4. April 2025

Auch Dresden konnte die Bergischen Löwen nicht stoppen

Der Bergische HC hat seine Siegesserie in der 2. Handball-Bundesliga fortgesetzt. Auch der HC Elbflorenz Dresden hatte letztlich gegen den in der Rückrunde verlustpunktfreien Tabellenführer keine Chance, so dass die Löwen beim 30:22 (15:12) zum neunten Mal in Folge gewannen.

Aron Seesing (M.) war mit acht Treffern bester Werfer des BHC in Dresden – © Archivfoto Jochen Classen

Das Bemerkenswerte: Die Leistung vor 2.369 Zuschauern in der BallsportArena war extrem souverän. Es gab Phasen im Spiel, da waren lediglich die mitgereisten BHC-Fans zu hören. Mindestens 60 waren es, die sich auf den Weg nach Sachsen gemacht hatten, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Am Ende feierten sie ihr Team für einen Auftritt, der in dieser Klarheit an das jüngste 36:23 gegen den TV Großwallstadt erinnerte.

Auch ein paar ausgelassene Chancen ließen kaum Zweifel am Auswärtssieg aufkommen, dessen Grundstein die Bergischen erneut in der Abwehr legten. Von Anfang mühten sich die Gastgeber gegen die kompakte Deckung, die mit zunehmender Spieldauer immer effektiver wurde. Es gelangen Ballgewinne, und Torhüter Christopher Rudeck
fand auch immer besser in die Partie.

So gerieten die eigenen Probleme, im gebundenen Angriff zu guten Chancen beziehungsweise zum Torerfolg zu kommen, beinahe in den Hintergrund. Im Tempospiel verwandelten die Bergischen durch Eloy Morante Maldonado,
Yannick Fraatz, Aron Seesing sowie Noah Beyer den frühen Rückstand in eine eigene Führung. Dann traf auch noch Elias Scholtes drei Mal in Serie und besorgte so einen 12:7-Vorsprung.

Auf Torhüter Christopher Rudeck konnte sich den BHC-Abwehr erneut total verlassen – © Archivfoto Jochen Classen

Die fünf Treffer Abstand hielten die Gäste zunächst, auch weil Tjörvi Gislason wie schon gegen Großwallstadt einen Ball im Fallen per Rückhand verwertete. In die Pause ging es mit einem 15:12, danach kam der HC Elbflorenz beim 16:18 und 18:20 noch einmal ein bisschen auf. Der BHC aber reagierte abgeklärt und ließ sich überhaupt nicht aus der Ruhe bringen.

Tomas Babak bediente Aron Seesing am Kreis zum 21:18 – eine Kombination, die es im weiteren Spielverlauf noch mehrere Male zu bewundern gab. Es lief nun auch im gebundenen Angriff. Die starke Dresdner Abwehr, die den BHC am Anfang vor so große Probleme gestellt hatte, war geknackt. Immer wieder traf Seesing, der sogar noch ein gutes Auge bewies.

Als der Kreisläufer in Bedrängnis war, legte er ab auf Noah Beyer, der völlig frei abschließen durfte. Am Ende fiel der neunte Rückrundensieg sogar sehr deutlich aus. Scholtes gelang noch ein Tor für die Galerie. Morante und Seesing schraubten ihre Ausbeute auch noch nach oben. Und die BallsportArena gehörte akustisch längst der mitgereisten BHC-Delegation. Das 30:22 war ein echtes Statement.

Stimmen zum Spiel

Markus Pütz: „Wir sind unfassbar stolz auf die Mannschaft – nicht nur auf die, die gespielt haben, sondern auch alle drumherum. Am Anfang war es sehr ausgeglichen, der HC Elbflorenz verteidigte auch sehr gut, und es standen zwei gute Torhüter auf dem Feld. Wir kommen im Tempospiel zu einfachen Toren und setzen uns ein bisschen ab. Die Halbzeitführung ist auch verdient. In der zweiten Hälfte haben wir Drucksituationen gegen uns. Egal, ob es der siebte Feldspieler war oder beim 18:20: Wir sind sehr ruhig geblieben und haben clever über das Zentrum angegriffen. Dadurch konnten wir uns kontinuierlich absetzen und gewinnen am Ende sehr verdient. Wir fahren zufrieden nach Hause.“

Ein kongeniales Duo – das BHC-Trainergespann Arnor Thor Gunnarsson (l.) und Markus Pütz fand auch für das Spiel in Dresden genau die richtige Taktik – © Archivfoto Jochen Classen

André Haber: „In der ersten Viertelstunde haben wir sehr gut verteidigt, haben im Angriff aber viel zu wenig daraus gezogen. Da hätten wir den BHC unter Druck setzen können. So stand es dann 6:7. Die Angriffsleistung war zu schwach, um den Druck aufzubauen, den wir gebraucht hätten. Der BHC spielt seit mehreren Begegnungen einen sehr guten Handball und ist die beste Mannschaft in unserer Liga. Mit der Abwehrleistung wäre es aber möglich gewesen, es schwerer zu machen. Das haben wir nicht, und das nervt. Die andere Sache, die nervt, ist, dass wir in der zweiten Halbzeit so viel über Aron Seesing zulassen. Das wollten wir anderes machen, haben es aber nicht geschafft, Tomas Babak von seinen Pässen abzuhalten. Was auch noch nervt: Wenn wir acht Minuten vor Schluss mit drei Toren hinten liegen, dürfen wir am Ende nicht mit minus acht zu Hause verlieren.“

Fabian Gutbrod: „Wir gewinnen das Spiel hochverdient, weil wir nach der Anfangsphase eine überragende Abwehr stellen und Dresden alles wegnehmen. Wir haben viele Ballgewinne und Paraden über Christopher Rudeck. Wir machen es einfach sehr gut mit einer beweglichen Abwehr, in der wir uns vorgenommen haben, die Dresdner Stärken wegzunehmen. Das hat wirklich herausragend funktioniert, so dass wir es uns auch erlauben konnten, den einen oder anderen freien Ball zu verwerfen. Ich glaube, wir tun gut daran, exakt so weiterzumachen: Mit diesem Fokus, dieser Souveränität, diesem Feuer. Erwähnen möchte ich auch die mitgereisten Fans, die zeitweise die BallsportArena in Dresden übernommen haben.“

HC Elbflorenz Dresden – Bergischer HC 22:30 (12:15)

HC Elbflorenz Dresden: Mallwitz, Cantegrel – Wucherpfennig, Dierberg (6/4), Klepp, Pehlivan, Dumcius (2), Stavast (1), Greß (2), Stoyke, Döbler, Dutschke, Thümmler (1), Possehl, Löser (7), Seidler (3). Trainer: André Haber

Bergischer HC: Rudeck, Diedrich – Beyer (3/2), Massoud, Babarskas (1), Servos, Babak (1), Morante Maldonado (6), Gislason (1), Seesing (8), M’Bengue, Scholtes (6), Vidarsson, Wasielewski, Fraatz (4), Fuchs. Trainer: Arnor Gunnarsson und Markus Pütz

Schiedsrichter: Markus Kauth und André Kolb
Siebenmeter: 4/4 – 2/3
Zeitstrafen: 6 – 2 (Pehlivan (2), Stavast (2), Dumcius, Stoyke – M’Bengue, Seesing)

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