5. April 2025Peter Pionke
PBZ „under construction“: Charles Petersohn & more

EXPOSURE – Urban Arts Ensemble – 7. Mai 2025 – 20:00 Uhr
In EXPOSURE treffen sich zeitgenössischer Tanz, afrokubanische Tradition und spektakuläre HipHop-Kultur zu den Liveklängen des Starkomponisten und Filmmusikers Ben Frost in einer physischen Inszenierung der Choreografiegrößen Julio César Iglesias Ungo und Hans van den Broeck. EXPOSURE ist die mittlerweile vierte Welturaufführung des 2023 als Deutschlands erstes landesgefördertes Profiensemble aus der HipHop-Kultur gegründeten Urban Arts Ensemble Ruhr.
Sie trifft auf die Danza Contemporánea de Cuba aus Havanna, eine Tanzkompanie, die für ihre kubanischen Modern-Dance-Techniken bekannt und mit über 70 Preisen weltweit ausgezeichnet worden ist.
Das neue Bühnenwerk ist eine radikal-physische Suche nach unseren Urinstinkten und ihrer Freisetzung. Die Zuschauer erleben eine unmittelbar berührende Zeremonie dessen, wie viel Natur noch in uns Menschen lebt. Mit hohem körperlichem Einsatz – eingetaucht in aufgeladene wie meditative Soundräume – eröffnen die Tänzer*innen einen intimen Blick in ihre Identität sowie in ihre Verbindung zueinander.
Dabei werfen sie die Frage auf, wie es wäre, Masken fallenlassen zu können und das zu fühlen, was unser Körper vergessen hat. Lebenslinien, Träume und Geschichten berühren sich dabei und brauchen keine Dialoge, um verstanden zu werden. Die Aufführung von EXPOSURE ist eine Reise zum Menschen, zum Leben an sich.

THE DAY I BECAME A CLOUD von Emanuele Soavi im Rahmen des Festivals „tanz nrw“ – 14. und 15. Mai 2025, 19:30 Uhr
Am 14. und 15. Mai ist die Performance von Emanuele Soavi im Rahmen von tanz nrw 25 zu Gast im Pina Bausch Zentrum „under construction“, jeweils verbunden mit einem Nachgespräch. Dazu gibt es am Dienstag, den 13.05.2025, um 12:00 Uhr das Vermittlungsprogramm tanz.backstage zu THE DAY I BECAME A CLOUD.
Entstanden ist das Stück auf Einladung des Musée d’Art Moderne in Paris und des Max Ernst Museums Brühl. Die Tänzerinnen und Tänzer um den Choreografen Emanuele Soavi setzen sich gemeinsam mit dem Soundkünstler Johannes Malfatti mit dem Thema “überleben und sichtbar bleiben” auseinander.
Wie können wir sichtbar sein und bleiben – individuell und kollektiv, als Künstlerin und als Mensch? Für das Festival tanz nrw 25 zieht der Parcours aus Tanz, Performance, Sprache und einer eindrucksvollen Soundinstallation in ungewöhnliche Performanceräume wie das zukünftige Pina Bausch Zentrum in Wuppertal, die das Prinzip von An- und Abwesenheit auch durch ihre Architektur erfahrbar machen. Der Choreograf und Performer Emanuele Soavi – mit Basis in Köln – arbeitet mit seinem Team in Kooperation mit (inter)nationalen Künstlerinnen und Künstlern seit 2012 in unterschiedlichen Formaten an spartenübergreifender, struktureller und künstlerischer Vernetzung, kommunal, regional, bundesweit und international.
Zu“ tanz nrw“:
Die zehnte Festivaledition von “tanz nrw“ zeigt vom 08. bis 18. Mai 2025 eine breite Palette des zeitgenössischen Tanzes aus ganz Nordrhein-Westfalen. Das Netzwerkmodell von“ tanz nrw“ bestehent aus zehn Theatern wie dem tanzhaus nrw und PACT Zollverein, städtischen Kulturämtern und dem nrw landesbuero tanz. Es schafft seit zwei Jahrzehnten eine städteübergreifende Plattform für den zeitgenössischen Tanz in NRW.
Netzwerkpartner in Wuppertal ist das Kulturbüro mit den dafür beauftragten Tänzerinnen und Tänzer sowie Choreografen Thusnelda Mercy, Pascal Merighi. Tanz wird gezeigt Open Air und Inside, bei Utopiastadt, in der Tanz Station – Barmer Bahnhof, der INSEL und im Pina Bausch Zentrum. Insgesamt reisen durch ganz Nordrhein-Westfalen 16 Produktionen, darunter zwei Uraufführungen.

