16. Dezember 2024Peter Pionke
Glückliche Gänse: Freiheit statt Festtagsbraten
„Weihnachtsgans“ als traditioneller Festtagsbraten! Für die betroffenen Tiere in den riesigen Mast-Fabriken bedeutet diese Tradition unermessliches Leid. Deshalb fasste ANINOVA den Entschluss, zumindest ein paar Gänse vor dem Schlachten zu retten.
Ein Recherche-Team schlich sich unter Führung von Aktivistin Lisa Wilhelm in einer Nacht- und Nebelaktion in einen Gänsemastbetrieb mit mehreren tausend Gänsen in Baden-Württemberg. Der Betrieb vermarktet das Fleisch der Gänse selbst. Werbeslogan: „Vom netten Bauern von nebenan”. Bei der ersten Undercover-Befreiungs-Aktion konnten zwei Tiere gerettet und auf einem Lebenshof sicher untergebracht werden: Anton und Ida.
Doch ein Happy-end hatte die Aktion nur für Anton. Ida verstarb zwei Tage nach der Rettung trotz sofortiger tierärztlicher Versorgung an den Folgen der schrecklichen Haltungsbedingungen in der Gänsemast.
Lisa Wilhelm traurig: „Wir sind untröstlich über den frühen Verlust dieser kleinen Kämpferin. Es ist immer besonders tragisch, wenn ein Tier so kurz vor der Chance auf ein Leben in Sicherheit doch noch verstirbt. Wir hoffen, dass zumindest Anton nun ein paar friedvolle Jahre auf dem Lebenshof vor sich hat. Nach dem unerwarteten Tod von Ida stellte sich uns jedoch die Frage: Gibt es so kurz vor Weihnachten noch Hoffnung, einem weiteren Tier ein Leben in Sicherheit zu ermöglichen? Wir wollten es nicht unversucht lassen. Also zog ein kleines Team noch einmal los“
ANINOVA startete ANINOVA noch einen zweiten Befreiungsversuch. Diesmal in einem Mastbetrieb mit vermeintlich besserer Weidehaltung. Hier können Fred und Frida gerettet werden. Fred hatte eine schwere Verletzung am Kopf und brauchte dringend Hilfe.
In beiden Mastanlagen fanden die Aktivistinnen und Aktivisten schlimme Zustände vor. Lisa: „Wir sind bei der ersten Befreiungsaktion über den teils völlig verkoteten Boden gelaufen, sahen verletzte Tiere.“
Nicht viel anders sah es im zweiten Mastbetrieb aus: „Als das Team den Betrieb betrat, wurde es von der Masse der Tiere regelrecht erschlagen. Mehrere tausend Gänse werden hier gehalten. Je tiefer man in den Stall vordrang, desto deutlicher wurde: Auch Weidehaltung bedeutet für die Tiere entsetzliches Leid. Denn auch hier werden sie nur aus einem Grund gehalten – um in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Gewicht zuzulegen. Nach 30-32 Wochen Mastzeit werden sie dann als Weihnachtsgans beim “Bauern von nebenan” verkauft. Sie sterben also im Jungtieralter“, macht Lisa Wilhelm deutlich.
Die unnatürliche Gewichtszunahme bereitet den Gänsen große, teils schmerzhafte Probleme. Das wird auch in der Krankenbucht des Betriebs deutlich: Die Gänse, die das Team dort vorfindet, sind in einem erschreckenden Zustand. Vielen geht es so schlecht, dass sie eigentlich erlöst werden müssten. Doch bei dem Recherche-Team entsteht der Eindruck, dass die kranken Tiere gar nicht behandelt werden. Hinzu kommt, dass neben stark verletzten Gänsen auch bereits tote Tiere zwischen den Lebenden liegen. ANINOVA hat den Betrieb angezeigt.
Aktivistin Lisa Wilhelm: „Den Betreiber kümmert der Verlust einzelner Tiere offensichtlich nicht, für ihn zählt nur die Masse. Das ist grundsätzlich in allen Betriebsformen so – egal ob Käfig-, Boden- oder Freilandhaltung. Die Tiere werden nicht als Individuen mit eigenen Bedürfnissen wahrgenommen. Für zwei Gänse, für Fred und Frid, sollte sich das in dieser Nacht jedoch ändern!“
Für Anton, Fred und Frida werden übrigens noch Tierpaten gesucht. übernehmen. Mehr Infos dazu finden Sie hier.
Link zur Webseite von ANINOVA e. V.
http://www.aninova.org
Link zum Video „Gänse-Rettung“:
https://aninova.org/aufdeckung/gaense-rettung-freiheit-statt-festtagsbraten/
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