14. März 2025Peter Pionke
WSV: Das Thema Abstieg ist jetzt auf der Agenda

Ungewiss, wie viele Zähler man am Ende noch benötigt, um die Klasse doch noch zu halten. Die Aufholjagd soll am Samstag beginnen, wenn sich der SV Rödinghausen im Stadion am Zoo vorstellt. Anstoß ist 14 Uhr.
In diesem noch sieglosen Jahr 2025 holten die Bergischen aus sieben Spielen ganze zwei Punkte und schossen „mickerige“ vier Tore. Zugegeben, in einigen Begegnungen schien das WSV-Team auch vom Pech regelrecht verfolgt zu sein. Tatsächlich wurde aber das Thema „Abstieg“ in der „Pressekonferenz“ vor dem Rödinghausen-Spiel erstmals angesprochen. Auch ein Novum: Vorstandsmitglied Marwin Klotzkowski leitete zum ersten Mal vor einem Spiel die WSV-PK. Er vertrat den im Urlaub befindlichen Pressesprecher Max Schleicher.
Stillschweigen zur Einigung mit EMKA
Marwin Klotzkowski sagte, man sei auf alles vorbereitet, der WSV würde auch im Falle eines Abstieges in der nur noch fünftklassigen Oberliga nicht untergehen. Der seit einem Jahr für Marketing und Sponsoring zuständige Marwin Klotzkowski wich der Frage aus, wie viele Sponsoren auch im Falle eines Abstieges noch mit im Boot seien: „Das ist wie bei einem Blumenstrauß. Da ist alles dabei“.
Auf unsere gezielte Nachfrage, ob der WSV notfalls auch ohne den bisherigen Hauptsponsor EMKA über die Runden kommen könne, wollte Marwin Klotzkowski auf Details freilich nicht eingehen. Nur soviel: Man habe mit EMKA eine Einigung erzielt, worüber mit den Beteiligten Stillschweigen vereinbart sei, daran halte er sich. Spekulationen gab er mit dieser Erklärung allerdings weiter Raum.
„Haut ab!“ skandierten WSV-Fans im Schalker Stadion
WSV-Trainer Sebastian Tyrala wollte die Leistungsbereitschaft seines Teams mit keinem Wort in Zweifel ziehen. Das zuletzt von Bayern Münchens Star Joshua Kimmich in Frage gestellte „Wetteifern“ des Bayern-Teams, er sprach von fehlender „Competition“, sei auf den WSV nicht übertragbar. In seiner Mannschaft zeigten alle volle Einsatzbereitschaft, wenn nicht, würden diese Spieler nicht aufgestellt, so der WSV-Cheftrainer.
Offenbar auch eine Anspielung auf dem Wettbewerb der „Baller League“, einem Hallenturnier in Berlin, an dem WSV-Spieler Marco Terrazzino sehr zum Ärger der Fans beteiligt war. „Haut ab!“ beschimpften WSV-Fans die Wuppertaler Spieler nach der Pleite am letzten Spieltag gegen Schalkes U23.

Ungemein positiv waren aber die Ausführungen von WSV-Torwart Michael Luyambula, der in der Pressekonferenz den Einsatz seiner Mitspieler, insbesondere den der Abwehrkette, besonders hervorhob. „Der Unterschied zur ersten Serie ist in der geringeren Zahl der Gegentore deutlich abzulesen, wir haben uns gesteigert,“ sagte der sympathische und leistungsstarke Luyambula.
Hoffnung auf den argentinischen Mittelstürmer Pedro Cejas
Auf Luyambula wird es am Samstag bei dem wichtigen Spiel gegen den SV Rödinghausen einmal mehr ankommen. WSV-Trainer Tyrala kann auf sein bestes Team zurückgreifen und setzt vor allem auf den wieder genesenen argentinischen Mittelstürmer Pedro Cejas große Hoffnungen. Sebastian Tyrala:“ Ich suche immer noch nach dem Schüssel, aber wir haben einen Plan, wie wir erfolgreich sein könnten.“ Nicht nur Vorstand Marwin Klotzkowski hofft bei diesem so wichtigen Spiel auf die Unterstützung zahlreicher WSV-Anhänger .
Rödinghausen liegt mit 37 Zählern auf Rang sieben im gesicherten Mittelfeld der Tabelle. Die Defensive der Gäste (25 Gegentreffer) gehört zum Besten, was die Regionalliga-West zu bieten hat. Elf Erfolge, sieben Unentschieden sowie sechs Niederlagen stehen aktuell für Rödinghausen zu Buche. In den jüngsten fünf Auftritten brachte der SVR allerdings auch nur einen Sieg zustande.
Im Regionalliga-Keller wird es enger
Interessant sind auch die Ereignisse in den anderen Stadien. Türkspor Dortmund hat seine Mannschaft in dieser Woche zurückgezogen. Alle bisher ausgetragenen Spiele des Aufsteigers nicht gewertet, was in den Augen der Beteiligten eine böse Wettbewerbsverzerrung darstellt. Damit verliert der WSV vier wertvolle Punkte im Abstiegskampf – mehr als andere Vereine, denn die Wuppertaler hatten immerhin in zwei Spielen vier Punkte (1 Sieg / 1 Remis) gegen die Dortmunder geholt. Allerdings bleibt man auf dem 16. Tabellenplatz, zwei Punkte vom rettenden Ufer entfernt.
Der ebenfalls abstiegsgefährdete KFC Uerdingen will trotz der finanziellen Schieflage (Insolvenzverfahren) die Saison zu Ende spielen. Auch die sportlichen Verantwortlichen des 1. FC Düren haben die Gerüchte über einen freiwilligen Rückzug aus der Regionalliga West inzwischen zurückgewiesen. Es bleibt also eng und ungemein spannend.

Eine kleine, aber interessanten Randnotiz. Ludger Kineke, der gerade erst in den WSV-Vorstand berufen wurde, hat augenscheinlich noch höhere Ziele. Wie zu hören ist, bewirbt sich darum, vom CDU-Kreisverband als Kandidat für die Oberbürgermeister-Wahl im Herbst des Jahres aufgestellt zu werden. Man darf gespannt sein, was er für den Traditionsverein Wuppertaler SV erreichen kann, sollte er gewählt werden.
Text: Siegfried Jähne
Weiter mit:
Kommentare
Neuen Kommentar verfassen