30. Januar 2025

WSV stellt sich neu auf – Zukunftsweisende Strukturen

Der neue „Seniorenkreis“ des Wuppertaler SV tagte erst zum vierten Mal. Diesmal gab es tiefe, auch perspektivische Einblicke in das Innenleben, des mit rund 1.400 Mitgliedern drittgrößten Vereins Wuppertals, der wegen der Etatkürzungen vermutlich vor einer Zäsur eines bisher nicht gekannten Ausmaßes steht.

Eckhard Osbergshaus (M.) moderierte souverän das vierte Treffen des „Seniorenkreises“ – © Siegfried Jähne

Das Ableben von Ex-Präsident und Hauptmäzen Friedhelm Runge hinterlässt tiefe Spuren. Parallelen sind bei den Abläufen indessen auch im bekannten Märchen  „Dornröschen“ erkennbar, die einst vom Froschkönig erst wachgeküsst werden musste.

Initiator des erst im Oktober 2024 ins Leben gerufenen „Seniorenkreises“ ist Verwaltungsrat-Mitglied Eckhard Osberghaus, der auch das Forum moderierte, das für einen spannenden Gedanken- und Informationsaustausch stand.

Planmäßig gab Heimo Schitter (ebenfalls Verwaltungsrat) im Presseraum des Stadions einen engagierten Stimmungsbericht aus den Abteilungen ab, den Herzkammern des Traditionsvereins. Heimo Schitter sprach über ein lebhaftes Engagement vieler Mitglieder, die meist ohne jede finanzielle Zuwendung voller Stolz das WSV-Emblem trügen.

Boomendes Kinderturnen, eine Herzenssache

Ein Aushängeschild ist die boomende Abteilung Kinderturnen, für Heimo Schitter eine Herzensangelegenheit. Dort waren bis 2019 nur 15 Mädchen aktiv, heute sind es 140 im Alter von drei bis 15 Jahren. Diese werden von zehn Trainerinnen fünfmal in der Woche in der Turnhalle der Grundschule Birkenhöhe trainiert.

Jens Klein vom neu gegründeten „Förderkreis“ schilderte seine Pläne – © Siegfried Jähne

„Unsere Abteilungen bereichern das soziale Element enorm und fördern nebenbei auch noch die Integration“, so der aus Salzburg (Österreich) stammende Heimo Schitter, von Beruf Bausachverständiger und Baugutachter. Er  legt großen Wert darauf, früher beim SV Austria Salzburg und nicht beim reichen „Brause-Club“ Red Bull (RB) Salzburg, der aus der Fusion der Vereine FC Hertha und FC Rapid entstand, seine sportliche Heimat gehabt zu haben.

 Der „Löwenstall“ – ein großer Hoffnungsträger

Zu den wichtigsten Bausteinen des Vereins aber gehört ohne Zweifel das Fußball-Leistungszentrum „Löwenstall“. Es wird von dem eloquenten, erst 24 Jahre alten Tom Welz geleitet, der eine DFB-Elite-Jugend-Lizenz besitzt. Das Nachwuchszentrum des Wuppertaler SV hat es sich zum Ziel gesetzt, eine individualisierte und ganzheitliche Ausbildung anzubieten.

Um diesem definierten Anspruch gerecht zu werden, beschäftigt der Löwenstall ca. 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – inklusive zwei Vollzeitkräften. Über 180 talentierte Nachwuchsspieler spielen in insgesamt neun U-Teams, die regional und überregional in den entsprechenden Spielklassen vertreten sind.

Das Nachwuchszentrum bietet mit seinen zwei Kunstrasenplätzen (Stadion- Nebenplatz & Nocken) sowie Rasenplätzen eine dezentrale Struktur, die es ermöglicht, im ganzen Tal mit Standorten vertreten zu sein.

Gut besucht war das Meeting des „Seniorenkreises“ im Presseraum des Wuppertaler SV im Stadion am Zoo – © Siegfried Jähne

Während die Jugendmannschaften überwiegend in der Niederrhein-Liga vertreten sind, kickt die erst 2021 gegründete 2. Mannschaft des WSV in der „Kreisliga B“ und wird jetzt von ihrem früheren Spielertrainer Jan-Phillip Breitenbach (34) gecoacht, unterstützt von Alexander Radowski (34). Vorgestellt wurden außerdem die sehr erfolgreichen Frauenfußballerinnen sowie die Futsaler (Hallenfußballer).

Neuer Förderkreis hat große Pläne

Sehr gespannt war man auf die Präsentation des neu gegründeten Förderkreises, auf den man naturgemäß große Hoffnung setzt. Jens Klein berichtete, dass dieser Kreis, bestehend aus Unternehmern, Vertretern der Stadt sowie des Verwaltungsrates, sich für den Anfang in enger Zusammenarbeit mit Vorstand Marvin Klotzkowsky mehrere Schwerpunkte gesetzt habe: Die Mitglieder als Ganzes, die Außendarstellung des WSV, die Zuschauerinteressen und die Neugewinnung von Sponsoren. Eine Vernetzung einzelner Aktivitäten, wie z.B. mit dem sehr aktivem „Fan-Rat“, wird angestrebt.

Eine neue, 35 m lange elektronische Bande

Erste Aktionen sind schon für das Heimspiel am kommenden Samstag (01.02. – 14:00 Uhr) gegen Eintracht Hohkeppel vorgesehen. Dann erwartet die Zuschauer eine optische „Überraschung“: Eine große, elektronische Bande (zweimal 35 m lang)   soll dann die Fans begeistern. Eine weitere Willkommens-Aktion: Neumitglieder sollen einen wertvollen rot-blauen WSV-Schal geschenkt bekommen.

WSV-Cheftrainer Sebastian Tyrala (M.) war Überraschungsgast des. Meetings. Rechts Heimo Schitter – © Siegfried Jähne

Die gewinnende Art von WSV-Trainer Sebastian Tyrala

WSV-Trainer Sebastian Tyrala erschien zu der Veranstaltung als Überraschungsgast. Seine launige, aber durchaus auch hintergründige Frage: „Habt Ihr denn auch schon über meine Vertragsverlängerung gesprochen?“ Dann stand er den Teilnehmern des Meetings in gewinnender Art kompetent Rede und Antwort zu aktuellen Fragen seiner Team-Aufstellungen.

Schlussendlich verabschiedete er sich schmunzelnd mit den Worten: “Wir sehen uns am Samstag, aber pfeift uns bitte nicht aus.“ Von einem sogenannten Sechspunkte-Spiel gegen den Aufsteiger und Abstiegskandidaten Eintracht Hohkeppel wollte er ausdrücklich nichts wissen.

Kluges, weitsichtiges Handeln tut Not

Organisator Eckhard Osberghaus gab zum Abschluss noch einen Überblick über den aktuellen Stand der Finanzlage des Vereins – mit einem Ausblick bis in das Jahr 2026. Sein sachliches, vorsichtig optimistisches Fazit: „Wir können das stemmen, wenn wir alle zusammen klug und weitsichtig handeln!“

Text: Siegfried Jähne

 

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