14. Februar 2025

WSV: Tyrala ist sicher, die fehlenden Punkte noch zu holen

Der Wuppertaler SV gibt derzeit einige Rätsel auf. Am letzten Spieltag kassierte der WSV in einem eher schwachen Spiel gegen die U21 des SC Paderborn die elfte Niederlage dieser Spielzeit. Ein Testspiel beim Tabellenletzten Türkspor Dortmund ging zudem am Dienstag mit 6:0 verloren. Und jetzt kommt die U23 von Fortuna Düsseldorf.

Bei der Pressekonferenz vor dem wichtigen Spiel gegen Fortuna Düsseldorf U23: (v.l.) Torhüter Krystian Wozniak, Pressesprecher Max Schleicher und Cheftrainer Sebastian Tyrala – © Siegfried Jähne

„Wir befinden uns mitten im puren Abstiegskampf “, stellte WSV-Sportdirektor Gaetano Manno vor dem Heimspiel gegen die Zweitvertretung von Fortuna Düsseldorf fest. Anstoß ist am Samstag (15.02.) aus Sicherheitsgründen erst um 16:30 Uhr.

Sorge vor gewaltbereiten Fans

Auf Bitten der Polizei wurde der für 14 Uhr geplante Spielbeginn verschoben. Hintergrund für die Zeitverschiebung ist der Umstand, dass die ambitionierte erste Mannschaft von Fortuna Düsseldorf am Samstag sein wichtiges Heimspiel in der 2. Bundesliga gegen Hertha BSC Berlin um 20:30 Uhr in der Düsseldorfer „Merkur Spiel-Arena“ austrägt. Mit der Zeitverschiebung in Wuppertal hofft man, gewaltbereite Düsseldorfer Zuschauer vom Besuch des Spieles vom Zoo-Stadion abhalten zu können.

Eine Aufregung rund um den Traditionsverein WSV ist nicht nur an den Stammtischen spürbar. Man fragt sich inzwischen auch auf anderen Ebenen, ob das Ende des Profifußballes in Wuppertal gekommen sei. Trainer Sebastian Tyrala dazu: „Es wird zu viel negative Stimmung gemacht, zu viel negativ spekuliert“. Er fragt, welche Motivation die Spieler dann noch haben können, wenn sie davon ausgehen sollen, dass hier die Zelte abgebrochen werden?

Zukunftsfragen noch nicht geklärt

Die entscheidenden Zukunftsfragen blieben auch bei der Pressekonferenz vor dem Düsseldorf-Spiel unbeantwortet. Vorstand Marvin Marvin Klotzkowsky (zuständig für Marketing & Vertrieb ) erklärte im Gespräch mit uns: „Wir sind in verschiedenen Gesprächen und werden uns erst äußern, wenn wir Ergebnisse präsentieren können“.

Krystian Wozniak, unangefochtene Nr. 1 des Regionalligisten Wuppertaler SV – © Siegfried Jähne

Er verweist darauf, dass die meisten anderen Mitbewerber bei der Planung für die nächste Saison auch noch nicht weiter seien. Immerhin gibt es mit einer neuen Initiative eine kleine Bewegung in der Kommunikationspolitik, in der auf Verbundenheit von und mit Aktivitäten der Sponsoren hingewiesen wird. So baut man zum Heimspiel gegen Düsseldorf eine „Liebeswand“ mit A & Y Zauntechnik auf.

„Liebeswand“ soll Verbundenheit aufzeigen

Der WSV-Cheftrainer zeigt indessen Verständnis für den Unmut der Fans, wirbt aber auch um Verständnis für eine schwierige Situation. Er rechnet vor, dass der Klassenerhalt bei 13 noch ausstehenden Spielen und bei noch möglichen sechs Siegen das rettende Ufer erreicht sei.  Sebastian Tyrala: „Das schaffen, wir!“ Und auch WSV- Torwart Krystian Wozniak ist sicher: „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir wieder Punkte holen. Man muss auch bedenken, dass bei uns viele junge Spieler auf dem Rasen stehen“. Der zuletzt oft so überragende Torwächter sieht keine Unstimmigkeiten in seinem Team.

Wohl nicht ganz zufällig standen bei dem zuletzt mit 6:0 verlorenem Testspiel beim Regionalliga-Schlusslicht Türkspor Dortmund (Tyrala „Eine Katastrophe in der Außendarstellung“) auch schon gleich vier junge Nachwuchsspieler aus der U19 des WSV im Aufgebot, deren Spielfreude sich wohltuend abhob. Bei der Erwähnung des ehemaligen marokkanische U17 Nationalspieler Mohamed Mankouso (19), geriet Trainer Tyrala sogleich ins Schwärmen. „Toll, wie der mit dem Ball umgeht!“

WSV-Youngsters bringen Tyrala ins Schwärmen

Mankouso ist Kapitän der Wuppertaler U19 und hat seinen Platz im offensiven Mittelfeld. In Dortmund eingewechselt wurden auch die U19 Spieler Romeo Kovarski (Abwehr), Henry Mertsch (Mittelfeld) und Stürmer Mariano Valerie Manno, übrigens ein Neffe des WSV-Sportdirektors Gaetano Manno. Man kann davon ausgehen, das vermutlich schon am Samstag gegen Düsseldorf im Stadion am Zoo mindestens einer dieser Youngsters auflaufen oder eingewechselt wird.

Die Form von Fortuna Düsseldorf II ließ zuletzt durchaus auch zu wünschen übrig. Nur eines der letzten fünf Spiele konnte gewonnen werden. Am vergangenen Spieltag verlor Düsseldorf gegen Borussia Mönchengladbach II und steckte damit die neunte Niederlage in dieser Saison ein. Mit 22 Punkten belegt der WSV den 14. Tabellenplatz. Damit ist man Düsseldorf ganz dicht auf den Fersen, denn die Gäste haben mit 24 Punkten nur zwei Zähler mehr auf dem Konto und stehen auf dem zwölften Platz.

WSV-Cheftrainer Sebastian Tyrala hofft, dass mit einem Sieg gegen Düsseldorf ein wenig Ruhe in den Verein einkehrt – © Siegfried Jähne

Im Hinspiel hatte der WSV bei der Fortuna mit 2:0 gewonnen. Es war der erste Sieg und der gelungene Einstand von Timo Bornemann, dessen Torgefährlichkeit allerdings inzwischen gelitten hat. Dennoch: Bornemann ist mit sechs Treffern erfolgreichster WSV-Spieler, gefolgt von Sammir Saric (3), Kevin Hagemann und Marco Terrazzino (je 2).

Aber auch Düsseldorf hat mit 28 erzielten Toren nur fünf mal mehr jubeln können, als die Rotblauen. Gegen die Rheinländer muss die besondere Aufmerksamkeit dem 27jährigen polnischen Stürmer Dawid Kownaki (9 Tore) sowie dem 22jährigen Isländischen Mittelfeldspieler Ísak Jóhannesson gelten, der inzwischen siebenmal traf.

„Mit einem Sieg sieht unsere Welt anders aus“

WSV-Trainer Sebastian Tyrala sieht neben den vielen Negativ-Aspekten der nach hinten verschobenen Anstoßzeit (16:30 Uhr) auch noch einen positiven. Sollten die Platzverhältnisse so sein wie vor 14 Tagen, könnte die Spielfläche bis dahin eisfrei sein, stünde dem Anpfiff nichts entgegen. Und, so der Coach: „Wir wollen unbedingt spielen. Wenn wir dieses Spiel gewinnen, sieht unsere Welt schon wieder ganz anders aus“.

Text: Siegfried Jähne

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