Die Kompanien präsentieren ihre aktuellen Arbeiten in neun Städten Nordrhein-Westfalens. Darüber hinaus ermöglicht die Recherche- und Arbeitsresidenz SPRUNGBRETT den Stipendiaten eine jeweils zweiwöchige, begleitete Residenz in Münster und Essen und die Präsentation ihrer Recherche an mehreren Festivalorten.
Release Konzert von Charles Petersohn And The Children Of Zu Zu – 31. Mai 2025 – 19:30 Uhr
Der Musiker, Sound Designer, DJ, Kurator und Veranstalter Charles Petersohn wagt mit dieser Platte, auf der er mit sechs Stücken eine enorme musikalische Stilbreite vereint, den wiederholten Sprung in die internationalen Musikwelten. Die Vorschuss-Lorbeeren aus England, Frankreich, Japan und andernorts kurz nach der Veröffentlichung lesen sich sehr verheißungsvoll. Die erste Veröffentlichung seit 18 Jahren – ein internationaler Restart.
Am Samstag (31. Mai) wird er diese Musik mit seiner neuen sechsköpfigen Band „Children Of Zu Zu“ live im Pina Bausch Zentrum zelebrieren. Maria Basel (Keyboards), Antonia Nickel (Drums), Maxime von Koblinski (Perkussion), Amaka aka AdaSoul (Stimme), Luca Greco (Mix + Samples) und Charles Petersohn (Digital Bass + Stimme) werden neben den Stücken des Albums auch unveröffentlichte Songs im Atrium des ehemaligen Schauspielhaus Foyers spielen.
Schon immer liebte es Petersohn, Stile zu mischen, sie zu etwas Eigenem, teilweise Neuem, zu verschmelzen. Nach dem Konzert kann man obendrein die Lichtkunst des RaumZeitPiraten Tobias Daemgen im Foyer und dem japanischen Garten des Hauses zur Ambientmusik von Brian Eno, Charles Petersohn selbst und weiteren Künstlerinnen und Künstlern erleben. Zu sehe ist auch die Fotoausstellung Daniel Schmitt.

Die Vorfreude auf dieses Konzert ist groß, elektronische Tanzmusik mit Spiritual Jazz, afrikanischen und brasilianischen Rhythmen und Ambient Musik zu verbinden. Mit Hilfe von Sound Design wird die Musik obendrein in verschiedene Orte verpflanzt: in einen Marktplatz irgendwo in Afrika, in die Nebenstraßen von Såo Paulo während des brasilianischen Karnevals oder ins All, in die unermesslichen Weiten des Universums.
Doch was ist Zu Zu? Dieser Begriff stammt aus der spirituellen Welt der multikulturellen Stadt New Orleans. Es geht um „spiritual healing“, „universal love“ und für Charles Petersohn selbst auch um die Hitze der Nacht. In einem Nachtclub, in dem vieles nicht reell, aber alles okay scheint.
Last but not least ist nicht nur die Platte eine Rückkehr, sondern auch dieses Konzert. Im Schauspielhaus, dem Pina Bausch Zentrum under construction, organisierte er mit weiteren Wuppertaler Kulturschaffenden die Solidaritätsarbeit für den Intendanten Christian von Treskow, hier durfte er seine erste Theatermusik produzieren, für Shakespeares Macbeth unter der Regie von Claudia Bauer, mit dem Theater Anderwelten war er Musiker für das Stück German Song, bei dem auch Chrystel Guillebeaud mitwirkte. Und schließlich spielte er dort mit der holländischen Jazz Legende Jasper van’t Hof eines von nur zwei Konzerten zum gemeinsamen Album „delirious“.
Eine Kooperation der Pina Bausch Foundation, der LOCH Ug, von Thöne & Partner, sowie dem Caritasverband Wuppertal/Solingen e.V.
Das Pina Bausch Zentrum ist ein Projekt der Stadt Wuppertal, gefördert durch das Land Nordrhein-Westfalen und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, in Zusammenarbeit mit dem Tanztheater Wuppertal Pina Bausch und der Pina Bausch Foundation.
Weitere Informationen und Tickets:
https://under-construction-wuppertal.de
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