27. April 2025

Bergische Löwen jubeln: Zurück in der Bundesliga!

„Oh, wie ist das schön“, schallte es durch die Wuppertaler Unihalle. Der Bergische HC hat sein großes Saisonziel erreicht. Durch den zwölften Zweitliga-Sieg in Folge ist den Löwen nach dem Abstieg im vergangenen Jahr der direkte Wiederaufstieg gelungen. Beim 32:27 (18:11) gegen die Eulen Ludwigshafen legten die Gastgeber hervorragend los und ließen auch im weiteren Spielverlauf nichts anbrennen.

BHC-Torhüter Christopher Rudeck verpasst Trainer Arnor Thor Gunnarsson nach dem Schlusspfiff eine Bierdusche – © Jochen Classen

Nach dem Schlusspfiff feierten 2.831 Fans mit ihrer Mannschaft die Rückkehr in die höchste deutsche Handball-Liga. Der TuS N-Lübbecke hatte am Freitagabend eine Party in der Wuppertaler Unihalle überhaupt erst möglich gemacht. Weil die Ostwestfalen den TV Hüttenberg mit 31:30 geschlagen haben, genügte dem BHC noch ein eigener Erfolg, um den Aufstiegsrang zu sichern.

Und den wollte die Mannschaft unbedingt zu Hause einfahren – das war ihr von Anfang an anzumerken. Mit aller Entschlossenheit zogen die Gastgeber auf 7:1 davon, trafen dabei aus allen Lagen und durch sechs verschiedene Spieler. Nur Djibril M’Bengue hatte doppelt genetzt.

Die glücklichen Spieler des BHC: Ein Freudentanz nach dem geglückten Wiederaufstieg – © Jochen Classen

Einen Fehlwurf leistete sich die Truppe erst nach dem neunten Tor. Dann allerdings kamen gleich ein paar mehr hinzu. Der Glanz der ersten Minuten ging kurz verloren, kam vor der Pause aber noch einmal zurück, als die Bergischen von 11:8 auf 18:11 davonzogen. Tjörvi Gislason spielte in dieser Phase stark, Noah Beyer verwandelte alle Siebenmeter sicher.

30 Minuten mussten die Löwen noch überbrücken, um in den Feiermodus zu schalten. Und es gelang. Zwar gaben sich die abstiegsbedrohten Eulen nicht auf und verkürzten auch noch einmal auf vier Tore Unterschied, spannend konnten sie es aber nicht mehr machen. Dafür präsentierte sich der BHC auch in seinem dritten Spiel binnen acht Tagen zu souverän und in den entscheidenden Situationen auch abgezockt.

War auch diesmal wieder einer der herausragenden BHC-Cracks: Eloy Morante Maldonado. Er erzielte sechs Tore – © Jochen Classen

Eloy Morante Maldonado führte die Mannschaft ein Mal mehr an, Aron Seesing ackerte am Kreis und war eigentlich nur durch Fouls zu stoppen. Mihailo Ilic packte einmal zu hart zu und sah dafür die Rote Karte. Den fälligen Strafwurf verwandelte – na klar – Beyer. Fünf Minuten vor dem Ende versenkte Julian Fuchs zum 30:24 – es bestand längst kein Zweifel mehr am zwölften Sieg in Serie.

Die 2.831 Fans hatten sich von ihren Plätzen erhoben und freuten sich auf den Schlusspfiff, der es amtlich machte: Nach einem Jahr in der 2. Liga kehren die Löwen ins Handball-Oberhaus zurück.

Gemeinsam jubelt es sich besser: Mannschaft, Trainer, Betreuer und Offizielle feiern den Aufstieg des BHC – © Jochen Classen

Stimmen zum Spiel

Johannes Wohlrab: „Ein Riesenkompliment an den BHC zu der Saison. In diesem Jahr ist die Mannschaft ungeschlagen. Wenn man sich so in einen Flow spielt, kann man nur von einem absolut verdienten Aufsteiger sprechen. Zum Spiel: Wir gehören zu den neun Teams, die den einen Abstiegsplatz verhindern wollen und sind beim designierten Aufsteiger zu Gast. Genau so ist das Spiel gestartet. Mit dieser Euphorie ist der BHC reingekommen, dass er heute aufsteigen kann. Das wollte er maximal, und bei uns hat man die Verunsicherung gespürt, so dass ich beim 1:7 buzzern musste. Da hat man gedacht, das Ding ist schon gelaufen. Aber ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Sie hat nicht aufgesteckt, es geht ja auch ums Torverhältnis für uns. Wir haben sogar die zweite Halbzeit mit zwei Toren gewonnen. Das nehme ich positiv mit.“

