11. April 2025

Kreislaufwirtschaft ist Bestandteil des Koalitionsvertrags

Die Kreislaufwirtschaft spielt im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD eine wesentliche Rolle und wird in zentralen Kapiteln als Ziel ausgegeben. Das begrüßt Dr. Carsten Gerhardt, Vorsitzender der Circular Valley Stiftung, ausdrücklich.  

NRW-Ministerin Mona Neubauer und Dr. Carsten Gerhardt (Vorsitzender der „Circular Valley Stiftung“) präsentieren die Info-Broschüre – © Circular Valley / Jan Turek

Circular Valley zeigt dabei mit konkreten Umsetzungsthemen Beispiele auf, wie man vom Reden ins Handeln kommen kann. Die künftige Bundesregierung hat ihren Koalitionsvertrag vorgestellt. Dort finden sich zur Kreislaufwirtschaft gute Ansätze. Die im Dezember verabschiedete Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie wolle man pragmatisch umsetzen und auf deren Grundlage ein Eckpunktepapier mit kurzfristig realisierbaren Maßnahmen erarbeiten.

Um den Industriestandort Deutschland zu stärken, wollen die künftigen Koalitionäre die Transformation zur Kreislaufwirtschaft beschleunigen. Als Ziel definieren die Koalitionsparteien, den Verbrauch von Primärrohstoffen so weit wie möglich zu reduzieren und heimische sowie europäische Ressourcen besser zu nutzen. Das chemische Recycling von Kunststoffen solle in die bestehende Abfallhierarchie eingefügt werden.

Circular Valley arbeitet bereits an Projekten zur Umsetzung

Die Vorhaben der Koalition betreffen auch drei Top-Projekte, an denen die Circular Valley Stiftung mit ihren Projektgruppen bereits im Rahmen der Kooperation zwischen Nordrhein-Westfalen und Flandern (Belgien) arbeitet. Union und SPD bekennen sich im Koalitionsvertrag zum Chemiestandort Deutschland und wollen Deutschland zum weltweit innovativsten Chemiestandort machen.

„Nachdem schon in der Vergangenheit wichtige Konzepte der chemischen Industrie wie das Verbundkonzept in Deutschland entwickelt wurden, ist es auch jetzt an uns, eine kreislauffähige Chemie zu schaffen, die in der Lage ist, aus Post-Consumer-Produkten wieder hochwertigste Ausgangsstoffe zu machen und dadurch Stoffkreisläufe in diesem Bereich zu schließen“, sagt Dr. Carsten Gerhardt.

Auch bei der Batterieproduktion will die künftige Koalition einen Schritt nach vorn machen. Man werde den Aufbau der Batteriezellfertigung inklusive der Rohstoffgewinnung, des Recyclings und des Maschinen- und Anlagenbaus fördern und die Forschung an Batterien und Speichertechnologien voranbringen.

„Wir begrüßen, dass die neue Bundesregierung langfristig die Forschung zu und Produktion von Batterien ausbauen will“, sagt Carsten Gerhardt. Kurzfristig sei es aber sinnvoll, auf fertige und günstige Batterien aus dem Ausland zurückzugreifen. „Für die kommenden Jahre ist es eine wesentliche Herausforderung, diese Batterien optimal in unsere Energiesysteme zu integrieren.“

Das „Circular Valley-Forum“ ist  mittlerweile zu einem dem wichtigsten Treffen der Kreislaufwirtschaft geworden  – © Archivfoto Circular Valley

Das könne helfen Stromspitzen durch erneuerbare Energien zu glätten. Batterien aus aller Welt sind aber auch unter Recyclingaspekten interessant für Europa. „Als rohstoffarmer Kontinent können wir mit dem Recycling von Batterien wichtige Bestandteile, die sowohl für die Batterieproduktion als auch für andere Produkte wichtig sind, gewinnen und hier bei uns nutzen“, so Carsten Gerhardt.

Digitalisierung ist ein wichtiges Instrument für Zirkuläres Bauen

Das dritte wichtige Thema, das die künftige Bundesregierung ebenfalls in den Blick nehmen will, ist das zirkuläre Bauen. Dazu soll die verstärkte Nutzung von Recycling-Baustoffen ermöglicht werden. Die Projektgruppe „Zirkuläres Bauen“ der Circular Valley Stiftung will beispielhafte Anwendungsfälle für den Einsatz von mineralischen Ersatzbaustoffen schaffen.

Auch zahlreiche Startups aus dem Circular Economy Accelerator Programm haben Geschäftsmodelle zum zirkulären Bauen entwickelt, wie das Startup Polycare, das langlebige und wiederverwendbare Gebäudeelemente mit weniger Material und weniger Energie herstellt oder Vlastic aus Flandern (Belgien), das biobasierte Stoffe nutzt, um zum Beispiel Elemente für den Innenausbau zu produzieren.

Im Bereich der Digitalisierung in der Baubranche arbeiten Startups wie Madaster oder Concular, ebenfalls Alumni des Accelerator-Programms. Beide entwickeln Systeme, die es ermöglichen, in bestehenden Gebäuden verbaute Materialien zu digitalisieren und katalogisieren und einen Marktplatz schaffen, um Baumaterialien wiederverwendbar zu machen.

Weil Startups besonders viel Potential haben, an einer Wende hin zu einer Circular Economy mitzuwirken, begrüßt die Circular Valley Stiftung die Vorhaben der künftigen Bundesregierung, junge Unternehmen verstärkt zu fördern.

„Startups sind die Hidden Champions und DAX-Konzerne von morgen“, heißt es im Koalitionsvertrag. Deshalb wolle man die Rahmenbedingungen für diese jungen Unternehmen verbessern – etwa durch vereinfachte Gründungsprozesse.

„Wir freuen uns, dass die Kreislaufwirtschaft in vielen zentralen Kapiteln im Koalitionsvertrag vorkommt und dass an den unterschiedlichsten Stellen erkannt wurde, dass die größte und wichtigste Industrietransformation ansteht“, fasst Carsten Gerhardt zusammen. „Jetzt muss man aus den vielen guten einzelnen Vorhaben ein zusammenhängendes und umsetzungsorientiertes Konzept entwickeln.“

Link zur Webseite von „Circular Valley“:

http://www.circular-valley.org

 

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