28. Januar 2025Peter Pionke
Dr. Ute Prediger: Viermal half sie Drillingen auf die Welt
„Aller guten Dingen sind drei, sagt der Volksmund. Die Gynäkologin Dr. med. Ute Prediger (80) hat sogar viermal in ihrer Laufbahn als Frauenärztin Drillingen auf die Welt geholfen. Ein seltenes, ein großes Glück, unvergessliche Momente. Und das bei rund 10.000 Geburten, die Dr. Ute Prediger begleitete. Genau mitgezählt hat sie nicht.
Die Oberärztin der Landesfrauenklinik, des Bethesda und des St. Josef-Krankenhauses hat übrigens vor 18 Jahre auch Luisa, Tochter der CDU-Politiker Claudia und Jürgen Hardt auf die Welt geholfen. Jürgen Hardt, außenpolitischer Sprecher seiner Partei, befindet sich derzeit im Wahlkampf und will sein Direktmandat im Wahlkreis Wuppertal II verteidigen.
Dennoch nahm er sich die Zeit für ein Wiedersehen mit Dr. Ute Prediger im Landcafé „Honigstal“. Selbstverständlich waren Luisa und Mutter Claudia auch dabei. Wir alle haben das Treffen sehr genossen. Dr. Ute Prediger erinnerte daran, dass sie auch die Geburt von Justin Köster, Sohn des Wuppertaler CDU-Politikers Dr. Rolf Köster, überwacht hat.
Ihre Biografie ist eine wahre Erfolgsgeschichte: Ute Prediger wurde am 05.10.1944 in Bad Godesberg geboren. Sie wuchs in Leverkusen auf. Nach ihrem Abitur studierte sie in Köln Medizin. Schon früh stand ihr Entschluss, dass sie Gynäkologin werden wollte. Sie selbst war übrigens nie verheiratet und hat auch keine Kinder. Ute Prediger approbierte als Ärztin an der Landesfrauenklinik Wuppertal unter Prof. Dr. Helmut Meinrenken (1971). 1975 erhielt sie ihre Facharztanerkennung.
1976 wechselte sie für ein Jahr als Gynäkologin an die Alster-Klinik Hamburg-Barmbeck. Nach ihrer Rückkehr an die Wupper wurde sie Oberärztin am St. Josef-Krankenhaus, später in gleicher Funktion im Bethesda-Krankenhaus und in der Frauenklinik St. Antonius.
Im Laufe der Jahre arbeitete sie unter und neben solchen Kapazitäten wie Prof. Dr. Helmut Meinrenken, Dr. Karl Weyers, Prof. Hans Weber, Prof. Dr. Jürgen Hucke, Dr. Jörg Falbrede, Prof. Dr. Werner Mendling und Dr. Frank Spiekhoff. 2010 trat Dr. Ute Prediger in den Ruhestand – oder besser in den Unruhestand. Denn von 2013 bis 2015 gab sie ihr Comeback als Oberärztin in der Landesfrauenklinik. Insgesamt brachte sie es 44 Berufsjahre unter acht Chefärzten. Was für eine Karriere!
Dr. Ute Prediger schaut gerne auf diese Zeit zurück. Ihr Credo: „Jede Geburt ist ein freudiges Ereignis“. Davon hat sie sehr viele erleben dürfen. Natürlich gab es auch in dem einen oder anderen Fall Komplikationen mit traurigen, dramatischen Ausgang. Aber diese waren zum Glück absolut selten. Und auch da konnte man ihr immer attestieren, alles Menschenmögliche getan zu haben.
Ihr Blick in die Zukunft ihres Berufes, der ihre Leidenschaft war, fällt nicht sonderlich positiv aus. Dr. Ute Prediger: „Viele der jungen, angehenden Ärztinnen und Ärzte haben heute nicht mehr den notwendigen Ehrgeiz und ihnen fehlt nicht selten auch die Leidenschaft. Vielfach sind sie gar nicht mehr in der Lage, die Fäden nach einer Operation ordnungsgemäß und fachlich zu verknoten. Da verlassen sie sich lieber auf einen computergesteuerten, sogenannten Da Vinci-Roboter. Darunter leiden selbstverständlich die Fähigkeiten, auf höchstem Niveau mit den eigenen Händen zu operieren. “
Dieser Trend hat auch mit dafür gesorgt, dass sie 2015 mit 70 Jahren ihren weißen Kittel endgültig an den Nagel gehängt hat. Dennoch würde sie, wenn sie noch einmal jung wäre, erneut den Beruf der Gynäkologin ergreifen – allein schon um bei der aktuellen Entwicklung gegenzusteuern.
Früher war Dr. Ute Prediger begeisterte Tennisspielerin, Seglerin und Skifahrerin. Heute lässt sie es viel ruhiger angehen. Sie liest gern und viel. „Ist das Euer Ernst“ (Peter Hahne), „Kein Grund, gleich so rumzuschreien“ (Martin Suter & Benjamin von Stuckrad-Barre) oder „Gebt mir etwas Zeit“ (Hape Kerkeling) sind die Bücher, die sie zuletzt „verschlungen“ hat. Ansonsten genießt sie die Treffen mit ihren Freundinnen und Freunden – wie eben auch mit mir…“
Rosemarie Gundelbacher
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