Die „Bergführer“ des Aufstiegs: Das Trainergespann Arnor Thor Gunnarsson (l.) und Markus Pütz – © Jochen Classen

Markus Pütz: „Als sich am Freitagabend das Fenster auftat, dass wir zu Hause den Aufstieg schaffen können, war das schon eine tolle Sache. Weil wir viel an unsere Fans zurückgeben wollen, die uns super unterstützt haben in diesem Jahr. Wir kommen gut ins Spiel, nehmen die Rückraumwürfe weg. Das schaffen wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr. Die Eulen haben das dann auch gut gespielt, kommen bis auf vier Tore ran. Am Ende gewinnen wir mit fünf Toren – ein Ergebnis, das den Spielverlauf widerspiegelt. Wir sind alle so glücklich, dass wir das jetzt geschafft haben. Jetzt können wir in die nächsten Spiele mit etwas weniger Druck gehen. Ein Druck, den wir uns selbst auferlegt haben. Ein Riesenkompliment an alle im Verein, dass wir den Aufstieg geschafft haben. Nach der Ansage, die wir bewusst nach außen getragen haben. Das tut uns auch als Trainer, Arnor und mir, gut. Es war unsere erste Saison im Profibereich. Wir haben viel mitgenommen, viel gelernt. Dass es mit diesem Erfolg gekrönt wird, ist
bombastisch.“

BHC-Torhüter Christopher Rudeck hat mit seinen tollen Leistungen einen großen Anteil am Wiederaufstieg in die HBL – © Jochen Classen

Fabian Gutbrod: „Es ist großartig, dass wir es zu Hause geschafft haben. Ich war, glaube ich, nicht der Einzige, der es am Freitag mit Lübbecke gehalten hat. Als dann klar war, dass uns heute ein Sieg zum Aufstieg reicht, habe ich mich sehr gefreut auf das Spiel. Heute war eine gewisse Anspannung spürbar, es war irgendwie anders. Jetzt bin ich sehr, sehr glücklich. Zum Spiel will ich nur sagen, dass wir nicht unsere beste Leistung hatten, aber trotzdem souverän gewonnen haben. Ich möchte an der Stelle drei Dinge betonen: Erstmal ein Riesenkompliment an die Mannschaft, weil sie es über weite Strecken der Saison geschafft hat, sich so darzustellen, wie wir uns das wünschen und sie sich das vorgenommen hat. Zweitens möchte ich das Trainerteam nennen. Arnor Gunnarsson und Markus Pütz haben es geschafft, diesen Geist zu entfachen und aufrecht zu erhalten. Wenn man die Spiele als BHC-Fan gesehen hat, dann war einfach ganz viel von dem dabei, was man sehen möchte. Die logische Konsequenz daraus war der sportliche Erfolg. Das finde ich sehr bemerkenswert, wenn man sieht, wie wir vor 14 Monaten dastanden. Und als drittes möchte ich ein großes Dankeschön an die Geschäftsführung des Bergischen HC richten. Jörg Föste, Philipp Tychy und Anja Föste sind da zu nennen. Sie haben die gesamte Causa Hamburg, alles um die Lizenz bis hin zur Thematik um Naji vom sportlichen Bereich ferngehalten. Sie haben sehr viel geleistet, damit wir unseren Job machen konnten.“

Freute sich mit Maskottchen „Bergi“: Matthias Nocke, Dezernent für Kultur und Sport – © Jochen Classen

Bergischer HC – Eulen Ludwigshafen 32:27 (18:11)

Bergischer HC: Rudeck, Diedrich – Beyer (6/6), Massoud (1), Babarskas (2), Servos, Morante Maldonado (6), Babak (1), Seesing (2), Gislason (3), M’Bengue (3), Scholtes (1), Vidarsson, Wasielewski (2), Fraatz, Fuchs (5). Trainer: Arnor Gunnarsson und Markus Pütz

Eulen Ludwigshafen: Knudsen, Grupe, Urbic – Stüber (4), Waldvogel (1), Schaller (3/3), Ilic (3), Eisel (2), Haider, Falk (2), Schwarzer (5), James, Straub, Trost (5), Leun (2), Schwarz. Trainer: Johannes Wohlrab

Schiedsrichter: Jan Lier und Manuel Lier

Siebenmeter: 6/6 – 3/3

Zeitstrafen: 3 – 2 (M’Bengue (2), Gislason – Stüber, Ilic.

Rote Karte: Ilic (52.)

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