2. März 2025Peter Pionke
Bergischer HC: Haushoher Sieg gegen Lübbecke
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Wie bereits am vorigen Montag in Dormagen legte der BHC auch vor eigenem Publikum einen herausragenden Start hin. Eloy Morante Maldonado ging durch die Lübbecker Deckung wie durch weiche Butter. Gleich drei Mal schloss er auf dem Weg zum 6:2-Zwischenstand selbst relativ unbedrängt ab und brachte seine Mannschaft bereits damit unwiderruflich auf die Siegerstraße.Was die Gäste auch probierten, der BHC fand Antworten. Zum Beispiel über Aron Seesing, der sich am Kreis immer wieder durchgesetzt hat. Er traf drei Mal selbst und holte darüber hinaus viele Siebenmeter heraus, von denen Noah Beyer schon in der ersten Halbzeit sechs Stück verwandelte.
Grundstein für den Erfolg war ein Mal mehr die Abwehr, die oft von Gerdas Babarskas und Seesing zusammengehalten wurde. Die Löwen hatten Ballgewinne, die sie zu schnellen Toren auf der anderen Seite nutzten. Nach Gegentreffern setzten sich auch auf die schnelle Mitte und waren damit über diverse Positionen erfolgreich. Djibril M’Bengue verwandelte mit Anlauf genau wie die Außen Yannick Fraatz und Beyer sowie natürlich Morante.
Als bei einer 18:14-Führung Lukas Diedrich für Christopher Rudeck zwischen die Pfosten kam, drehte auch der noch mit Paraden auf. Der Keeper gewann das Duell gegen beide Lübbecker Gegenspieler eindeutig. Während Diedrich zum Schluss neun Paraden bei 47,4 Prozent Fangquote in seiner Bilanz stehen hatte, kamen weder Nikolas Katsigiannis noch Leon Grabenstein auf der anderen Seite nennenswert an Bälle.
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Phasenweise funktionierte bei den Hausherren vor 2.389 Zuschauern in der Mitsubishi Electric HALLE einfach alles. Nachdem Diedrich sein einziges Gegentor vor der Pause kassiert hatte, traf Morante sogar noch in den verbleibenden acht Sekunden. Der Ball ging in der Hektik zwar gefühlt schon verloren, landete aber dann doch noch in den Händen des 27-Jährigen.
Selbst die Abpraller fanden oft den Weg zum BHC, der sich diese Dominanz allerdings auch erarbeitete. Der TuS versuchte es in der zweiten Halbzeit kurz mit dem siebten Feldspieler, fiel aber auch damit auf die Nase, so dass die Bergischen lange vor dem Schlusspfiff als Sieger feststanden. Viele Spieler kamen zum Einsatz, kein Wechsel beeinflusste das BHC-Spiel negativ.
Elias Scholtes traf nach der Pause noch vier Mal, der 18-jährige Soeren Servos, der für den erkrankten Belal Massoud in den Kader gerückt war, setzte ebenfalls noch einige Akzente. Und Noah Beyer behielt bis zum Schluss eine 100-prozentige Ausbeute. Neun Mal traf er per Siebenmeter, zwei Mal aus dem Feld heraus, womit er seine Saisonausbeute auf 116 Treffer hochschraubte und damit Dritter der Liga hinter Balingens Sascha Pfattheicher (142) und Mannschaftkollege Eloy Morante (133) ist. Letzter führt bei den Feldtoren (117) die Spielklasse inzwischen sogar an.
