16. Januar 2025Peter Pionke
Zahnarzt Detlef Schulz in Ägypten: ‚5000 Jahre in 7 Tagen‘
Mit vielen neuen Erfahrungen, Erlebnissen und unzähligen tollen Fotos im Gepäck kehrte Dr. Detlef Schulz nach Essen zurück. Es war eine von vielen Reisen des wissbegierigen Globetrotters, die ihn nicht nur nach Ägypten, sondern u.a. auch in die Schweiz, nach Italien, Montenegro, Griechenland, Tschechien, Südafrika, Jordanien oder Nepal führten. Seine schönsten und eindrucksvollsten Fotos, angereichert mit Lebensweisheiten, verewigt Dr. Detlef Schulz jedes Jahr in einem Kalender. Titel 2025: „Lösungen finden“.
Doch jetzt reisen Sie mit ihm erst einmal in das magische Land der Pharaonen, Tempel und Pyramiden.
„Der neueste Reise nach Ägypten habe ich den Titel „5000 Jahre in 7 Tagen“ gegeben. Seit gut 30 Jahren ist es möglich, sofern man die nötige Zeit und finanziellen Mittel besaß, auf Reisen Ziele auf der ganzen Welt zu entdecken. Wir Deutsche waren ja einmal Reiseweltmeister und sind es vielleicht auch heute noch.
Bereits 1997, bei meinem ersten Aufenthalt in Ägypten habe ich dieses Land mit all seinen Altertümern für mich entdeckt und gespürt, dass mir die milden Temperaturen im Winter und die vielen Kontraste zusagen. Auch damals hatte ich eine Nilkreuzfahrt gebucht.
Ich wollte viel mehr über dieses spannende Land erfahren. So habe ich dann eine Safari durch die Libysche Wüste unternommen, war in der Oase Siva und bin durch den Sinai gereist. Ich habe mir eine einwöchige Kamelreise durch den Sinai gegönnt und eben das eine oder andere Mal eine Nilkreuzfahrt gemacht.
Der letzte Besuch der Pyramiden, der mir sehr in Erinnerung geblieben ist, war im Jahr 1999 an Silvester – also genau vor 25 Jahren. Damals hatte ich die einmalige Gelegenheit, unter den Pyramiden die Pop-Oper „Electronica“ von Michel Jarre zu erleben. Diesmal wollte ich einfach vergleichen, wie ich mich heute fühle, wenn ich dort 25 Jahre später wieder hinkomme.
Natürlich standen auch diesmal die Grabkammerbesuche auf meinem Programm – die hatte ich damals selbstverständlich ebenfalls besucht. Es wird also eine kleine Zeitreise für mich werden. Ich hatte auf meinen bisherigen Ägypten-Reisen bereits die Möglichkeit genutzt, auf dem einzigen Dampfschiff, der SS Sudan (‚SS‘ steht für ‚Steam Ship‘ im Gegensatz zu ‚MS‘ für ‚Motorship‘), mitzufahren.
Es ist ein historisches Dampfschiff, das eine gewisse Magie ausstrahlt. Die SS Sudan spielte bereits in dem berühmten Kriminalroman „Tod auf dem Nil“ der Autorin Agatha Christie und auch im gleichnamigen Kinofilm mit Peter Ustinov als Detektiv Poirot eine Hauptrolle. Ich konnte es quasi als Teil der Geschichte erneut live erleben.
Es war Zeit, zurück zu kehren
Mein Entschluss stand fest: Es ist Zeit zurückzukehren! Kurzerhand buchte ich dann eine einwöchige achttägige Reise mit einer Nilkreuzfahrt auf der „MS Vison Queen“ inklusive einem vorherigen Aufenthalt in Kairo mit Pyramidenbesuch. Dabei kommt es gar nicht so sehr auf den Reiseanbieter an. Das Besichtigungs-Programm ähnelt sich meist und unterscheidet sich lediglich in der Art der Schiffe sowie der Hotel-Unterbringung.
