlich stand.

Individuelle Klasse des VfL Gummersbach war entscheidend

Nach einer Auszeit aber drehte der BHC richtig auf. Es gelangen Ballgewinne in der Abwehr, dadurch gefährliche und erfolgreiche Konter – zum Beispiel durch Eloy Morante Maldonado oder Paul Gießelmann. Im Positionsangriff trafen Djibril M’Bengue und Gerdas Babarskas, so dass die Bergischen schnell die Führung übernahmen. Yannick Fraatz stellte acht Minuten vor der Pause sogar auf 11:8 gegen den in dieser Phase doch recht indisponierten Erstligisten.

Die individuelle Klasse von Julian Köster hielt den VfL zunächst im Spiel, beim 14:13 kassierte Aron Seesing eine
zweiminütige Hinausstellung, die die Gäste nicht gut verwalteten. Drei schnelle Tore brachten die Gummersbacher in Front, in die Pause gingen sie nach einem 5:0-Lauf mit 17:14. Geschlagen war der BHC damit noch nicht. Der Auftakt in die zweite Hälfte gehörte den Gästen.

Morante, Babarskas, nochmals Morante und M’Bengue erzielten die Treffer auf dem Weg zum 18:18. In Überzahl verpassten die Bergischen die Chance, mit einem oder zwei Toren vorzulegen. Stattdessen traf Gummersbach, und der BHC ließ bei der Gelegenheit zum 19:19 auch seinen dritten und letzten Siebenmeter ungenutzt.

Die Trainer Markus Pütz (l.) und Arnor Thor Gunnarsson konnten mit der Leistung ihrer Mannschaft zufrieden sein – © Archivfoto Jochen Classen

Aufgrund der Phasen mit derart vielen ausgelassenen klaren Möglichkeiten gelang es der Mannschaft in der Schwalbe-Arena nicht, sich für eine kämpferische und oftmals auch gute Leistung zu belohnen. Die Gummersbacher zogen nun davon, ohne besonders dabei zu glänzen. Auch sie ließen Großchancen aus. Knapp zehn Minuten vor Schluss hätte beim BHC alles funktionieren müssen, um fünf Tore Rückstand noch aufzuholen.

Die BHC Trainer Arnor Gunnarsson und Markus Pütz versuchten es mit frischen Beinen: Robin Granlund, Joshua Thiele, der 18-jährige Soeren Servos und später sogar kurz Massoud bekamen das Vertrauen. Granlund erzielte noch seinen zweiten Treffer der Partie, Servos kam zur Tor-Premiere im Profiteam. An einer Überraschung schnupperten die Löwen aber nicht mehr.

Stimmen zum Spiel

Arnor Gunnarsson: „Wir verwerfen zwölf freie Bälle. Das ist zu viel gegen Gummersbach, auch wenn wir auswärts spielen. Es war gut, dass wir nach dem frühen Rückstand zurückgekommen sind und dann mit unserem Abwehr-Tempospiel die Führung übernommen haben. Die Unterzahl vor der Pause hat uns weh getan, und wir haben auch ein paar Paraden zu wenig bekommen. Trotzdem kommen wir gut aus der Halbzeit, verwerfen dann aber wieder ein paar Bälle und zum dritten Mal einen Siebenmeter. Das genügt dann leider nicht, um das Spiel zu gewinnen.“

VfL Gummersbach – Bergischer HC 29:24 (17:14)

VfL Gummersbach: Kuzmanovic, Obling – Kodrin (4), Vujovic (3/3), Köster (5), Blohme (2), Häseler, Schluroff (7), Tskhovrebadze, Pregler (1), Horzen (5), Protsiuk (2), Koschek, Zeman. Trainer: Gudjon Valur Sigurdsson

Bergischer HC: Rudeck, Diedrich – Giesselmann (2), Massoud, Babarskas (4), Servos (1), Granlund (2), Morante (5), Gislason (1), Seesing, Thiele (1), M´Bengue (6), Wasielewski, Fraatz (2), Fuchs. Trainer: Arnor Gunnarsson

Schiedsrichter: Marcus Hurst und Mirko Krag
Siebenmeter: 3/3 – 0/3
Zeitstrafen: 3 – 3 (Horzen, Zeman (x2) – Seesing (2), Babarskas)

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