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Stimmen zum Spiel
Piotr Przybecki: „Der BHC hat sich den Sieg redlich verdient – ganz klar. Das Ergebnis spricht Bände, was soll ich dazu noch mehr sagen. Es war einfach mehr als verdient. Meiner Meinung nach haben wir in der ersten Halbzeit in der Abwehr überhaupt nicht stattgefunden. Das war unser Problem. Auf der anderen Seite hat beim BHC alles geklappt und sie haben uns mit ihrem Tempospiel überlaufen. Natürlich: Wir müssen uns in unserem Rückzugsverhalten auch einfach besser präsentieren. Ich bin mit der Leistung heute überhaupt nicht einverstanden und darüber werden wir reden. Für mich ist es umso bitterer, weil wir aus einer guten Phase kommen und zwei, drei sehr gute Spiele hinter uns haben. Das heute war total unnötig, aber gut: Es ist passiert – sollte aber nicht wieder vorkommen. Wir konzentrieren uns jetzt auf unsere nächste Aufgabe. Die Liga ist verrückt genug. Wir müssen wach bleiben und uns am Samstag revanchieren.“
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Markus Pütz: „Wir haben ein weiteres Spiel gewonnen, aber es ist trotzdem noch nichts erreicht. Zur Partie: Wir waren gewarnt vor Lübbecke. Seitdem Piotr dort das Ruder übernommen hat, läuft es sehr viel besser – gerade in den letzten Wochen haben sie sehr gut gespielt. Das möchte ich hervorheben, wünsche Lübbecke alles Gute für die kommenden Wochen und bin mir sicher, dass ihr da unten rauskommt. Zu unserem Spiel: Wir kommen sehr gut rein, haben eine gute Start- Phase und nehmen dann diesen Flow mit. Diese erste Halbzeit gibt uns sehr viel Sicherheit. Wir kriegen auch das Sieben gegen Sechs gegen uns in Halbzeit zwei gut gelöst. Dazu haben wir eine sehr gute Torhüter-Leistung. So werden dann auch noch ein paar freie Bälle weggenommen und jetzt haben wir uns ein schönes Spiel am Freitag erarbeitet. Wir freuen uns auf Minden und wollen gucken, dass wir auch da wieder so viele Zuschauer mit hinnehmen können, wie heute hier in Düsseldorf waren. Das war eine sehr schöne Atmosphäre. Nach einem freien Tag morgen – der nicht zu karnevalistisch werden darf – konzentrieren wir uns dementsprechend auf den nächsten Gegner. Dann wollen wir das bestätigen, was wir uns heute erarbeitet haben.“
Fabian Gutbrod: „In der Deutlichkeit habe ich es nicht erwartet. Ich glaube auch, dass der Ausgang nicht ganz die Möglichkeiten von Lübbecke widerspiegelt. Wir sind sehr zufrieden, dass wir auch wirklich ein gutes Spiel gemacht haben – wieder in der Abwehr in Kombination mit unseren Torhütern. Das Tempospiel ist deutlich verbessert im Vergleich zur Hinrunde. Wir machen viel weniger technische Fehler in den Entscheidungen, was uns sehr hilft und den Unterschied in so einem Spiel macht. Wir sind mit unserer Mannschaft in Gänze zufrieden. Es ist noch ein bisschen Arbeit, bis wir da sind, wo wir sein wollen, aber man sieht eine Entwicklung.“
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Bergischer HC – TuS N-Lübbecke 38:24 (23:15)
Bergischer HC: Rudeck, Diedrich – Beyer (11/9), Babarskas, Granlund, Servos, Vidarsson, Morante (8), Babak (1), Gislason, Seesing (3), M´Bengue (3), Scholtes (4), Wasielewski (3), Fraatz (4), Fuchs (1). Trainer: Anor Gunnarsson und Markus Pütz
TuS N-Lübbecke: Katsigiannis, Grabenstein – Genz (1), Heiny (4), Ebner (3), Petreikis (2), Schulze, Severec, Dräger (1), Kontrec, Kolodziej (4/2), Wesseling (4), Skroblien, Kloor (1), Süsser (1), Wieling (3). Trainer: Piotr Przybecki
Schiedsrichter: Marvin Cesnik und Jonas Konrad
Siebenmeter: 9/9 – 2/4
Zeitstrafen: 4 – 8 (Scholtes, M´Bengue, Morante (2) – Genz, Dräger (3), Kontrec, Süsser (2), Wesseling)
Rote Karte: Dräger
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