4. Januar 2025Peter Pionke
Drohbrief für Bundestagsabgeordneten Helge Lindh
Das Schreiben war mit „NSU 3.0“ unterschrieben. Eine mutmaßliche Nachricht der Terrorvereinigung „Nationalistischer Untergrund“ (NSU), der 1999 zur Ermordung von Menschen mit Migrationshintergrund und aus rassistischen und fremdenfeindlich Motiven heraus gegründet wurde und für den Tod von acht Menschen, darunter eine Polizistin, verantwortlich ist.
In dem Drohbrief gegen den SPD-Politiker heißt es: „Helge Lindh, wir werden Dich kriegen, verlass Dich drauf. Nirgends bist Du sicher. Dein Deutschenhass und Dein Ausländer-Fetisch zerstört unser schönes Land – NSU 3.0“.
Helge Lindh nahm via Social Media Stellung: „Dieser Drohbrief von ‚NSU 3.0‘ erreichte heute – zusammen mit einem undefinierten weißen Pulver – mein Wahlkampfbüro in Wuppertal. Die Briefsendung wurde von meinen Mitarbeitenden geöffnet. Ich habe seit meiner Wahl in den Bundestag von 7 ½ Jahren schon viele Bedrohungen, Anfeindungen und Vandalismus erlebt, aber das markiert einen neuen Tiefpunkt. Ich selbst musste mir in den letzten Jahren ein dickes Fell zulegen, um dem Job als Politiker überhaupt weiter nachgehen zu können, aber dass meine Mitarbeitenden solch einem Risiko ausgesetzt werden, macht mich fassungslos und wütend. Auch wenn Kriminelle wie diese eigentlich keine Antwort verdienen: Unser schönes Land zerstört Ihr mit Eurem Menschhass! Ich werde mich davon nicht einschüchtern lassen und jeden Tag weiter gegen Euren Menschenhass, Extremismus und Eure Gewalt kämpfen.“
Der Wuppertaler SPD-Politiker hat inzwischen Strafantrag gegen Unbekannt gestellt. Helge Lindh ist erneut von seiner Partei als Bundestagskandidat aufgestellt worden und tritt im Wahlkreis Wuppertal I gegen den Ex-Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang (CDU) an.
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