Im Kern handelt es sich jedoch immer um denselben Trip. Nachdem ich nun Wiederholungstäter war, fiel es mir etwas leichter, mich vorzubereiten – denn ich wusste ja schon in etwa, was mich erwarten würde. Wenn man die klassische Nilkreuzfahrt bereits zum vierten Mal macht, achtet man wahrscheinlich auf ganz andere Details als beim ersten Mal.
Unterwegs erwartet einen ein schier überwältigendes Erlebnis was bezüglich Kultur، Architektur, Gerüchen, Lebendigkeit und ägyptischer Alltag angeht. Alle Parameter, die wir kennen und die wir für gut und nützlich halten, sind dort außer Kraft gesetzt. Aber am Ende des Tages dennoch auf sehr angenehme Weise.
Ich freute mich nun sehr auf die Abreise und war schließlich von Weihnachten bis zum 5.Januar 2025 unterwegs۔ Damit das Ganze ein bisschen bunter wurde, nahm ich auch einen Reisebegleiter mit: Einen großen, weißen Stoff-Backenzahn, den ich „Backie“ taufte. Ich bin schließlich Zahnarzt. Und so lag es einfach nahe, diese Reise zu einem Crossover mit meinem Beruf zu machen۔
Ich gebe zu, der Stoff-Backenzahn, den ich zufällig auf einem Trödelmarkt gefunden hatte, wirkt etwas verspielt. Aber dennoch sorgte er auf meiner Ägypten-Reise für viel Aufsehen und Spaß bei allen Beteiligten. Daher gibt es dazu natürlich auch einen Instagram-Reisebericht über „Backie“, den flauschigen Backenzahn۔ Aber das ist ein anderes Thema.
Kairo ist die Metropole Ägyptens schlechthin und hat mittlerweile eine Ausdehnung von 100 Kilometer mal 150 Kilometer. Auf diesem schier unendlichen Areal leben circa 19 bis 20 Millionen Menschen auf engstem Raum in einem System, das sich für einen Mitteleuropäer schier unerklärbar zeigt. Der Verkehr fließt quasi zeitunabhängig, extrem chaotisch, aber irgendwie dennoch funktionierend.
Eines der großen Rätsel ist, wie das so ganz ohne Regeln geht, die wenigstens für ein Mindestmaß an Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. Hier gleich ein kleiner Exkurs: Es fällt einem sofort auf, dass die Motorradfahrer in Kairo und auch im restlichen Ägypten keinen Helm tragen. Ich habe also während der ganzen Reise keinen einzigen Motorradfahrer gesehen, der diesen Schutz auf dem Kopf trug.
Motorradfahren ohne Helm
Die Behörden haben als Art Verkehrsberuhigungsmaßnahme lediglich Bodenwellen eingebaut, die das reibungslose, schnelle und zügige Fahren etwas abbremsen sollen und somit für ein wenig Sicherheit sorgen. Des Weiteren fällt auf, dass Motorrad- und Autofahrer abends selten mit Licht fahren. Ich habe mich natürlich gefragt: Warum haben die im Dunkeln kein Licht an im Straßenverkehr?
Die Erklärung ist ganz einfach: Die Fahrzeugbeleuchtung bleibt aus Rücksicht ausgeschaltet, weil man die entgegenkommenden Verkehrsteilnehmer nicht blenden möchte. Auf Kairos Straßen gilt also: Höflichkeit vor Sicherheit! Es handelt sich dabei offensichtlich um eine Tradition, die sich irgendwann einmal eingebürgert hat und die heute niemand mehr hinterfragt. Uns Europäer macht diese Art von Verkehrsregeln einfach nur fassungslos.
Ich habe einmal versucht, zu verstehen, wie hier der Verkehrs-Alltag abläuft. Im Zweifelsfall wird dem anderen Verkehrsteilnehmer der Vortritt gelassen – und das nach einem Mechanismus, der sich einem Nicht-Ägypter einfach nicht erschließen kann.
