29. März 2025

1:1 in Bocholt: WSV-Saisonfinale läuft auf einen Siedepunkt zu

Das WSV-Saisonfinale läuft auf einen Siedepunkt zu. Auch nach dem achten sieglosen Spiel diese Jahres verharren die Rotblauen im Keller der Regionalliga West auf dem aktuell letzten Tabellenplatz. Gerade weil es einmal mehr eine krasse Fehlentscheidung gegen die Wuppertaler gab,  darf man das 1:1 ( 0:0) -Unentschieden beim Tabellenzehnten 1. FC Bocholt vor 2.258 Zuschauer aber durchaus als Erfolg bewerten.

WSV-Torhüter Layambula (grünes Trikot) war auch in Bocholt ein großer Rückhalt – © Archivfoto Jochen Classen

Es galt gegen einen Gegner zu bestehen, der in der laufenden Saison zwar die ähnliche Anzahl von Gegentoren (45) kassierte, dafür aber mit  48 doppelt soviel Tore erzielte als der WSV. So war die Taktik von Trainer Tyrala klar auf Defensive mit dem Plan ausgerichtet, gezielte Konter zu starten.

Im ersten Spielabschnitt dominierte der WSV auch optisch gegen einen ebenfalls zurückhaltenden und auf Spielkontrolle ausgerichteten Gegner. Zwei Riesen-Torchancen von Pedro Cejas und  Dildar Atmaca hätten eine 2:0-Führung bringen müssen, scheiterten aber an Bocholts Torwart Lucas Fox.

Seltenheitswert, direkt verwandelte Ecke

Kurz  nach dem Seitenwechsel gelang Dildar Atmaca das verdiente 1:0 für die Bergischen. Bocholts Trainer Christopher Schorch änderte sofort seine Taktik, als er in der 57. Minute mit einem Dreifach-Wechsel auf Spieldisziplin verzichtete und Isaak Simion Akritidis, Nicolas Hirschberger und Bogdan Shubin aufs Feld schickte. Jener Nicolas Hirschberger bedankte sich in der 62. Minute mit einer direkt verwandelten Ecke zum 1:1-Ausgleich.

Mannos Protest beim Schiri erfolglos

Wie schon in der Vorwoche beim 2:2 im Heimspiel gegen Rödinghausen war das Leder zuvor im Aus, ohne dass die Schiedsrichter dies geahndet hätten.

WSV-Sport-Direktor Gaetano Manno protestierte noch nach dem Schlußpfiff bei den Referees, ohne Erfolg. Ein Spieler hätte dem Schiri  „Ecke“ signalisiert, worauf der sich dann verlassen habe, so die Auskunft an Gaetano Manno. Der Treffer hatte den Gastgebern tatsächlich erst Auftrieb verliehen, so dass die Schlussminuten dann den Gastgebern gehörten, deren Tordrang von WSV-Torwart Michael Luyambula mit einigen Glanzparaden allerdings Einhalt geboten werden konnte.

Wollen gemeinsam den Karren aus dem Dreck ziehen und den Klassenerhalt sichern: WSV-Sportdirektor Gaetano Manno (l.) und Cheftrainer Sebastian Tyrala – © Archivfoto Jochen Classen

Es lohnt ein Rückblick auf die Entwicklung der Liga der letzten Wochen.  Noch am 21. Spieltag lagen Bocholt mit 21 Punkten nur zwei Zähler besser als der WSV, startete dann aber nach Trainerwechsel eine Erfolgsserie. „In der Regionalliga  geht es darum, dreckig zu sein“. Bemerkenswerte Worte von Bocholts erfolgreichen Interimstrainer Christopher Schorch (36), der eigentlich Geschäftsführer der Bocholter ist.

Der Ex-Profi (Hertha BSC und Real Madrid), legte mit drei Siegen los, spielte dabei auch jeweils zu null. Die Serie ohne Gegentor endete zwar zuletzt schon beim 2:2 gegen Gladbach, nicht aber der Lauf ohne Niederlage. Fußball ist ein Ergebnis-Sport. Noch vor einem Jahr kämpfte der WSV mit Bocholt um die Meisterschaft. 2021/22 war Christopher Schorch Spieler in der WSV-Regionalliga-Mannschaft.

Ein Punkt zum rettenden Ufer

Der WSV hat jetzt bis zum Saisonende noch sieben Spiele, und zwar Heimspiele gegen Düren, Mönchengladbach und Lotte. Auswärts mus man noch zum 1.FC Köln II , nach Duisburg, Uerdingen und  Gütersloh.

Hier, davon ist Trainer Tyrala wie auch Sport-Direktor Manno überzeugt, werde man die noch fehlenden Punkte holen. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt aktuell nur noch einen einzigen Punkt. Auf Vorentscheidungen zugunsten des WSV aus denkbaren Konsequenzen von Insolvenzverfahren in Düren und Krefeld mag man sich in der sportlichen Leitung des WSV nicht verlassen.

Text: Siegfried Jähne

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