28. November 2024Peter Pionke
Wachsen dem WSV nach dem Überraschungs-Erfolg jetzt Flügel?
Damit würden die Wuppertaler fürs Erste die abstiegsgefährdete Zone mit Zielrichtung Mittelfeld verlassen. Aber genau diese hohen Erwartungen stellen für Trainer Tyrala ein gewisses Problem dar. Der Auswärts-Erfolg bei den titelambitionierten SF Lotte ließ nämlich bei Fans und Spielern Flügel wachsen.
„Unsere Jungs sollten mental noch eine Schippe drauflegen und wie eine Spitzenmannschaft auftreten!“, riet ein Fan vom Ölberg in den vereinseigenen Medien. Trainer Tyrala erkannte schon bei Training eine Veränderung seiner Mannschaft. „Die Spieler brauchten erst einmal einen Arschtritt, um wieder auf Touren zu kommen!“. So, die ihm eigene deutliche Ansage bei der Pressekonferenz. Nur weil wir gewonnen haben, gehe nicht alles von selbst.
Spieler brauchten erst einmal einen Arschtritt
Für Überheblichkeit gibt es in der Tat keinen Anlass. Der Gast aus Ostwestfalen belegt mit 21 Punkten bei sechs Siegen und 22 Toren immerhin den neunten Tabellenplatz in der Regionalliga West. Der 13. Rang des WSV täuscht da schon ein wenig, wurden ihm doch drei verlorenen Punkte gegen den KFC Uerdingen bekanntlich am grünen Tisch zugesprochen und sind noch nicht in trockenen Tüchern. Über der Einspruch der Krefelder wurde noch nicht entschieden.
Der FC Gütersloh ist ähnlich wie der WSV extrem schwach gestartet, war aber – anders als dieser – auch nur mit der Zielsetzung Klassenerhalt angetreten. Dank eines recht erfolgreichen Oktobers ist man jetzt, wie es heißt, in der neuen Saison angekommen. Hier konnte sich Gäste-Trainer Julian Hesse zuletzt über drei Siege in Folge freuen auch wenn er am letzten Spieltag gegen die Gladbacher Fohlen mit 0:2 unterlag.
Zwei Gütersloher Leistungsträger fehlen
Einen maßgeblichen Anteil am Umschwung bei den Ostwestfalen wird Neuzugang Björn Rother zugeschrieben, dem ehemalige Zweit- und Drittliga-Profi von Hansa Rostock, FC Magdeburg und Rot-Weiß Essen. Der 28jährige Mittelfeldmann bringt „strategische Komponenten, Organisation und Laufstärke“ ein und ist zudem auch „ein Anführer“, wie er von Trainer Julian Hesse beschrieben wird.
Björn Rother fehlt den Gästen allerdings Samstag im Stadion am Zoo ebenso wie der früher Wuppertaler Leistungsträger Phil Beckhoff (24). Beide haben sich am letzten mit 0:2-verlorenem Spiel gegen die Gladbacher Fohlen nach Platzverweisen Sperren eingehandelt. So wird es diesmal bei den Gästen Mittelfeld-As und Torjäger Patrik Twardzik an Unterstützung fehlen, der in dieser Spielzeit für die Gütersloher bereits siebenmal traf.
Tyrala will keinen „Kinder-Riegel“
Wie die WSV-Aufstellung am Samstag sein wird, wurde noch nicht offen gelegt. Aber Chef-Coach Tyrala sagte doch soviel: „Ich bin kein Freund von ,never chance a winning team‘. Es ist wichtig, dass die Trainingswoche passt. Da muss jeder wieder Gas geben. Wir werden aber keine fünf Positionen tauschen, denn insgesamt hat es ja taktisch gepasst.“
Es muss aber befürchtete werden, dass Kapitän Niklas Dams fehlt. „Es ist momentan die ,Wade von Wuppertal“. Sein Ausfall würde auch wegen seiner Erfahrung schon wehtun. Vincent Gembalies hat trainiert, klagt aber noch über leichte Probleme. Cedric Bielitza kann auch einrücken, aber dann hätten wir hinten komplett einen ,Kinderriegel‘ drin“, meint Tyrala. „Mal sehen, wie wir es lösen.“
Während Stürmer Timo Bornemann wieder im Training ist, fällt Pedro Cejas mehrere Monate aus. Bei ihm wurde eine Zyste an der Bauchspeicheldrüse diagnostiziert, die eines operativen Eingriffs bedarf.
Terrazzino und Kefkir noch nicht abgeschrieben
Optionen bleiben für den Trainer auch noch Marco Terrazzino und Oguzhan Kefkir, die in Lotte nicht zum Aufgebot gehörten. Entgegen anderslautenden Einschätzungen bekennt sich Tyrala noch zu den beiden, die im Training wieder voll dabei gewesen seien. „Ich denke, dass wir beide noch gut gebrauchen können“.
Text: Siegfried Jähne
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