Allerdings gibt es auch außerhalb Europas Länder, in denen ähnliche Regeln gelten. Es ist immer wieder interessant, spannend und herausfordernd, wenn man aus dem geregelten System Deutschlands oder Europas in einen solchen gänzlich anderen Kulturkreis kommt.
Titel meiner der Reise ist bekanntlich „5000 Jahre in 7 Tagen – auf den Spuren von Agatha Christi und einer faszinierenden Kultur“. Erste Station waren die Pyramiden, die in dem Kino-Film keine Rolle spielten, die aber einen ganz wichtigen Teil Ägyptens darstellen.
Auf der legendären SS Sudan
Danach standen Luxor, Assuan und die Tempel und anderen Sehenswürdigkeiten in den Regionen auf meinem Reiseplan. Die Hotels, in denen ich auf meinen vorherigen Reisen übernachtete, waren das Winter Palace Hotel in Luxor, das Old Cataract Hotel in Assuan und schließlich der Dampfer SS Sudan, den ich ja schon erwähnt habe.
Im Winter Palace Hotel, auf der SS Sudan auch im Old Cataract Hotel konnte einen Teil der Geschichte und der Szenen nachfühlen, die hier für den Film-Klassiker „Tod auf dem Nil“ gedreht wurden. Wenn man in den Salons saß, bin ich gedanklich in eine andere Epoche eingetaucht.
Und es macht eben auch den Charme aus, dass man auf alten Tempeln Graffitis aus den 1850er Jahren finden kann. Davon später mehr. Gleichzeitig genießt man den Ausblick auf den Nil, der zeitlos ist. Eindrücke, die man nie wieder vergisst. Allein die Zeitreise zwischen Epochen macht schon den Reiz dieser Reise aus. Natürlich muss man dafür offen sein und es auch zulassen, dass man auch einmal die Komfortzone verlässt.
Das ist eigentlich die Grundvoraussetzung, denn dort mit unseren Lebensregeln klarkommen zu wollen, wird einem sehr schwerfallen. Die Kontraste sind sehr groß und es gehört einfach auf dieser Reise mit dazu, sich einfach darauf einzulassen.
Jedenfalls wollte ich einfach wissen: Was hat sich geändert, wie fühlt sich Ägypten heute an? Deshalb habe ich mich erneut in den Flieger nach Ägypten gesetzt.
Wie meine Nilkreuzfahrt auf der der „MS Vision Queen“ ablief, erfahren Sie im zweiten Teil der Serie „5000 Jahre in 7 Tagen“.
Dr. dent. Detlef Schulz
Link zur Webseite von Dr. Detlef Schulz:
http://www.zahnheilkunst-essen.de
WERTVOLLE REISETIPPS
Liebe Reisefreunde, hier einige hilfreiche Tipps für Ihre Reise nach Ägypten, die Ihnen im Alltag weiterhelfen können.
Bakschisch
Seien Sie darauf vorbereitet, dass kleine Dienstleistungen oft mit einer Art Belohnung verbunden sind. Es ist wichtig, immer genügend 1-Euro-Stücke dabei zu haben, um solche Gesten angemessen würdigen zu können.
Umrechnung
Denken Sie daran, dass 1 Euro ungefähr 50 ägyptischen Pfund entsprechen. Das hilft Ihnen bei der Preisgestaltung und beim Umgang mit den lokalen Gegebenheiten.
Gelassenheit bewahren
In den belebten Märkten und Souvenirläden kann es hektisch werden. Eine stoische Haltung – ruhig und gelassen zu bleiben – ist hier von Vorteil.
Akzeptanz der Situation
Akzeptieren Sie die Umstände so wie sie sind und versuchten Sie nicht, alles unter Kontrolle zu bringen. Jeder versucht nur das Beste aus der Situation herauszuholen.
Innere Ruhe
Bewahren Sie die innere Gelassenheit und Klarheit in Ihren Entscheidungen, auch wenn Sie auf Angebote stoßen oder angesprochen werden. (ds)
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